Homo Collector – Jeder Mensch sammelt
Emilie Pohling & Franziska Schaufelberger
Viele Menschen haben eine Faszination für das Behalten, Ordnen und Pflegen verschiedenster Dinge. In einem Self-Storage-Lager erhalten die Rettenden, die Hortenden, die Inspirierten, die Erinnernden und die Weltenbauenden einen Ort für ihre jeweiligen Schätze. Bereits an der Außenfassade macht ein großformatiger Setzkasten die Ausstellung aus der Ferne sichtbar. Im Gebäude locken akustische Flüstertüren entlang der Gänge die Gäste mit Zitaten Sammelnder in Richtung des Ausstellungsraumes. Die Sammlungsstücke selbst werden in einer raumgreifenden Archivwand eindrucksvoll zusammengefasst. Dahinter verbergen sich sechs persönliche Erzählwelten einzelner Sammler*innen. Sie schildern ihre individuelle Leidenschaft mithilfe auditiver Medien und feinfühlig inszenierter Objektinstallationen.
Sammelfieber
Ein Ausstellungsprojekt über den Reiz des Sammelns.
Entwurfsprojekt WiSe 2019/20, Prof. Rita Rentzsch, KM Gregor Müller
Homo Collector – Jeder Mensch sammelt
Emilie Pohling & Franziska Schaufelberger
Außenansicht Bestandsgebäude
Alltäglich sind etwa Streichholzschachteln oder Hühnergötter, speziell sind Sneaker oder Kaffeesahnedeckel und spleenig sind die Zahnbürsten Verflossener oder Rosenkränze. Es gibt viele Dinge, die bei Menschen eine Sammelleidenschaft entfachen. Gesammeltes wird liebevoll nach Kategorien sortiert und sorgsam verstaut. Wie aber wird eine Ansammlung zur Sammlung? Was genau treibt die Sammelnden an und wie gehen sie mit ihren Sammlungsschätzen um?
Aufgabe
Für den Selfstorage-Neubau des Unternehmens LAGERBOX in Dresden- Friedrichstadt werden Entwürfe für temporäre Ausstellungen entwickelt, die sich mit dem Sammelenthusiasmus von Laiensammler*innen auseinandersetzen. Die Entwurfsarbeit untersucht das Thema auf zwei Ebenen: einem exponatbasierten Raumerlebnis in einer einzelnen Staueinheit sowie einer großmaßstäblichen Intervention im Gebäude.
Exkursion und Workshops
Auf einer 4tägigen Studienreise nach Dresden und Chemnitz besichtigen wir das Bestandsgebäude und erkunden das Sammeln und Zeigen von Dingen auf vielfältige Weise. Der Kurzworkshop Kuratieren mit Susanne Weiß und Stefan Hurtig lässt mittels Übungen zum freien Assoziieren überraschende Geschichten entstehen. Es werden Techniken des Storytelling vermittelt und die Bedeutung von Objektarrangments vertieft. Gemeinsam mit Lichtplaner Daniel Josties prüfen die Studierenden Beleuchtungstechniken und Lichtstimmungen für ihre Objektinszenierungen. Dabei helfen Experimente mit Mock-Ups im Maßstab 1:1.
Homo Collector – Jeder Mensch sammelt
Emilie Pohling & Franziska Schaufelberger
Axonometrie
IM FILM – Eine Sammlung von Georg Bauer
Pauline Hermanns & Lisa Wegmershausen
Georg Bauers Sammlung der Start- und Endbänder von 35-mm-Filmen begann vor über 15 Jahren während seiner Arbeit in der Vorführkabine eines Dresdner Programmkinos. Die Fragmente analoger Zelluloidstreifen entstehen beim Vorbereiten und Abspielen von Kinofilmen. Die Ausstellung „Im Film“ kreiert einen immersiven Zugang zur analogen Kinowelt: Nach dem Kauf eines Onlinetickets, begeben sich Besucher*innen zum gebuchten Zeitraum in das Lagerbox-Gebäude der Dresdner Friedrichstadt. Das Foyer ist in tiefes Rot getaucht und zitiert Kinoreferenzen. Von hier aus führt ein schmaler Gang begleitet von Publikumsgeräuschen im übertragenen Sinne durch den Kinosaal zum Filmprojektor. Der Ausstellungsraum verkörpert eine eingelegte Filmrolle. Er zeigt eine Auswahl der Sammlungsstücke im Original sowie eine interaktive 360-Grad-Projektion vergrößerter Filmbilder. Mithilfe einer animierten Rotation entsteht ein raumgreifendes Filmerlebnis.
IM FILM – Eine Sammlung von Georg Bauer
Pauline Hermanns & Lisa Wegmershausen
Atmosphärische Grundrissdarstellung
IM FILM – Eine Sammlung von Georg Bauer
Pauline Hermanns & Lisa Wegmershausen
Immersives Kinoerlebnis durch 360°-Projektionen
Von Glitzis, Dickis & Fellis – Eine Ausstellung über den Reiz des Sammelns
Magdalena Fahrner & Laura Schubert
Carlotta ist 26 und Stickerliebhaberin. Sie sammelt „Glitzis“, „Dickis“ und „Fellis“. Ihre Leidenschaft bleibt nicht in ihren Stickeralben verborgen, denn sie verteilt ihre Aufkleber auch im urbanen Raum.
Im April 2020 wird Carlottas Sammlung in der Lagerbox Dresden Friedrichstadt ausgestellt. Plakate in Form leerer Umrissbögen mit großformatigen Stickern machen auf die Ausstellung aufmerksam. Beim Näherkommen tauchen immer mehr Motive im Stadtbild auf und bevölkern schließlich die Fassade des Gebäudes. Die Ausstellung übertragen Laserprojektoren die Körperkonturen der Besucher*innen live an die Wände und triggern das Spiel mit den eigenen Umrissen. Den anschließenden Gang säumen Leuchtreklametafeln mit Carlottas Stickerstories aus dem Stadtraum. Eine große Ausstellungswand präsentiert schließlich Carlottas ganze Sammlung. Gegenüberliegend stellen drei Räume bestehend aus Glitzer, Schaumstoff oder Fell, Carlottas Trophäen der jeweiligen Kategorie mit dazugehörigen Geschichten vor.
Von Glitzis, Dickis & Fellis – Eine Ausstellung über den Reiz des Sammelns
Magdalena Fahrner & Laura Schubert
Kommunikation im Stadtraum
Von Glitzis, Dickis & Fellis – Eine Ausstellung über den Reiz des Sammelns
Magdalena Fahrner & Laura Schubert
Ausstellungswand mit Stickersammlung
Reinkings Welt
Anna Rüffert & Florian Wolff
Rik Reinking hat es geschafft! Das Wood Art Institute ist ein voller Erfolg und seine Sammlung ein Paukenschlag in der starren Kunstwelt. Nun möchte er auch seine bisher verschlossenen Kunstwerke ausstellen. Begeistert von der entfachten Euphorie um Reinkings Sammlung gewährt ihm Lagerbox die Nutzungsrechte über eine Etage des Standortes in Dresden. Bei Einbruch der Dunkelheit wird Reinkings Welt zu einem lebendigen Ort für Besucher*innen. Die Kunst für alle zugänglich zu machen, ist das Leitthema der Ausstellung. Das Gestaltungskonzept bedient sich eines einfachen Mittels: des Rummels – einem bunten, belebten Ort mit viel Spaß und Aktion. Neun interaktive Räume schaffen eine Schnittstelle zwischen der exklusiven Kunstwelt und einer lebhaften Begegnung mit den Exponaten: vom heißen Draht über das Spiegelkabinett bis zur Rennstrecke. Die aktive Auseinandersetzung sorgt für ungeahnte Perspektiven auf die Künstler*innen und ihre Werke.
Reinkings Welt
Anna Rüffert & Florian Wolff
Die Lagerbox als Kunstrummel
Reinkings Welt
Anna Rüffert & Florian Wolff
Grundriss mit den Stationen des (Kunst-)Rummels
Poly3 – Spielend mit Plastik experimentieren
Lutz Dörner & Marian Kebernik
Nora sammelt Plastik: Kleine Fragmente von ehemaligen Gebrauchsgegenständen aus Kunststoff, allesamt Fundstücke, vereint durch eine große Bandbreite an Farben und Formen, deren Herkunft und Lebenswege sich nur erahnen lassen. Der Kerngedanke bei Poly³ ist es, ein Labor zu schaffen, in dem sich Besucher*innen spielerisch-analytisch den Exponaten annähern. Das raumgreifende Förderband lädt zu einer interaktiven Erkundungstour ein. Ausgestattet mit Kittel und Klemmbrett widmen sich die Ausstellungsgäste den Rätseln um die Eigenarten und Herstellungstechniken von Noras Kuriositäten. Welche Kunststoffarten gibt es, welche Eigenschaften haben sie und welche Spuren lassen Rückschlüsse auf die Geschichte der Gegenstände zu? Poly³ bereitet technische Fakten für Laien auf und bietet Raum für ein kindliches Spiel mit den Exponaten.
Poly3 – Spielend mit Plastik experimentieren
Lutz Dörner & Marian Kebernik
Axonometrie
Poly3 – Spielend mit Plastik experimentieren
Lutz Dörner & Marian Kebernik
Detail einer Untersuchungsstation
5202 – Gestern.Heute.Übermorgen
Tim Binder & Theresa Jaspers
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts beherrscht Plastik vielfältigen Farben, Formen und Funktionen unseren Konsum. Doch schnell landen sie wieder im Abfall. Nora Lardon sammelt liegengebliebene Fundstücke aus Kunststoff. Was hatten sie wohl vorher für ein Leben und was wird mit ihnen in Zukunft passieren? Die Ausstellung „5202“ schickt ihre Gäste auf eine Zeitreise 3000 Jahre in die Zukunft. Auf dem Weg dorthin werden sie mit einer Utopie oder Dystopie zum Umgang der Menschheit mit dem Material Plastik konfrontiert. Angekommen im Jahr 5202 wird eine archäologische Ausstellung der Zukunft mit den Plastikobjekten der Gegenwart inszeniert, begleitet von fiktiven Stammbäumen und spekulativen Evolutionsentwicklungen. Ziel der Ausstellung ist es, den heutigen Umgang mit diesem umstrittenen Material zu hinterfragen.
5202 – Gestern.Heute.Übermorgen
Tim Binder & Theresa Jaspers
Explosionsdarstellung
5202 – Gestern.Heute.Übermorgen
Tim Binder & Theresa Jaspers
In einer Wunderkammer der Zukunft wird der Plastikmüll von heute zu archäologischen Artefakten von morgen
mit den Studierenden
Tim Binder
Lutz Dörner
Pauline Hermanns
Theresa Jaspers
Marian Kebernik
Emilie Pohling
Anna Rüffert
Franziska Schaufelberger
Lisa Wegmershausen
Florian Wolff
Workshop Kuratieren
Stefan Hurtig & Susanne Weiß
Workshop Licht
Daniel Josties
Betreuung
Prof. Rita Rentzsch
KM Gregor Müller
mit den Studierenden
Tim Binder
Lutz Dörner
Pauline Hermanns
Theresa Jaspers
Marian Kebernik
Emilie Pohling
Anna Rüffert
Franziska Schaufelberger
Lisa Wegmershausen
Florian Wolff
Workshop Kuratieren
Stefan Hurtig & Susanne Weiß
Workshop Licht
Daniel Josties
Betreuung
Prof. Rita Rentzsch
KM Gregor Müller