Alumni und Studierende der BURG beim Sächsischen Staatspreis für Design 2023 ausgezeichnet

Am Montag, 13. November 2023, wurden die Preisträger*innen des Sächsischen Staatspreises für Design 2023 in Leipzig ausgezeichnet. Darunter vertreten waren acht Alumni und Studierende der BURG.

Kim Cordes überzeugte mit der Arbeit
„ReFib – RecyclingFibroin als Textilveredelung“.
Foto: Kim Cordes

Am Montag, 13. November 2023, hat  der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig die Preisträger*innen des Sächsischen Staatspreises für Design 2023 in Leipzig ausgezeichnet. Erstmals wurden dabei Preise in zwei Wettbewerben verliehen, die das Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr ausgelobt hat. Ziel ist es, die transformative Bedeutung von Design für Wirtschaft und Gesellschaft stärker hervorzuheben.

Für den regionalen Design Mission Award zur Würdigung sächsischer Designleistungen und den nationalen Design Vision Award standen Preisgelder in Höhe von insgesamt 80.000 Euro zur Verfügung. Damit gehört der etablierte sächsische Designpreis zu den höchstdotierten in Deutschland. Für den Design Mission Award wurden acht Alumni und Studierende der BURG in verschiedenen Kategorien mit ihren Projekten ausgezeichnet.

Ilja Oelschlägel (Industriedesign) mit GESUNDHOCKER POPONAUT in der Kategorie Konsumgüterbereich
Der Hocker POPONAUT wurde für das aktive Sitzen im Büro oder im Homeoffice entwickelt. Die Sitzfläche aus Filz schwenkt, dank der Lagerung in einem Kugelgelenk, leicht in alle Richtungen und ist dabei an vier Federn aufgehangen. Die Rückenmuskulatur ist dadurch ständig im Einsatz und lässt keine schädliche Sitzhaltung zu. Diese Symbiose aus Möbel und Sportgerät wurde komplett in Sachsen entwickelt und produziert

Kim Cordes (Textildesign) mit ReFib – RecyclingFibroin als Textilveredelung in der Kategorie Industriegüterbereich/Nachwuchs
Das Projekt „ReFib - Recyclingfibroin als Textilveredelung“ untersucht die Möglichkeiten des biochemischen Recyclings von Seide. Mithilfe eines non-toxischen Löseverfahrens sind Seidenfibroine aus Mischgeweben und Produktionsabfällen gelöst worden. Mit dem ReFib entstanden Ausrüstungen von Wollgarnen, Gewebebeschichtungen und organische Formen. Die Farbe der Seide, ihre glänzenden wie haptischen Eigenschaften konnten so auf andere Materialien übertragen werden.
Durch biochemisches Recycling werden im Produktzyklus der Seide bislang ungenutzte Potenziale freigesetzt. Ihre Farbe, die glänzenden wie haptischen Eigenschaften werden auf andere Materialien übertragen.

Magdalena Sophie Orland (Conceptual Textile Design) in Zusammenarbeit mit Susanne Ostwald als OODD Studio mit der Arbeit OODD COLLIER in der Kategorie Konsumbereich/Nachwuchs:
Das modulare Kragensystem OODD COLLIER ist textiler Schmuck und Kleidungsstück in einem. Es ergänzt die vorhandene Garderobe und bereichert sie individuell. Die selbst entwickelten Herstellungstechniken der Kunst- und Gebrauchsgegenstände aus zeitgenössischer Spitze sind das herausstechende Merkmal der Arbeit des OODD Studios: Klassische textile Herstellungsverfahren werden durch die Entwicklung von neuen, konstruierenden Techniken erweitert. Hitze und Druck spielen eine wichtige Rolle, aber auch das Spannen von Rastern und die Verbindung der Kreuzungspunkte durch manuelle Extrudierverfahren.

Maja Redlin (Kommunikationsdesign, 2021) und Hannah Englisch (Kommunikationsdesign, 2021) im Team mit Nils Krüger (Kommunikationsdesign, 2021), Christina Brinkmann (Kunstwissenschaften) Jakob Schreiter (Bild Raum Objekt Glas, 2021) mit Der Halle-Prozess: Hintergründe und Perspektiven für den Sonderpreis Politisches Design:
Folgend auf die Publikation Der Halle-Prozess: Mitschriften, die den Gerichtsprozess gegen den Täter des antisemitischen, rassistischen und frauenfeindlichen Anschlags in Halle am 9. Oktober 2019 dokumentiert, erschien in 2022 das zweite Buch Der Halle-Prozess: Hintergründe und Perspektive zur Thematik . In dem Sammelband schreiben 14 Autor*innen – Überlebende, Anwält*innen, Aktivist*innen, Künstler*innen und Forscher*innen – über Aspekte der Tat, der Ideologie, der Betroffenheit und der Gegenwehr und beleuchten somit die Tat und den Gerichtsprozess aus verschiedenen Positionen. 

 

Die Preisträger*innen in verschiedenen Kategorien des Design Mission Award der BURG sind:

Weitere Nominierungen der BURG:

PackVac – Verpackungspfandsystem
Die Studierenden Namju Kim, Merle Nau, Se Hyeon Won und Kyoungjin Lee aus der Studienrichtung Industriedesign wurden für ihr Projekt PAckVac nominiert. Viele Styroporverpackungen für Haushaltsgeräte werden nicht recycelt und weggeworfen. PackVac hingegen kann über ein Pfandsystem wiederverwendet werden, es ist ein modulares Verpackungssystem, welches es den Firmen und Endverbraucher*innen ermöglicht, unterschiedliche Größen und Formen individuell und sicher zu verpacken. Im Gegensatz zu bisherigen Styroporverpackungen, bei denen EPP-Partikel für jede Produktform verschweißt werden müssen, kann es an die Form der verschiedenen Produkte angepasst und mit Vakuum fixiert werden. Mithilfe eines Vakuumsystems werden die Module in ihrer Form verhärtet und garantieren somit einen sicheren Transport. Zuerst legt man PackVac in den Karton, dann legt man das Produkt darauf und verpackt es mit einem weiteren PackVac. Wenn man die Luft abgesaugt hat, ist die Verpackung fertig. Schnell und einfach kann so jede beliebige Form sicher geschützt und versendet werden.

C.O.W. – circular organic waste
Karl Schinkel und Björn Naumann aus der Studienrichtung Industriedesign setzten sich in der Arbeit C.O.W. – circular organic waste mit einer Kochstelle mit autarker Energieproduktion auseinander. Die Kochstelle nutzt Kochgas, das durch die bakterielle Zersetzung von Bioabfällen generiert wird. Durch den einfachen Aufbau und die unabhängige Energiegewinnung soll die Kochstelle für die Allgemeinheit geöffnet und im gleichen Zuge Raum für ein geselliges Beisammensein geschaffen werden.
Im Jahr 2022 gewannen sie mit ihrer Arbeit in der Kategorie „Beste Idee/Bestes Konzept“ beim GiebichenStein Designpreis.

Über den Sächsischen Staatspreis für Design
Der Sächsische Staatspreis für Design wird seit 1992 vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr verliehen. Der Wettbewerb versteht sich als verknüpfendes und unterstützendes Element der sächsischen Designwirtschaft und will die Relevanz von Design zur Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft sichtbar machen. Seit diesem Jahr werden Preise in zweit getrennten Kategorien vergeben: Design Mission Award  und Design Vision Award.