Kelim aus Westanatolien, Mitte 19. Jahrhundert, ca. 147 x 347 cm
Foto: Markus Baumann
Ausstellung: „100 Kelims" im Volkspark Halle
Vom 6. bis 30. November 2014 zeigt die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in Zusammenarbeit mit dem SEPIA–Institut für Textile Künste die Ausstellung „100 Kelims. Die Sammlung Neiriz im Volkspark“ im Großen Saal des Volksparks Halle.
Die Moderne in der Kunst hat vielleicht gar nicht in Europa begonnen – so sieht es der bekannte Berliner Kunstsammler Hamid S. Neiriz. Die beeindruckendsten Stücke seiner in vier Jahrzehnten zusammengetragenen Textilkunst-Sammlung werden nun erstmalig im Großen Saal des Volksparks Halle gezeigt. Die großen Flachgewebe aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen aus Anatolien, dem Kaukasus und Persien und sind keineswegs als Folklore, sondern als Teil einer globalen Kunstgeschichtsschreibung zu betrachten. In ihren Farbflächen und großzügigen Musterungen verweisen sie auf die Frage nach dem Ursprung der künstlerischen Moderne.
„Junge Menschen haben unverbrauchte Augen", sagt Hamid S. Neiriz und hofft, dass vor allem die Studierenden der Kunsthochschule in die Farbwelten der Kelims eintauchen und diesen Fragen nachgehen werden. Die Ausstellung schließt an die lange Tradition und Förderung der Textilen Künste an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (BURG) an, die sich u.a. in der diesjährigen Integration der Staatlichen Gobelin- und Textilmanufaktur in die BURG gezeigt hat. Sie ordnet sich darüber hinaus in eine Reihe von Ausstellungen an der BURG ein, die in Zusammenarbeit mit dem SEPIA-Institut entstanden sind, wie der „Hallesche Bildteppich“ 2011 und „Ornament und Bewegung“ im Mai/Juni diesen Jahres.
Damit zeugen die „100 Kelims“ von der besonderen Stellung, die Halle als Ort der modernen Textilkunst einnimmt. „Wir sind stolz, für diese Ausstellung in Hamid S. Neiriz einen Partner zu haben, der an eben diese Ziele glaubt“, so Ulrich Reimkasten, Direktor des SEPIA Instituts für Textile Künste und Professor für Malerei/Textile Künste an der BURG.
Die Ausstellung wird am 5. November 2014 um 18 Uhr mit einer Keynote von Dr. Friedrich Spuhler eröffnet.
Musikalisch begleitet wird die Vernissage von dem bekannten iranischen Percussionist Mohammad Reza Mortazavi, der am selben und darauffolgenden Tag auch Workshops für Interessierte sowie ein weiteres Konzert im Volkspark geben wird.
Während der Ausstellungszeit werden in einem Rahmenprogramm die Textiltradition der BURG und die Kultur der Flachgewebe in Vorträgen und Diskussionen näher gebracht:
So wird Hamid S. Neiriz selbst am 14. November eine Führung durch die Ausstellung machen. Am 26. November findet eine Diskussion mit Bettina Göttke-Krogmann, Professorin für Textildesign, und Ulrich Reimkasten, Professor für Malerei/Textile Künste, zum Thema „Die ganze Abstraktion kommt vom Textil“ stattfinden. Zur Finissage am 30. November ist ein Podiumsgespräch mit Dr. Friedrich Meschede, Direktor der Kunsthalle Bielefeld, und Dr. Nike Bätzner, Professorin für Kunstgeschichte, zum Thema „Die Aktualität des Textilen in der zeitgenössischen Kunst“ geplant.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter: www.burg-halle.de/100kelims und www.sepia-institut.eu.
Ausstellung
100 Kelims. Die Sammlung Neiriz im Volkspark Halle
Volkspark Halle, Großer Saal, Schleifweg 8a, 06114 Halle
Di-Fr 14–19 Uhr, Sa-So + Feiertage 11–18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Hochschul-Pressestelle / 30. Oktober 2014
Plakat „100 Kelims. Die Sammlung Neiriz im Volkspark Halle“
Grafik: Bork Schaetz