SustainLab | Soil Grains, Fuzzy Frames | Digitaler Workshop zur retrospektiven Erkundung und prospektiven Gestaltung von Böden | Ina Turinsky & Henning Frančik, SustainLab @BURG; Atelier NL (NL); Asad Raza (US); Hans-Jörg Vogel & Susanne Döhler, UFZ

Angebot der BurgLabs Frühjahrssession 2021

Teilnehmer*innen: max. 30

Die Anmeldung ist verpflichtend und erfolgt ab Montag, 15.2. bis Sonntag, 28.2.2021 über das Anmeldeformular.

Die Plätze werden nach Ende des Anmeldezeitraums vergeben und die Teilnehmer*innen anschließend benachrichtigt.

Workshop-Sprache: überwiegend Englisch

Zugangslink folgt bei Anmeldung

Der 5-tägige Workshop ist ein Exkurs ins Archiv der Erde. Welche ökologischen Bedingungen herrschten vor 50 Jahren? Welche politischen und technischen Werkzeuge wurden genutzt? Auf welchen Materialien baut unsere Gesellschaft auf? In unserem Boden manifestiert sich unsere Geschichte.

Gemeinsam mit Expert*innen der Bodenkunde und der Geologie lernen wir, wie Boden aufgebaut ist, welche Funktionen die verschiedenen Materialien besitzen und mit welchen Methoden man das gespeicherte Wissen zu lesen vermag. Künstler*innen und Designer*innen zeigen uns, wie sie mit diesem Wissen arbeiten.

Anschließend stellen wir uns der Frage, auf welchem Grund wir künftig stehen werden und bauen uns unseren eigenen Boden. Mit verschiedenen Materialien spekulieren wir über utopische Zustände der Pedosphäre. Können wir damit mögliche Zukünfte begreifbar machen? Und welche Narrative zeichnen sich in den neuen geogenen Schichten ab?

Der Workshop findet online statt und setzt sich zusammen aus Input-Elementen, individueller Feldarbeit, praktischen Übungen sowie Raum für Arbeiten am eigenen Artefakt.

Das SustainLab ist die „platform for critical matter“ an der BURG. Dahinter stehen die Designerin Ina Turinsky und der Umweltwissenschaftler Henning Frančik. Sie leiten diesen Workshop und stellen Bezüge her zu ihrem Jahresthema „SOLUM – generous sediments and rare loads“.

Atelier NL. Das niederländische Design-Duo Nadine Sterk und Lonny van Ryswyck vom Atelier NL entwickelt Produkte, die den Reichtum der Erde und den Wert von lokalen Rohstoffen ausstellen. Die Arbeit von Atelier NL basiert auf einer passionsgeleiteten und einzigartigen Forschungsmethodik, die die versteckten Narrative der Erde analysieren und alles, was diese zu Tage fördern. Auf einer weiteren Ebene ruft die Arbeit von Nadine Sterk und Lonny van Ryswyck dazu auf, lokale Beschaffung und Produktion erweitert zu bewerten. ateliernl.com/

Der Künstler Asad Raza inszeniert in seinen Arbeiten Erfahrungen, menschliche und nicht-menschliche Wesen sowie Objekte. Er begreift Ausstellungen als metabolische Einheiten und Aktivitätszonen, in denen er Dialoge und Szenarien zwischen Besucher*innen und Teilnehmer*innen konstruiert. Seine Arbeit "Absorption", präsentiert im 50. Jahr des Bestehens von Kaldor Public Art Projects, rückte den Boden unter uns in den Vordergrund und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf die lebendige und sich verändernde Natur des Bodens: Gemeinsam mit Bodenwissenschaftler*innen stellte er aus Abfallprodukten 300 Tonnen "Neo-Boden" her.  kaldorartprojects.org.au/project-34-asad-raza

Prof. Dr. Hans-Jörg Vogel und Dr. Susanne Döhler forschen am Department Bodensystemforschung des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig/Halle. Das Department untersucht Wasser-, Gas- und Stofftransporte in Böden, den Umsatz von organischer Substanz sowie die Wechselwirkungen zwischen Boden und Pflanze als Teil des gesamten Systems. Ein Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Struktur von Böden – vom Porennetzwerk über Aggregate bis zum Bodenprofil. Diese Struktur beeinflusst alle physikalischen und biologischen Prozesse und ist dabei selbst Produkt dieser Prozesse. Um diese Struktur zu analysieren, wurden die Technik der Röntgentomografie sowie Methoden der Bildanalyse weiterentwickelt. Als Bindeglied zwischen Labor- und Felduntersuchungen setzen die Wissenschaftler*innen unterschiedliche Bautypen von Lysimetern ein. ufz.de/index.php?de=34222