Ludwig Ehrler gestorben
Am vergangenen Sonntag, dem 26. Oktober 2014, verstarb mit 75 Jahren Professor Ludwig Ehrler, ehemaliger Rektor und Hochschullehrer der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
Ludwig Ehrler wurde 1939 in Leipzig geboren und wuchs in Sachsen und im Vogtland auf. Nach seinem Studium der Malerei an der BURG, welches er 1965 abschloss, war er lange Zeit freischaffender Künstler in Halle. 1983 erhielt er den Architekturpreis des Rates des Bezirkes Halle für die Gestaltung des Kinos „Prisma“ in Halle-Neustadt, 1992 den Ersten Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt.
1994 wurde er als Professor für Bildnerische Grundlagen / Farbe_Licht_Raum im Fachbereich Design der BURG berufen, wo er bis 2004 lehrte und von seinen Studierenden hoch verehrt wurde. Bereits vier Jahre nach seiner Berufung wurde er zum Rektor gewählt und navigierte die Hochschule bis 2003 mit seiner positiven und warmherzigen Art und klaren Haltung durch eine schwierige Phase des Umbruchs.
Als bildender Künstler befasste er sich vor allem mit Kunst-am-Bau-Projekten. So gehört zu seinen frühen künstlerischen Arbeiten die Innengestaltung des bereits erwähnten Kinos „Prisma“ in Halle-Neustadt, welches 1999 zerstört wurde. Hauptwerke seines Schaffens sind der Kircheninnenraum von St. Mariä in Tripkau, der Raum der Stille im Universitätsklinikum Halle (Kröllwitz), die Werke für die Dietrich-Bonhoeffer-Kapelle des Krankenhauses Martha-Maria in Halle-Dölau sowie das Farbkonzept der Werkhallen für das BMW Werk in Leipzig.
Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Hochschuldienst engagierte er sich politisch bei den MitBÜRGERN für Halle und vertrat diese von 2004 bis 2013 im Stadtrat der Stadt Halle. 2005 wurde er für sein vielfältiges Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
Mit seiner authentischen Persönlichkeit, seiner klaren Haltung, seiner Freude am Diskurs, seiner Toleranz und seiner warmherzigen Zugewandtheit war Ludwig Ehrler für die BURG eine der prägendsten Persönlichkeiten der Nachwendezeit. Sein „Schön, dass Du da bist ....“, das er seinen Freunden aufmunternd zurief, seinen Humor und seine Zuwendung wird die Hochschule sehr vermissen.
Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle trauert nicht nur um einen ehemaligen Rektor und Kollegen, sondern auch um einen guten Freund, der die BURG nach innen und außen vertrat und ihr Bedeutung und Sympathie verschaffte. Seine Meinung und sein Urteil hatten bis zum letzten Tag Gewicht.
Unser tiefes Mitgefühl gilt Marie Anne Fliegel und der gesamten Familie.
Hochschul-Pressestelle / 27. Oktober 2014