Timo Schierholz

Gin

Was wertvoll ist, muss geschützt werden. Dieses Wissen besteht zwar schon lange, wird jedoch von größerer Bedeutung, je fragiler die zu transportierenden Gegenstände sind und je weiter die Reise dieser Dinge ist. Im Falle des Gin und seiner Inhaltsstoffe war diese Reise einmal um die halbe Welt, von Indien nach England auf dem Seeweg. Im Hafen der Kolonialmacht wurden die Überseekisten geöffnet, was mit großer Spannung verbunden war, da der Inhalt auf Qualität und Erhalt geprüft werden musste.

Dieses Erlebnis und das Gefühl der Spannung, des Ungewissen und der Tradition wird in dem Entwurf „Klappe zu Affe tot?“ thematisiert und in eine moderne Form transferiert. Die Überseekisten, heute auch als Transport-Crates bekannt, können einzeln transportiert und anschließend als Riegel verbunden werden. Das Äußere lässt noch nicht viel erahnen vom Produkt und seiner Präsentation.

Mit der Ankunft der Kursteilnehmer wird der Riegel an der Frontklappe zusammen geöffnet. Hier eröffnet sich dem Besucher eine neue Situation: Der Gin und seine Herkunft, abgedruckt und dargestellt durch viele einzelne Bilder auf den sonst naturbelassenen Seekieferplatten. Der Raum- bzw. Kisteninhalt besteht darüber hinaus nur aus traditionellen Dreibeinhockern für 12 Personen und eine Abstellfläche für Gläser mit darunter befindlichen Garderobenhaken. Der Kursleiter wird zu Beginn eine Zwischenstufe des Destillats zur Verkostung reichen. Anschließend wird ein typischer Monkey 47 Gin Tonic serviert, bevor die Kursteilnehmer sich individuell beraten lassen können, um ihren persönlichen Gin Tonic mit den im Bartresen vorhandenen gekühlten Fillern (Tonics) und unterstützenden Zugaben wie Kräutern und Obst mixen lassen zu können.