Axonometrie der Turnhalle
In dieser Turnhalle entsteht ein Co-Living Projekt für 10 Bewohner*innen der Generation Alpha, die nicht nur zusammen wohnen, sondern auch zusammen arbeiten und so gut wie alles miteinander teilen, sodass der private Besitz und somit auch der private Rückzugsbereich auf das Minimum reduziert werden kann.
Die Grundlage des Entwurfs basiert auf einem Raster, was zum einen durch den Bestandsbau vorgegeben wird und zum anderen in ganz Halle Neustadt durch die Plattenbauten sehr präsent ist.
Wohnblock 2050
Wohnen in der Zukunft
Masterthesis von Janna Radlow im WS 20/21
Halle-Neustadt 2050 war und ist dauerhaft Idee und Experiment, Lebensort und Provokation und ist deshalb die Basis der Idee. Das Konzept des Wohnblocks 2050 stellt ein visionäres Wohnmodell in Halle-Neustadt dar, das den Mehrwert städtischen Lebens in Gemeinschaft sichtbar machen soll und zeigt, wie Einzelne auf einer reduzierten Wohnfläche leben können.
Die Vision ist in einer Turnhalle des Typs KT 60 HP verortet, einem DDR-Typenbau der um die 300 Mal in den 1970ern errichtet wurde und die Zukunftsvision - Raum mit der Vervielfältigung einer Idee neu zu denken und zu verdichten - unterstreicht.
Konzeptdarstellung Wohnlandschaften generieren
Aus diesem Raster heraus, wurde eine Wohn- und Arbeitslandschaft generiert, die sich felsartig im hinteren Teil der Halle erhebt und das Zusammenleben auf verschiedenen Ebenen ermöglicht. Das Leben spielt sich tagsüber im oberen Bereich - im Tageslicht - ab. Dort sind alle Räume luftig, hell und frei einsehbar. Im Licht wird gearbeitet, gekocht und kommuniziert. Abends zieht sich das Leben in das Innere des Blocks zurück, das im Kontrast zu oben viel kleinräumiger und gedrungener wirkt. Hier befinden sich Räume wie z.B. das Kino, sowie die privaten Wohntürme in den die Bewohner*innen Rückzug und Geborgenheit finden.
Die Grundfläche dieser Privaträume beläuft sich auf gerade mal 3,5 m2 und die Höhe greift die Lichthöhe der Halle von 3,70 Meter auf. Unterteilt sind sie in zwei Ebenen. Im unteren Bereich gibt es Stauraummöglichkeiten und einen privaten kleinen Arbeitsplatz und die zweite Ebene wird zum Ruhen und Schlafen genutzt. Die Bewohner*innen haben die Möglichkeit, sich den privaten Wohnturm ihren unterschiedlichen Anforderungen an Stauraum, Licht und Arbeitsfläche anzupassen. Dafür kann eine Wand des Turms durch ein Steckregalsystem mit individuell angepasst und nachgerüstet werden.
Halle Neustadt bietet das richtige Szenario um utopische Visionen für die Stadt von Übermorgen zu entwickeln. Durch die Vision entsteht ein gewisser Abstand, der den Raum zum Nach- und Weiterdenken öffnen soll. Es werden gezielt die Grenzen des Vorstellbaren in Form der kleinstmöglichen privaten Wohnraumnutzung ausgelotet um die Diskussion über zukunftsweisende Wohnmodelle anzuregen.
Wohnblockperspektive - Ankommen im Atrium
Zugang zu den Privaten Wohntürmen
Gemeinschaft im Licht & Aussicht auf Balkonien
Axonometrie privater Wohnturm
Schnittperspektive: Einblick in den privaten Wohnturm