Eröffnung "täglich geöffnet" im boesner-Projektraum; Foto: Michel Klehm
Ausstellung „täglich geöffnet“ auf der Spinnerei Leipzig
Die Ausstellung „täglich geöffnet“ zeigt vom 31. August bis 15. September 2019 Arbeiten aus Kunst und Design im boesner-Projektraum auf der Spinnerei Leipzig
Studierende sowie Alumni aus Kunst und Design der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle sind vom 31. August bis 15. September 2019 zu Gast im boesner-Projektraum auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei. Die Ausstellung täglich geöffnet rückt das Phänomen Alltag in den Fokus: Auf welche Weise lässt sich vom Alltag in Zeiten digitaler Durchdringung des Privaten erzählen? Und wie verschiebt sich der Unterschied von Alltag und Nicht-Alltag in einer Kultur, die auf Selbstoptimierung setzt? Wie alltagsrelevant sind Themen wie soziale Ungleichheit oder urbane Veränderungen?
Die 15 Künstlerinnen und Künstler sowie Gestalterinnen und Gestalter der BURG zeigen in der Schau rund um den Leipziger Spinnereirundgang unter anderem Objekte, Prototypen, Zeichnungen, Fotografien sowie Videoarbeiten. In den verschiedenen Positionen stehen die genaue Beobachtung diverser Alltagsrealitäten ebenso im Zentrum, wie die Frage nach Routinen und Abweichungen, Täuschungen, Übertreibungen und Leerstellen. Auch das Belanglose, Beiläufige, sonst Übersehene findet Beachtung.
Mit ihrer Arbeit etwas, das aussieht wie ein lichtschalter beschäftigt sich etwa Miriam Albert, Studentin der Studienrichtung Bild, Raum, Objekt, Glas, mit einem Alltagsobjekt, das vor allem in Innenräumen seine Funktion hat – dem Lichtschalter. Der Ort seiner Anbringung ist fest in unser Raumgedächtnis eingeschrieben. Kommt man bei Dunkelheit nach Hause, findet die Hand diesen wie von selbst. Und dennoch könnten Lichtschalter schon bald der Vergangenheit angehören, in der zeitgenössischen Architektur wird auf sie bereits verzichtet. Die Künstlerin hat einen Schalter im Maßstab 1:1 in erstaunlicher Detailgenauigkeit abgeformt. Ohne seine eigentliche Funktion wird der Lichtschalter in der Ausstellung vom Gebrauchsgegenstand zum Anschauungsobjekt.
In der Performancedokumentation Die Linie verbindet Seunghoon Baek, Student der Zeitbasierten Künste, mit einem weißen Band Gegenstände und Personen miteinander. Je länger er agiert, desto kleiner wird sein Handlungsspielraum. Das Bild, das so entsteht, visualisiert nicht nur die Beziehungen zwischen Menschen und ihrer Umgebung, sondern auch den Widerspruch, der ihnen innewohnt. Je mehr Beziehungen zu Gegenständen entwickelt werden, umso schwieriger wird es, selbst frei zu sein.
In der Ausstellung täglich geöffnet sind Werke der Studierenden und Burg-Alumni Miriam Albert (Bild, Raum, Objekt, Glas), Seunghoon Baek (Zeitbasierte Künste), Sarah Bartmann (Keramik), Julia Eichler (Bildhauerei/Figur), Binha Haase (Zeitbasierte Künste), Lisa Himpel (Keramik), Alica Khaet (Grafik), Thea Kleinhempel (Kommunikationsdesign), Johannes Rudloff (Bild, Raum, Objekt, Glas), Alexia von Salomon (Industriedesign), Kevin Strüber (Industriedesign), Max Stalter (Industriedesign), Marlen Tennigkeit (Bildhauerei/Metall), Julia Tiefenbach (Bild, Raum, Objekt, Glas) und Teresa Weißert (Malerei/Textile Künste) zu sehen.
Für die Ausstellung im boesner-Projektraum Leipzig wurde die im Frühjahr 2019 in der Burg Galerie im Volkspark in Halle (Saale) zum ersten Mal gezeigte Ausstellung täglich geöffnet adaptiert und weiterentwickelt.
täglich geöffnet
Ausstellungsdauer: 31. August bis 15. September 2019
Eröffnung: Freitag, 30. August 2019, 16 Uhr, anschließend Musik mit Fenge
Ort: Spinnerei Leipzig, boesner-Projektraum, Spinnereistr. 7, 04179 Leipzig
Öffnungszeiten: Donnerstag–Sonntag 11–18 Uhr, am Samstag, 7. September, von 11–20 Uhr
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.
Kuratorin: Dr. Jule Reuter (Kuratorin, Burg Galerie am Volkspark) mit Unterstützung von Susanne Henny Kolp (Kuratorische Assistenz)
Weitere Informationen: www.burg-halle.de/galerie
Social Media: Die BURG kommuniziert die Ausstellung in den sozialen Medien mit den Hashtags #taeglichgeoeffnet und #BurgHalle
Prof. Jonas Hansen redet zur Eröffnung; Foto: Michel Klehm
Arbeiten von Julia Eichler, Thea Kleinhempel, Lisa Himpel; Foto: Michel Klehm
Eröffnungsabend; Foto: Michel Klehm
Im Vordergrund: "Die Fälschung einer Mensatasse" von Lisa Himpel; Foto: Michel Klehm
Arbeiten vn Alexia von Salomon und Julia Eichler; Foto: Michel Klehm
"scho - die wirklich recyclebare Zahnbürste" von Alexia von Salomon; Foto: Michel Klehm
"Flimmern" von Marlen Tennigkeit; Foto: Michel Klehm
"etwas, das aussieht wie ein Lichschalter" von Miriam Albert; Foto: Michel Klehm
Im Vordergrund: "Pylonen" von Julia Tiefenbach, im Hintergrund "Flimmern" von Marlen Tennigkeit; Foto: Michel Klehm
"Mölma Kitchen Edition Nr.1" von Sarah Bartmann; Michel Klehm
"Everyday life of an introvert" von Alica Khaet; Foto: Michel Klehm
Eröffnungsabend; Foto: Michel Klehm
"Sonne ist Leben" von Thea Kleinhempel, Foto: Michel Klehm
"BORDERWALLPROTOTYPES" von Julia Eichler, Foto: Michel Klehm
"Flimmern" von Marlen Tennigkeit; Foto: Michel Klehm
Auschnitt von "Touch me", eine Arbeit von Johannes Rudloff; Foto: Michel Klehm
Auschnitt der Arbeit "Handlungspakete" von Kevin Strüber und Max Stalter; Foto: Michel Klehm
Eröffnungsabend; Foto: Michel Klehm
"Das Band" von Seunghoon Baek; Foto: Michel Klehm
"Handlungspakete" von Kevin Strüber und Max Stalter; Foto: Michel Klehm
"Verschiebungen" von Teresa Weißert; Foto: Michel Klehm
"Flimmern" von Marlen Tennigkeit; Foto: Michel Klehm