Daniel Kruger: Zwischen Natur und Künstlichkeit

Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig widmet Daniel Kruger, Professor für Schmuck an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, vom 11. Dezember 2014 bis 8. März 2015 eine umfangreiche Werkschau.

Halsschmuck. 2012, Meteoriten (Achondrites. N 26° 59“  720E 016° 26“ 810. 17. Januar 2000), Gold, 18 x 6 x 6 cm. L: 54 cm. Foto: Udo W. Beier

Halsschmuck. 2012, Meteoriten (Achondrites. N 26° 59“ 720E 016° 26“ 810. 17. Januar 2000), Gold, 18 x 6 x 6 cm. L: 54 cm. Foto: Udo W. Beier

Daniel Kruger, seit 2005 Professor für Schmuck an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, hat wie kaum ein anderer Schmuckkünstler im Laufe seines Schaffens so frei und unbelastet zu immer neuen Bildwelten ganz persönlicher Art gefunden. In Südafrika aufgewachsen, greift Daniel Kruger häufig auf Elemente der afrikanischen Volkskunst zurück, verwendet aber ebenso gerne Fundstücke aller Art oder zitiert historische Formen und Dekore. Auch dem klassischen Formenkanon fühlt er sich durchaus verbunden, sofern er ihm geeignet scheint, als Ausgangspunkt für seine individuellen Transformation in die Jetztzeit zu dienen. Daniel Krugers ungewöhnliche Materialkombinationen wie auch seine Neuinterpretationen von handwerklichen, oft textilen Techniken verleihen seinen Schmuckstücken immer wieder überraschend neue Perspektiven und ästhetischen Genuss.

Seit den späten 1970er Jahren ist seine Neugier im Umgang mit unkonventionellen Schmucktechniken und ungewöhnlichen Materialien zu beobachten. Die daraus erwachsenden Kombinationen sind Ausdruck seiner persönlichen Wahrnehmung von Natur und Künstlichkeit, Geschichte und Geschichten, von Menschen und von Menschlichem, von Tradition und zeitgenössischem Geschehen. Erwartungsgemäß fallen die Ergebnisse daher ebenso unterschiedlich aus: manchmal ironisch, zuweilen zurückhaltend oder gar nüchtern, oft aber auch in großer Opulenz und Sinnlichkeit schwelgend.

Die Ausstellung wird am Mittwoch, 10. Dezember 2014, um 19 Uhr eröffnet. Zur Begrüßung spricht Dr. Eva Maria Hoyer, Direktorin des GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig. Eine Einführung in die Ausstellung gibt Dr. Jorunn Veiteberg, Kopenhagen.

Mehr noch als sein Schmuck zeugen die keramischen Arbeiten von der Auseinandersetzung mit Historie und Tradition. Klassische, kanonische Gefäßformen werden meist beibehalten, häufig aber mit skurrilen Details kombiniert. Die Oberflächen nutzt Kruger nicht selten als Projektionsfläche für eine provokante, hintersinnige Mischung aus Symbolen und Bildikonen der heutigen Mediengesellschaft. So kann es durchaus zum spannungsvollen Aufeinanderprallen von konventionellen Gefäßformen mit Dekoren aus der erotischen Bildwelt oder mit Motiven aus einem ironisch hinterfragten „modernen Heldentum“ kommen.

Die Werkschau präsentiert rund 200 Schmuckarbeiten und etwa 50 Keramiken, die ausführlich das über vierzigjährige kreative Schaffen Daniel Krugers belegen.

Die Ausstellung wird anschließend in drei weiteren Museen gezeigt:
Schmuckmuseum Pforzheim (nur Schmuck)
27. März bis 15. Juni 2015

Deutsches Goldschmiedehaus Hanau (nur Schmuck)
9. Juli bis 27. September 2015

Stedelijk Museum s’Hertogenbosch
17. Oktober 2015 bis 24. Januar 2016

11. 12.2014 – 8.3.2015
Zwischen Natur und Künstlichkeit
Daniel Kruger: Schmuck und Keramik
Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 10. Dezember 2014, um 19 Uhr
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig
Johannisplatz 5-11
04103 Leipzig
grassimuseum(at)  leipzig.  de
www.grassimuseum.de

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und an allen Feiertagen 10 – 18 Uhr, montags sowie am 24.12. und 31.12. geschlossen