Foto: Philine Kuhn
Exkursion nach Venedig:
Future Kollektiv,
September 2015
Initiatorin: Philine Kuhn
Exkursion nach Venedigvom 25. September bis zum 03. Oktober 2015
Open Call: Future Kollektiv
Besuchte Orte Biennale im Arsenale und Giardini, Friedhofsinsel St. Michele, Palazzo Fortuny, jüdisches Viertel, Murano, Studentenviertel, Guggenheim-Vernissage
Teilnehmer Jeannine Große, Patrik Knuchel, Catherine Sänke, Philipe Kuhn, Paula Schneider, Martin Buhlig, Marie Grunwald, Alexander Börner, Mia Ehrler, So Jin Park (Studienrichtungen:Bild Raum Objekt Glas, Keramik, Buchkunst, Mode, Kommunikationsdesign)
VI-VA-VENEDIG
Wir, eine Gruppe von zehn Kunst- und Designstudent*innen und Baby Januar waren vom 25. September bis zum 03. Oktober 2015 gemeinsam in Venedig: Siebeneinhalb Tage "Kunst gucken" auf der Biennale und in der Stadt. Sich verlaufen in den Gassen, Dolce Vita in Cafés, Vaporetto fahren und das Abhalten kleiner Rituale und künstlerischer Interventionen.
Unsere Gruppe hat sich durch einen Open Call über den Burgverteiler gefunden. Bedingung für die Teilnahme an der Reise war es, einen Programmpunkt für die Gruppe auszuarbeiten. Vollkommen frei, dem eigenen Interesse folgend. So entstand ein vielfältiges Wochenprogramm mit u.a. ganztägigen Biennale Besuchen im Arsenale und Giardini, sowie einem Treffen mit der Kunstvermittlung des Deutschen Pavillons. Weitere Beiträge waren…
… ein performativer Stadtrundgang am Lido (ital. Strand), ausgestattet mit dem Stadtplan von Venice Beach, L.A.
… der Besuch der Friedhofsinsel St. Michele.
… die Aufsehen erregende Performance „Die purpurnen Flüsse“, die mit einer Konfrontation mit den Behörden endete.
… ein tägliches Kaffeeritual im öffentlichen Raum, um 17:00 Uhr.
… das Anlegen einer Sammlung liegen gebliebener Schnipsel und Fundstücke aus den Straßen Venedigs.
… und die gemeinsame künstlerische Gestaltung eines Reisetagebuches, welches als Druck jedes Mitglied der Reisegruppe erhalten wird.
Die Kunst Biennale stand im Mittelpunkt unserer Reise. In der ganzen Stadt befanden sich Pavillons, welche oft einen konzentrierten und einnehmenden Gegenpol zu den vor Menschen wimmelnden Straßen Venedigs boten. Sich der eigenen (zuvor teils unbemerkten) Voreingenommenheit bzgl. zeitgenössischer Kunst (wer, wie, was, wieso, weshalb, warum) zu entledigen, war eine tolle Erfahrung, die dort möglich war. Gleichzeitig ergaben sich Diskussionen und Fragen zur Institution Biennale, wie etwa, wer stellt wo aus? Welche politische Vereinnahmung geschieht mit der Kunst, wenn sie zur Repräsentantin einer Nation wird? Oder: Wann werden künstlerische Arbeiten von sozialpolitischen Ereignissen eingeholt bzw. überholt? Aus solchen Gesprächen entstanden erste Thesen für ein eigenes kuratorisches Konzept für die zukünftige Venedig Biennale. Vor allem der Aspekt der Nationenschau trieb uns um und strebte nach einer progressiven, empathischen Auflösung dieses Konstrukts.
Teil der Idee unserer Venedigreise war es, neben den Programmpunkten genügend Zeit zu lassen, die Stadt und die Zeit individuell zu erleben. Wir haben uns gegenseitig von unseren Entdeckungen berichtet und must-sees ausgesprochen. Der Palazzo Fortuny war so ein Ort. Er beeindruckte durch die atemberaubende Ansammlung von Kunsthandwerk, klassischer und Gegenwartskunst und durch die fantastische Kuration, die all diese Arbeiten zu einer Art Gesamtkunstwerk werden ließ. Viele haben das jüdische Viertel besucht, einige waren auf Murano bei einer Sektglas- Gala, andere im Studentenviertel oder auf einer Guggenheim-Vernissage. Wir hätten noch ein paar Tage ranhängen können.... Die Reise war fantastico! e turistico! e illuminante! Grazie mille! Ciao ciao!
Text: Philine Kuhn
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL12066 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
„Burg gestaltet!“ – ein Projekt des gemeinsamen Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
Foto: Philine Kuhn
Foto: Philine Kuhn
Foto: Philine Kuhn
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