Das Modell B entsteht durch Thermoforming bzw. Tiefziehen.
Foto: Martin Büdel
Mund-Nase-Bedeckungen aus dem 3D-Drucker
Mitarbeiter der Zentralen Werkstätten der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle haben Prototypen für dringend benötigte Mund-Nase-Bedeckungen aus dem 3D-Drucker weiterentwickelt. Die bisher gewonnen Erkenntnisse sowie alle Druckdaten zur Produktion werden allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Printers at work: Die 3D-Drucker im Einsatz in den Zentralen Werkstätten der BURG.
Foto: Martin Büdel
Auf Basis des Open Source-Modells Montana Mask, entwickelten die Zentralen Werkstätten der BURG zwei verschiedene Modelle von Mund-Nase-Bedeckungen. Die Prototypen wurde in den vergangenen Wochen durch das Team der Zentralen Werkstätten hinsichtlich Funktion und Produzierbarkeit verändert und weiter optimiert.
Bislang entstanden hieraus zwei verschiedene Modelle: Das Modell A wird im FDM-Druck hergestellt, das Modell B entsteht durch Thermoforming bzw. Tiefziehen. Ein Filterstoff in der Größe von 60 x 60mm wird dabei jeweils mittels eines Gitterrahmens in den entsprechenden Rahmen der Maske geklemmt. Mit handelsüblichen Gummibändern kann die Mund-Nase-Bedeckung am Kopf befestigt werden.
Die an der BURG hergestellten Masken werden dem Katastrophenschutzstab der Stadt Halle kostenfrei zur Verfügung gestellt. Derzeit können bis zu 120 Mund-Nase-Bedeckungen auf diese Weise pro Tag an der BURG hergestellt werden.
Modell A – FDM-Druck
Die Zentralen Werkstätten der BURG entwickelten ein für FDM-Druck optimiertes Modell. Die Dateien können hier kostenfrei downgeloadet werden:
- Download Modell A STL-Datei zum Ausdruck
- Download Modell A F3D-Datei zur Weiterentwicklung
Die BURG nutzt als FDM-Drucker den Ultimaker 3, es werden aber auch weitere Geräte noch getestet. Als Filamente werden derzeit PET, 3D Agency Trayfill und PLA, Copper PLactive genutzt. Die Mitarbeiter der Zentralen Werkstätten sind zur weiteren Entwicklung und Optimierung hier sehr an einem fachlichen Austausch interessiert. Der benötige Druckraum einer Maske beträgt V=L(x)=140mm * B(x)=115mm * H(z)=70mm.
Modell B – Thermoforming/Tiefziehen
Hier können die Zentralen Werkstätten der BURG entweder die Daten zur Herstellung einer Tiefziehform zur Verfügung stellen oder auch – nach Verfügbarkeit und Abstimmung – eine Tiefziehform aus Polymergips zusenden.
- Download Modell B Tiefziehform STL-Datei
Die Datei ist zur Verwendung eines 12mm Kugelfräsers angelegt. Als Material zum Tiefziehen wird 3mm Polystyrol (PS) bzw. 3mm Polypropylen (PP) empfohlen. Die Masken werden im Anschluss auf einer Laseranlage geschnitten, die Tiefziehteile können aber auch konventionell nachbearbeitet werden.
Filterrahmen
Auch der Filterrahmen wird hier in zwei Formaten zur Verfügung gestellt: als STL-Datei zur Verwendung und als F3D-Datei zur Weiternentwicklung der Daten. Der Filterrahmen passt sowohl für das Modell A als auch für das Modell B, die tiefgezogene Variante.
- Download Filterrahmen STL-Datei
- Download Filterrahmen F3D-Datei zur Weiterentwicklung
Dreilagiger Filter
Für den Filter wird ein dreilagiger Aufbau verwendet: Die äußere Lage besteht aus einem Polyester/Polyamid-Pique-Gestrick, das aufgrund der Waschbarkeit mit einem Fluorcarbon-Harz wasserabweisend ausgerüstet ist. Die äußere Lage ist beidseitig hydrophob, Feuchtigkeit in jeglicher Art kann nicht nach außen dringen. Die Mittelschicht besteht ebenfalls aus einem Gestrick mit einer Mischung aus 95 Prozent Baumwolle und 5 Prozent Elasthan. Dieses ist mit einer hochwasch- und chemischreinigungsbeständigen, antibakteriellen Ausrüstung versehen, die auf Basis von Silberchlorid und Titandioxid funktioniert. Diese Ausrüstung wurde auf die Produktklasse „1 Baby“ getestet und kann auch auf der Haut Verwendung finden. Die innere Schicht besteht aus dem gleichen Polyester/Polyamid-Pique-Gestrick, wie die äußere Lage. Diese Lage ist allerdings hydrophil (wasserliebend) ausgerüstet.
Grundsätzlich ist bei beiden Modellen die Verwendung weiterer geeigneter Filtermaterialien möglich.
Rechtlicher Hinweis:
In Ansehung der aktuellen o.g. Situation fertigt die BURG die Mund-Nase-Bedeckungen in dem vorab beschriebenen Verfahren. Diese Mund-Nase-Bedeckungen sind unzertifiziert und erfüllen offensichtlich keine gesetzlich vorgesehene Schutzklasse (FFP), es handelt sich nicht um medizinische Atemschutzmasken. Das Tragen der Mundbedeckung schützt nicht vor Infektionen über die Atemwege. Es kann allenfalls das Risiko einer Erregerübertragung auf andere reduzieren. Eine Gewähr hierfür wird nicht übernommen. Wissenschaftlich empfohlen wird das enganliegende Tragen und das regelmäßige Auswechseln bei Durchfeuchtung. Die BURG stellt die Mund-Nase-Bedeckungen als unentgeltliche Hilfe im Notfall zur Verfügung und übernimmt keine Sachmängelhaftung. Dieser Ausschluss gilt nicht für Schadensersatzansprüche aus Sachmängelhaftung, die auf einer grob fahrlässigen oder vorsätzlichen Verletzung von eigenen Pflichten oder denen von Erfüllungsgehilfen beruhen. Er gilt hinsichtlich der Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit nur in dem gesetzlich zulässigen Maße. Die BURG stellt die Mund-Nase-Bedeckungen weder für den Verkauf oder eine andere Form des Vertriebs mit wirtschaftlichem Zweck, noch im Rahmen von Forschung und Lehre oder einer gewerblichen Tätigkeit her.
Bislang entstanden zwei verschiedene Modelle, die in den vergangenen Wochen hinsichtlich Funktion und Produzierbarkeit verändert und weiter optimiert wurden.
Foto: Martin Büdel
Austausch erwünscht
Senden Sie Ihre Fragen oder Hinweise zu den beiden Modellen bitte an werkstatt(at) burg-halle. de
Austausch erwünscht
Senden Sie Ihre Fragen oder Hinweise zu den beiden Modellen bitte an werkstatt(at) burg-halle. de