Burg-Projekte erhalten BESTFORM-Awards des Landes Sachsen-Anhalt
Der Industriedesign-Student Lukas Keller und die Burg-Absolventin Larissa Siemon wurden für ihre Projekte "Baker’s Butchery" und "Collection GROW" mit dem BESTFORM-Award ausgezeichnet.
Larissa Siemon, Preisträgerin der "Vision des Jahres", mit Prof. Jonas Hansen, Prorektor der BURG und Juror des BESTFORM-Landeswettbewerbs 2019
Foto: Investitions- und Marketinggesellschaft/vorlautfilm gbr
Vom nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln bis zur umweltfreundlichen Textilfarbe: Mit dem BESTFORM-Award werden kreative Ideen, Produkte und Projekte aus Sachsen-Anhalt sowie Kooperationen von Kreativen mit Wirtschaftspartnern aus Sachsen-Anhalt gefördert. Den mit 5.000 Euro dotierten Preis für den dritten Platz der in diesem Jahr vergebenen Awards erhielt Lukas Keller, Industriedesign-Student an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, für sein Projekt Baker’s Butchery. Der mit 2.500 Euro dotierte Award für die Vision des Jahres wurde an die Designerin Larissa Siemon für das Projekt Collection GROW vergeben.
Baker’s Butchery von Lukas Keller
In seinem Projekt beschäftigte sich der Industriedesign-Student Lukas Keller mit der Nachhaltigkeit beim Umgang mit Nahrungsmitteln. Er entwickelte ein Konzept für eine Mehlwurm-Farm in Bäckereien, welche überproduzierte Backwaren in hochwertiges Protein umwandelt. Indem der Bedarf an Heizwärme für die Mehlwurmzucht durch die Abwärme der Bäckerei gedeckt wird, werden dabei kaum Ressourcen verbraucht.
Das Konzept soll neue Chancen aufzeigen, wie Insekten im Vergleich zu herkömmlichen Fleischprodukten als ökologischere und effizientere Art der Proteingewinnung genutzt werden können. Es soll zu einer Diskussion über Produktionsprozesse anregen und das Interesse für eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion wecken. Ein Beispielprodukt sind die in dem Projekt entstandenen Baker Chips, die aus Altbrot, Mehlwurmmehl und Rote Bete bestehen.
Das Konzept entstand bei Prof. Mareike Gast an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Gemeinsam mit seinem Kommilitonen Chris Walter erhielt der Student 2017 bereits den Förderpreis des BESTFORM-Awards für das Projekt Albert the paste extruder, eine Extrudereinheit für 3D-Druck-Systeme.
Collection GROW von Larissa Siemon
Larissa Siemon studierte Produktdesign an der Bauhaus-Universität Weimar und Glasgow School of Art in Schottland. Anschließend begann sie Industrial Design im Master an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zu studieren. Seit 2018 arbeitet Larissa Siemon als freiberufliche Designerin. Sie hat ein Studio im Designhaus Halle.
Die Designerin überzeugte die Jury mit ihrem Projekt Collection GROW und erhielt den Titel Vision des Jahres. In Collection GROW kommen Luftalgen als lebende Textilfarben zum Einsatz. Die Kultivierung von Aerophyten in hoher Konzentration erzeugt einzigartige und vor allem umweltfreundliche Farben. Die Algen können frei am Vorhang wachsen, in Mustern aufgedruckt oder als Algengarn mit anderen Fasern verwebt werden. Die Algen ziehen Wasser und Nährstoffe zum Leben aus der Umgebungsluft. Temporäre Trockenheit kann ihnen nichts anhaben. Sie betreiben in Verbindung mit indirektem Sonnenlicht Fotosynthese und binden Kohlenstoffdioxid sowie Stickstoff. Neben dem ästhetischen Gesichtspunkt verbessern sie zudem die Umgebungsluft.
Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „GROW ist ein spannender Lösungsweg, der uns eine interessante Symbiose von Natur, Pflanze und Mensch zeigt – und das in einer hoch ästhetischen Qualität. Es geht um die Verbesserung der Luft, die wir zum Atmen brauchen.“
Collection GROW wurde im Rahmen des Projekts A day made of Algae bei Prof. Mareike Gast an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Carola Griehl von der Hochschule Anhalt Kompetenzzentrum Algenbiotechnologie Köthen realisiert.
BESTFORM-Award
Mit dem BESTFORM-Award fördert das Land kreative Projekte sowie Partnerschaften zwischen Kreativen und Unternehmen anderer Wirtschaftszweige, die einen gesellschaftlichen Mehrwert haben und den Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt stärken. Der Wettbewerb soll auf die Leistungen und das Potenzial der Kreativwirtschaft aufmerksam machen. Eingereicht werden können Produkte und Dienstleistungen, die nicht älter als zwei Jahre sind, sowie neue Ideen und Konzepte.