Exkursion nach Berlin in den Hamburger Bahnhof, das Bodemuseum, die Gemäldegalerie und die Neue Nationalgalerie
am 9. und 10. sowie am 16. und 17. November 2013,
gefördert von Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre
Exkursion nach Berlin am 9. und 10. November 2013 in das Bode-Museum und den Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart und am 16. und 17. November 2013 in die Gemäldegalerie und Neue Nationalgalerie
Teilnehmende Sarah Bartmann (Keramik), Simon Baumgart (Bildhauerei/Figur), Lotta Bendukat (Kunsterziehung), Hermann Beneke (Bildhauerei/Metall), Lena Benz (Kunsterziehung), Laura Drolshagen (Kunstpädagogik), Jan Golla (Kunsterziehung), Dorothea Heisig (Schmuck), Karoline Keiter (Schmuck), Lea Klein (Schmuck), Desiree Sander (Zeitbasierte Künste), Inka Schottdorf (Malerei/Textil), Alexander Sowa (Bildhauerei/Metall), Bianca Strauch (Grafik), Gesine Welling (Bildhauerei/Metall)
Zwischen Samstag, 09.11.2013, und Sonntag, 10.11.2013, fand im Rahmen des von Dietmar Kohler geleiteten Kunstgeschichtsseminars „Werkanalyse vor dem Original“ eine Exkursion nach Berlin statt, an der dreizehn der fünfzehn angemeldeten Studierenden aus dem Fachbereich Kunst teilnahmen. Da es das Hauptziel des Seminars war, gemeinsam mit den Studierenden eine möglichst diskursive Methodik zu entwickeln, über die man sich unbekannten Kunstwerken analytisch annähern kann – unabhängig davon, aus welcher Epoche das Kunstwerk stammt bzw. welcher Gattung es angehört –, wurden an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden verschiedene Museen in Halle und Berlin besucht. Der thematische Schwerpunkt der Exkursion vom 09./10. November lag auf plastischen Arbeiten (Skulptur, Objekt-Kunst, Installation, Architektur). Deshalb wurden das Bode-Museum (mit seiner Sammlung plastischer Arbeiten des Mittelalters bis ins 18. Jh.) und der Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart (mit seiner Sammlung plastischer Arbeiten nach 1950) besucht – am folgenden Wochenende lag der Schwerpunkt auf Malerei, Grafik, Fotografie; deshalb wurden die Gemäldegalerie (mit ihrem Sammlungsschwerpunkt vom Mittelalters bis ins 18. Jh.) und die Neue Nationalgalerie (mit der Sammlung zur Kunst der Moderne/ Postmoderne) besucht; hierbei nahmen vierzehn der fünfzehn angemeldeten Studierenden teil. Der Ablaufplan in beiden Institutionen war in etwa derselbe: Zu Beginn orientierten sich die Studierenden in Kleingruppen von ca. drei Personen für etwa 1,5 Stunden innerhalb des gesamten Museums und wählten zwei Arbeiten aus, die sie gerne in der Gesamtgruppe besprechen würden. Diese Arbeiten wurden dann spontan und nur auf Basis von etwaigem Vorwissen und den aus dem Werk unmittelbar ableitbaren Informationen vor- und für die Gruppe zur Diskussion gestellt. Ziel der Gespräche, die jeweils zwischen 30 bis 60 Minuten dauerten, war es, die Scheu in der Auseinandersetzung mit unbekannten Kunstwerken abzulegen, sich auf seine eigene Wahrnehmung zu verlassen, zu versuchen, das Gesehene adäquat zu verbalisieren und hieraus analytische Schlüsse zu ziehen. Ein/e Student/in der Kleingruppe protokollierte dabei die Diskussion. Zur regelmäßigen Erfahrung dieser Diskussionen gehörte es, dass bestimmte Argumentationspfade ab einem gewissen Moment nicht ohne Hinzunahme von Literatur oder zusätzlichen Hintergrundinformationen weiter beschritten werden konnten. Erreichten wir diesen Punkt, wurde von der Gruppe versucht, das Problem möglichst genau als Fragestellung zu formulieren und mögliche Lösungsverschläge zu erarbeiten, die ebenfalls ins Protokoll aufgenommen wurden. Dies hatte den Hintergrund, dass in der Nachbearbeitung der Exkursionen jede/r Teilnehmer/in auf Basis eines der Protokolle und unter Hinzunahme von Fachliteratur eine schriftliche Werkanalyse verfassen wird, welche dann in Form eines„Seminar-Readers“ allen zur Verfügung gestellt werden. Dabei war der hauptsächliche Erkenntnisgewinn dieser Exkursion(en) – neben der Erarbeitung einer Methode zur Werkanalyse – sicherlich die übergeordnete und intensive Erfahrung der diskursiven Verfasstheit von Kunstwerken: dass Kunst, egal aus welcher Epoche sie stammt, immer eine Vielzahl von Zugangs- und Interpretationsmöglichkeiten beinhaltet und dass diese auf Basis der eigenen Wahrnehmungen erschlossen werden können.
Initiator: Dietmar Kohler
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL12066 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
„Burg gestaltet!“ – ein Projekt des gemeinsamen Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.