madeLocal, Brillengestell aus Chitosan von Max Greiner
Industriedesign-Studierende beim digitalen IAMO Forum 2021
Sechs Burg-Studierende aus dem Industriedesign präsentieren am Dienstag, den 8. Juni 2021 das Projekt full circle auf dem digital ausgerichteten IAMO Forum 2021
Verpackungen aus Hühnerfedern und Brillengestelle aus Insektenschalen – lassen sich so Abfälle aus der Lebensmittelindustrie sinnvoll nutzen? Und wie können Verbraucher*innen aktiv in den Recyclingprozess eingebunden werden? Diese und viele weitere Fragen zum Thema Kreislauffähigkeit stellte sich das Projekt full circle unter der Leitung von Prof. Mareike Gast und Karl Schikora im vergangenen Semester. In sechs inspirierenden Talks berichten nun die Industriedesign-Studierenden am Dienstag, 8. Juni 2021, 16:30 Uhr aus ihren Praxisprojekten und stellen die Machbarkeit und Potenziale regionaler Biokunststoffe und innovativer Stoffströme auf dem digital ausgerichteten IAMO Forum 2021 zur Diskussion.
Unter dem Titel „Agrifood systems in the bioeconomy“ thematisiert das IAMO Forum vom 7. bis 9. Juni 2021 den Wandel von Ernährungs- und Agrarsystemen im Übergang zur Bioökonomie im Rahmen der BioEconomy Week.
Eine Anmeldung zur Konferenz ist bis 3. Juni möglich. Die Konferenz wird in englischer Sprache stattfinden.
Zum Projekt full circle
Um der derzeitigen Einbahnstraße der Kunststoffe zu entkommen, werden vielversprechende Biokunststoffe entwickelt: Solche, die (fragwürdige) Standardkunststoffe durch potenziell biologisch abbaubare Kunststoffe ersetzen oder aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden; solche, die von Mikroorganismen aus CO2 in der Luft synthetisiert werden und deren Eigenschaften auf vielfältige Weise biotechnologisch eingestellt werden können; solche, die sich im Körper auflösen oder abbauen oder bei Bedarf in den Boden eingepflügt werden; oder solche, die recyclingfreundliche Klebeschichten ermöglichen, ...Allerdings stellen sich bei diesen Perspektiven viele Fragen und die tatsächliche Kreislauffähigkeit dieser Biokunststoffe hängt nicht nur vom technologischen Potenzial ab. Die allgemeine Akzeptanz, der bewusste Umgang, die Rücknahme- und Kreislaufstruktur, das Geschäftsmodell, die Vernetzung aller Akteure und nicht zuletzt das Produktdesign sind ebenso entscheidend dafür, ob die eingesetzten Materialien tatsächlich kreislauffähig sind - Design for Cycability.
full circle beschäftigt sich nicht nur damit, Produkte aus Biokunststoffen zu entwickeln. Das Projekt macht es sich zur Aufgabe, echte Kreisläufe für und mit ausgewählten Biokunststoffen zu schaffen.
Stoffströme wurden gelenkt, Geschäftsmodelle erdacht, Produkte gestaltet, Akteure vernetzt und die vielschichtigen Aspekte berücksichtigt. Ziel war es, realistische, zukunftsorientierte, herausfordernde und auch kritische Konzepte für Kreisläufe und kreislauffähige Produkte, Anwendungen und/oder Systeme zu entwickeln. Die Themen Konsum, Suffizienz, Regionalität, Lang- und Kurzlebigkeit, Recycling und Kreislaufwirtschaft wurden mit konkreten Szenarien beantwortet und deren Potenziale werden hiermit zur Diskussion gestellt.