NEUES SOZIALDRAMA KUNST

Zeig mir dein Preisschild und ich sag dir, ob du Kunstwerk geworden bist. Die Heuchelei mit Blick auf Rezeption und Wahrnehmung, auf Vermarktung, Dokumente, Antikunst, Susan Sontag, Aktionsvorträge, Hubschraubermusik, Handstand Dionysos Backchenpfeife, egal. Der Rausch war eine Schmalzfliege. Ein Tag oder 24 Wochen: in den Ruinen war es gestern still, Schlüssel verloren, Zugang vergessen. Bitte verschone mich mit deinem Fensterglas. Alles ist schon da gewesen, alles war schon gekannt. Negative Nostalgie und ein liebevoller Schlag auf den Hinterkopf. Auf deiner Zungenspitze liegt das Versprechen. Hauchend; willst du historisch werden, bist du schon, ein Beiwerk im Fotoalbum einer fernen Cousine, deren Familie damals glücklich war? Nein, das ist gefärbt. Alles Weiß. Alles muss geweißelt werden. Keine Verbrecher, keine Doktrin, keine Angst vor dem totalen Werk. Die Krönung der schönsten Moralapostel, das wollten wir für unsere Nachwelt aufbereiten oder auch nur ein jugendliches Streben nach Einheit. Generation Gürtelrose. Leben. Leben. Kunst von der Straße. Kannst du spüren. Kannst du schmecken. Siehst du den Zerfall. Ja, eine Assistenzstelle wäre noch frei. In 10 Jahren Aufstieg. Erfolg als Chance. Endlich das Bild im Akt, in der Sucht und in 7 Köpfen, die sich noch gelegentlich anrufen könnten. Heute auf dem Programm: das Älterwerden. Eine Ausstellung ohne Wunsch. Renovieren ohne Material. Das ist der fünfte Akt, bloß leider ohne Publikum. Picknick im Museum. Leere Höhlen - Private Instrumente - Vergebliches Netzwerk. Schön, dann sind wir uns ja einig. Armageddon Elitensucht. Auf der Klassenfahrt der Kunstwerke ist der Platz des Busfahrers ein Economy Magazin.