"Cities have the capability of providing something for everybody, only because, and only when, they are created by everybody" (Jane Jacobs) / Open Call 2019 der Burg Galerie - zum Thema "S für Stadt"
OPEN CALL der Burg Galerie / Ausstellungsreihe ABC
Die Bewerbungsfrist wurde bis zum 8.12.2019 verlängert.
S wie Stadt - zu diesem herausfordernden und aktuellen Thema freuen wir uns auf Eure Bewerbungen aus Kunst und Design.
Diese sind bis zum 8.12.2019 bei der Burg Galerie im Volkspark möglich.
Open Call der Burg Galerie
Ausstellungsreihe A B C
Die Bewerbungsfrist wurde bis zum 8. Dezember 2019 von der Burg Galerie im Volkspark verlängert.
S für Stadt - zu diesem herausfordernden und aktuellen Thema wollen wir Eure Arbeiten aus Kunst und Design in einer Ausstellung im März 2020 zeigen und zu einem Diskurs anregen.
Wie nehmt Ihr Stadt wahr, was beobachtet Ihr? Welche Träume habt Ihr, wo setzt Eure Kritik an? Wie nehmt Ihr teil am Gestaltungsprozess?
Mögliche Stichworte sind: Architektur, Fremde, Stadt als Text, Wohnen, Ressource, Intervention, Identitäten, Lärm, Energie, Verletzbarkeit, Tourismus, Gentrifizierung, Abfall, Überwachung, Nachbarn, Urban Gardening, Anonymität, Smart City, öffentlicher Raum, Geschichte, Protest, ...
Städte sind vieles gleichzeitig: Herausforderung und Zuhause, Erfahrungs- und Aktionsraum, Planungsgröße und Phantasma sowie gleichermaßenProjektionsfläche.
Für KünstlerInnen und DesignerInnen eröffnen sich in ihnen unzählige Wirkungsfelder. Das betrifft zum einen die eigenen Infrastrukturen des Produzierens, Zeigens, Wirkens und Erwerbs: Kunsthochschulen, Designbüros, Ateliers, Museen und Galerien sind meistens in Städten angesiedelt und das Publikum ist mehrheitlich ein urbanes. Zum anderen ist die Stadt ständiger Referenzpunkt für Fragen nach der Zukunft:
Wie wollen wir wohnen? Wo sind unsere Freiräume? Wie schützen wir diese und die Stadt als Ganzes? Wie lassen sich zum Beispiel die Verkehrsprobleme lösen? Wie interagieren die unterschiedlichen sozialen, kulturellen und ethnischen Gruppen miteinander? Was gibt uns die Stadt und was nimmt sie von uns? Welche Vorstellungen haben wir für die Stadt von morgen?
Und wie war die Stadt gestern?
Passagen, Mode, Katakomben, die Langeweile, Barrikadenkämpfe, Eisenkonstruktion, Traumhaus, der Flaneur, ... – mit diesen und anderen Phänomenen und Begriffen setzte sich der Kulturphilosoph Walter Benjamin im Passagenwerk (1927–1940), seinem unvollendeten philosophisch-literarischen Projekt, auseinander. Ausgehend von seinem Essay „Paris, die Hauptstadt des IX. Jahrhunderts" wollte er die Entwicklung des Kapitalismus anhand der Lebenswelten der Metropole dialektisch fassen.
In dieser Zeit entstanden auch die großen Theorien der modernen Stadtplanung wie die von der CIAM 1933 begründete Charta von Athen. Diese sah eine Abkehr von der historischen Stadtentwicklung vor und verfocht eine Entflechtung der Stadt nach Funktionsbereichen. Knapp 30 Jahre später stellte sich Jane Jacobs in ihrer Streitschrift Tod und Leben großer amerikanischer Städte (1961) gegen diese Grundsätze und die dazugehörige städtebauliche Praxis und setzte sich für urbane Diversität ein.
Die (Groß)Stadt war und ist weiterhin Kristallisations- und damit Streitpunkt von Entwicklungen und sie hat/ist Zukunft: Im Jahr 2050 werden ⅔ der Menschen in Großstädten leben. Aktuell wird der Diskurs zu ihrer Veränderung verstärkt aus Sicht des Klimawandels geführt. Viele der Fragen betreffen auch die ländlichen Regionen. Einerseits pulsierender Organismus, grenzt sich die Stadt andererseits in der Wahrnehmung eigentümlich konträr von Land und Vorstädten ab. Und wo stehen wir?
Alle Studierenden der BURG aus Kunst und Design sowie AbsolventInnen der Jahre 2018 und 2019 sind herzlich eingeladen, sich bis zum 8. Dezember 2019 mit ihren Arbeiten oder Projekten zu bewerben. Erwünscht sind alle Formen der künstlerischen und gestalterischen Auseinandersetzung. Die Auswahl erfolgt durch eine hochschulinterne Jury (Galerieteam, Lehrende aus den FB Kunst und Design, StudentenvertreterIn).
Die Ausstellung findet voraussichtlich vom 12.3.–5.4.2020 in der Burg Galerie im Volkspark statt. Für die Installation/Präsentation in der Ausstellung können nach Absprache im Rahmen des Budgets anteilig Materialkosten übernommen werden. In den letzten zwei Jahren wurde die Open Call-Ausstellung in adaptierter Form zum Herbstrundgang in Leipzig gezeigt. Eine zweite Ausstellungsstation ist auch für 2020 geplant.
Die Gruppenausstellung wird mit den TeilnehmerInnen gemeinsam entwickelt. Der Aufbau wird durch das Galerieteam unterstützt. Geplant sind wieder Gastbeiträge, diverse Begleitveranstaltungen und ein intensiver diskursiver Austausch.
Bewerbungen an:
reuter(at)burg-halle.de und burggalerie(at)burg-halle.de
Einzureichen sind:
- eine Kurzbeschreibung des Vorschlages und die Verbindung zum Thema (max. 1 Seite) sowie Bildmaterial des Exponates/der Exponate (zzgl. Maße, Technik, Material)
- Angaben zur geplanten Präsentation des Exponates (für die Kostenschätzung)
- Angaben zum Studiengang und Kontaktdaten (Adresse, Email, Telefon)
Diese Informationen bitte als PDF an die oben genannten Emailadressen senden.
Fragen können gern an die Burg Galerie im Volkspark gerichtet werden (reuter(at)burg-halle.de oder 7751-58080)
Wir freuen uns auf Eure erneuten zahlreichen Einreichungen und sind schon sehr gespannt.
Das Galerieteam
Burg Galerie im Volkspark
Foto: Susanne Henny Kolp; Zitatquelle: Jane Jacobs (2016). “The Death and Life of Great American Cities”, p.238, Vintage