Unstable Equilibrium
Ausstellung in der a&o Kunsthalle

Unstable Equilibrium, was übersetzt etwa „instabiles Gleichgewicht“ bedeutet, ist ein
Konzept aus dem Bereich der Kinematik und beschreibt einen Gleichgewichtszustand eines
Körpers, der schon bei einem minimalen äußeren Impuls ins Kippen gerät. Instabilität,
Wandlung und Bewegung sind gemeinsame Themen und Schwerpunkte der drei
Künstlerinnen Mirsini Artakianou, Michal Fuchs und Katharina Gahlert.
Ihre Arbeiten verhandeln auf unterschiedliche Weise Fragen zu sich wandelnden Identitäten,
Migration, inneren und äußeren Landschaften sowie den Bezug zwischen Mensch und Natur
in Zeiten des Anthropozäns. Selbstbewusst fordern sie Raum, schaffen große
Bezugsflächen und Spannungsfelder zueinander und zu den Betrachtenden. Materialität
spielt dabei eine wichtige Rolle: von dünnen Fäden bis hin zu massivem Beton – jeder der
ausgesuchten Rohstoffe wird geschickt eingesetzt und reflektiert. In den Räumen ist eine
unterschwellige Dynamik und Lebendigkeit spürbar, an mehrere Stellen tropft es, brennt
oder bewegt sich etwas. Zentrale Themen wie Berührung und Kontakt bekommen in Zeiten
einer Pandemie eine ganz neue Deutungsebene, genauso wie langwierige, sich
wiederholende und ritualisierte Vorgänge im Produktionsprozess. Diese stehen hier im
Vordergrund und zitieren kritisch und bewusst die Wahrnehmung von Frauen* in der
Kunstwelt.
Die Ausstellung bringt die drei künstlerischen Positionen zusammen und setzt sie in
Beziehung zueinander. Dabei werden Berührungspunkte wie auch Kontraste sichtbar
gemacht. Die ausgestellten Arbeiten beziehen sich auf Mikro- und Makrokosmen: von
wachsenden Wurzeln bis hin zu ganzen Landschaften und erstrecken sich räumlich vom
Boden bis zur Decke.

Kuratorin: Silvia Gaetti