Uta Schneider und Ulrike Stoltz, boundless, 2002
ENTFÄLLT AUFGRUND DES CORONA-VIRUS // Schrift – Eine Ausstellung mit Büchern aus der Bibliothek der BURG
Die Ausstellung ist noch bis 8. Mai 2020 im Untergeschoss der Bibliothek der BURG zu sehen. Gezeigt werden zehn Arbeiten zum Thema „Schrift“, die aus der Buch-Objekt-Sammlung aus dem Archiv der Bibliothek stammen.
Sie ist etwas Alltägliches, fast Selbstverständliches, wir können ihr kaum entgehen - eigentlich können wir kaum ohne sie. Manchmal ist sie uns bekannt, manchmal ist sie uns fremd und wir sind auf Hilfe anderer angewiesen, sie zu entziffern – die Schrift. Nicht ohne Grund ist sie aufgrund ihrer gesellschaftlichen Relevanz auch immer wieder Thema in den bildenden Künsten.
In der Ausstellung in der Bibliothek der BURG gibt die Schrift das Thema vor und gewinnt durch die gezeigten Werke eine künstlerische Ebene. In sechs Vitrinen, die sich wie kleine Schatzkisten elegant in die Regale der Bibliothek integrieren, finden sich zehn der insgesamt 171 Buch-Kunst-Objekte, die sonst den Besucher*innen verborgen, als Raritäten im Archiv der Bibliothek liegen.
Sabine Golde, Professorin für Buchkunst an der BURG, wählte mit Liebe zum Detail vielfältige Werke von Student*innen und Künstler*innen aus, die sich durch ihre unterschiedliche Verwendung von Schrift und Darstellung von Geschichten abheben. Die ausgestellten Bücher und Objekte zeigen mittels Schrift, Form und Materialität eine dem Inhalt adäquate Lesart. Dabei wird die Schrift zum Bild und geht über die Grenzen der Lesbarkeit hinaus. Beispiele hierfür sind die Werke der Konzeptkünstlerin Jenny Holzer, die den Betrachter*innen vor Augen führen, dass Schrift nicht nur auf Flächen, sondern auch auf Objekten wie Stempeln oder Bleistiften eine neue Inszenierung finden kann. Uta Schneider und Ulrike Stoltz wurden auf einer Reise auf dem Schiff inspiriert und kreierten Faltblätter, die in voller Zahl ausgebreitet einen Schiffsrumpf bilden. Auch die Techniken variieren bei den gezeigten Objekten. Aufwendiger Fotosatz trifft auf kopierte Schriften und handgefertigte Buchstabenstempel.
Das Ausstellungskonzept findet nun bereits zum zweiten Mal in der Burg Bibliothek auf dem Campus Design statt. Martin Büdel, Leiter der Zentralen Werkstätten der BURG, entwickelte die Idee für die Vitrinen und setzte sie im Sommer 2019 um. So wurde in der Burg Bibliothek ein idealer Ort für die Präsentation von Objekten der Kunsthochschule geschaffen.
Ausstellungsdauer: 4. Februar bis 8.Mai 2020
Ort: Untergeschoss der Bibliothek der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 bis 20 Uhr
Künstler*innenwerke: Jenny Holzer, Ina Plönnings, Prof. Sabine Golde, Barbara Cain, Kveta Pacovská, Shin-Young Chung, Esra Özen, Cäsilia Antonia Holtgreve, Nadine Blasche, Uta Schneider und Ulrike Stoltz
Kuratorin: Prof. Sabine Golde und Patrizia Meinert
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.
Jenny Holzer, Box mit 6 Holzstempeln, 1991 &
survival series, Box mit 12 beschrifteten Bleistiften, Buffalo, 1991
Barbara Cain, Typografie, Die geliebte Stimme - Jean Cocteau, 1982
Esra Özen, Doyç, „Bücher sind Häuser, Vögel, Reisen“, 2011
Sabine Golde, H. M Enzensberger, Menetekel, 2008
Shin-Young Chung, Der Brief König Sejongs an Johannes Gutenberg aus dem Jahr 1449, Koreanischer Text auf Reispapier-Schriftrolle
Nadine Blasche, 52°33 N – 13°22 O,
„Bücher sind Häuser, Vögel, Reisen“, 2011