„Ich würde gerne was dazu sagen.“

Im Trubel vor der Jahresausstellung hat uns Anke Triller von dem Projekt FrauenOrte – Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt auf dem Campus am Neuwerk besucht. Für den Austausch über Frauengeschichte sowie institutionelle Strukturen und Gleichstellungsthemen an unserer Hochschule hat sie ein Gespräch zwischen dem FEMpower Team und Dr. Renate Luckner-Bien initiiert.

Als ehemalige Lehrende sowie langjährige Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der BURG kann Frau Luckner-Bien umfassende Einblicke in die Traditionen und Entwicklungen der Hochschule sowie ihre Frauengeschichte mit uns teilen. Das Gespräch führte uns von den ersten Werkstattleiterinnen der reformierten Kunstschule zu Beginn des 20. Jahrhunderts wie Klara Kuthe, Friedel Thomas, Lili Schultz und Johanna Schütz-Wolff u. a. zu den gleichstellungspolitischen Auseinandersetzungen, die nun 100 Jahre später an der Hochschule relevant sind.

Zum Ende des Gesprächs resümmiert Annika Sominka: „Eine einzelne Frau hervorzutun, ihr Tribut zu leisten, ist toll, ist wichtig, hat eine Symbolkraft und Vorbildfunktion für viele weibliche Studierende, aber geht eigentlich an den Themen, die heute für Studierende aktuell sind, doch vorbei. Die Themen, die sich mit Gleichstellung und Chancengerechtigkeit beschäftigen, sind jedoch vielfältiger; es geht nicht nur um das klassische "Füße zählen", also wie viele Personen, die dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden, in einem Raum sitzen, sondern die Fragen sind diffiziler, sie sind vielfältiger, sie berühren noch andere Diskriminierungserfahrungen. Wir merken, dass es Studierenden nicht mehr genügt, einzelnen Frauen immer mal wieder eine Bühne zu bieten, strukturell aber nur wenig verändern zu wollen.“

Herzlichen Dank für die Initiative für dieses Gespräch und das wichtige Projekt FrauenOrte, das sich unermüdlich der Frauengeschichte in Sachen-Anhalt widmet und diese sichtbar macht!