COME-BACK-BAG

Der Wettbewerb um die Realisation der Clean Bag ist entschieden: Die Jury entschied, die „Come-Back-Bag“ von Stefanie Brendel zur Produktreife weiterzuentwickeln.

Foto: A Eckold, Ostkreuzschule

CYCLE – Clean Bags
Auf Initiative der Kulturstiftung des Bundes startete das Textildesign der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Sommersemester 2014 das Projekt Clean Bags. Ziel der Kooperation war, eine umweltverträgliche und gleichzeitig gestalterisch herausragende Tasche für Kulturveranstalter zu entwickeln. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, mit allen sich dahinter verbergenden Facetten (wie ökologisch, sozial vertretbar, fair gehandelt, ressourcenschonend, schadstoffreduziert, regional usw.), wurde im Sommersemester 2014 gestaltet, geforscht und entwickelt. Es entstanden insgesamt elf Entwürfe, die zum Semesterabschluss in einer Ausstellung in der Kunsthochschule zu sehen waren. Im August tagte eine überregional besetzte Fachjury und wählte aus den Entwürfen eine Tasche aus, die nun in einer zweiten Projektphase zur Produktionsreife weiterentwickelt werden soll.

Die Tasche Come-Back-Bag von Stefanie Brendel wurde von der Jury als Siegerentwurf ausgewählt. Ihr Konzept überzeugte durch ihre schlüssige Idee, aus dünnen Gemüsebeuteln eine dickere und länger haltbare Tasche zu recyceln und diesen Prozess auch visuell nachvollziehbar zu machen (siehe Fotos). Auch die Realisierbarkeit dieses Entwurfes war ein wichtiges Argument für die Jury. Zusätzlich erwähnte die Jury lobend den Entwurf „Kartoffelstark“ von Caroline Siegmund, einen hippen Rucksack-Beutel aus Stärke, die aus Kartoffelschalen gewonnen wird und in der Nachnutzung als Müllbeutel Verwendung finden kann, und eine aus Stroh geschöpfte Papiertasche von Christin Mannewitz, deren Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem WissenschaftsCampus der MLU weitergeführt werden soll.

Stefanie Brendel hat im Wintersemester die Gelegenheit, ihren Siegerentwurf mit der Unterstützung ihrer Professorin Bettina Göttke-Krogmann zur Produktreife weiter zu entwickeln.

Die Mitglieder der Jury waren:

  • Anne Marburger, Leiterin Kommunikation und Marketing der Internationalen Filmfestspiele Berlin
  • Antje Schiffers, Künstlerin
  • Prof. Friederike von Wedel-Parlow, Leiterin des Studiengangs Sustainable Design an der Esmod, Berlin
  • Rolf Heimann, Leiter des Bereichs Corporate Responsibility bei hessnatur,
  • Tinatin Eppmann, Kulturstiftung des Bundes

Die Jurysitzung wurde von Prof. Bettina Göttke-Krogmann geleitet. Die Expertinnen Eva Vorkoeper aus Hamburg und Christine Fehrenbach aus Frankfurt standen der Jury beratend zur Seite.

Im Rahmen der Kooperation zwischen der Kulturstiftung und der Burg Giebichenstein fand eine öffentliche Vortragsreihe in den Räumen der Kulturstiftung am Franckeplatz 2 in Halle/Saale statt.

  • Als erster Vortragender sprach Dr. Sascha Peters am 14. April 2014 über „Ungewöhnliche Materialien für nachhaltiges Textil- und Produktdesign“. Peters ist Autor der Veröffentlichungen „Materialrevolution I und II“. Er gründete sein Büro "Haute Innovation" mit dem Ziel, die Lücke zwischen Werkstoffentwicklung und der Verwendung von Materialien in marktfähigen Produkten zu schließen.
  • Am 12. Mai 2014 referierte Rolf Heimann, Leiter des Bereichs Corporate Responsibility bei der Firma hessnatur über: „Der holistische Ansatz für sustainable clothes“. Heimann hat umweltfreundliche und biologisch abbaubare Farbsysteme und Coatings für Textilien entwickelt. Unter dem Begriff „holistisches Prinzip“ hat er ein ganzheitliches, nachhaltiges Unternehmenskonzept definiert.
  • Christian Dietrich, als Direktor bei der Firma Systain verantwortlich für Strategieberatung, Klima, Energie, Ressourceneffizienz und Projektmanagement, sprach am 27. Mai 2014 über „Nachhaltige Wertschöpfungsketten“. Nicht zuletzt Fabrikbrände und Fabrikeinstürze mit vielen Opfern in der jüngeren Vergangenheit zwingen die Textilbranche, verstärkt Verantwortung für Arbeitsbedingungen zu übernehmen. Dietrich beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der Frage, wie „nachhaltig“ Textilien hergestellt werden können angesichts komplexer, weltweit verzweigter Wertschöpfungsketten. 
  • Am 16. Juni 2014 sprach Dunja Karabaic, Initiatorin und Betreiberin der OekoRausch und des bureau gruen in Köln über "Design mit Bewusstsein - Mit Nachhaltigkeit Fuß fassen". Sie beschrieb Möglichkeiten für freischaffend tätige Designer/innen, den Anspruch auf Nachhaltigkeit in die Tat umzusetzen und welche Strukturen und Netzwerke dabei behilflich sind, Nachhaltigkeit und Design zu verbinden. Weitere Informationen unter www.bureaugruen.de und www.oekorausch.de.

http://www.oekorausch.deDas Projekt ist eine Kooperation der Kulturstiftung des Bundes und des Textildesign der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in Zusammenarbeit mit der Grünen Werkstatt Wendland.