Der Natur auf der Spur!
… beobachten, festhalten, weitergeben!
Projekt Komplexes Gestalten, Spiel- und Lerndesign, Sommersemester 2021, KM Martin Hensel, Prof. Karin Schmidt-Ruhland
Der Natur auf der Spur!
… beobachten, festhalten, weitergeben!
Der blaue Planet, unsere Erde, ist besonders, aber wer kennt sie eigentlich wirklich und an welcher Stelle gibt es Informations- und Handlungsbedarf um diesen Planeten und die Natur besser zu verstehen?
Die Natur ist das, was nicht vom Menschen geschaffen wurde, in und von der wir aber leben. Naturphänomene inspirieren uns. Wir greifen ein, nutzen die Ressourcen und verändern sie. Das ist nicht immer vorteilhaft sondern bedroht und zerstört die Natur. Kinder werden aktiv und gehen auf die Straße, um ihre Zukunft zu schützen. Eine Generation streikt mit dem Ziel, den vom Mensch gemachten Klimawandel zu stoppen. Es entstehen zwei Pole der Betrachtung: das Lernen von der Natur und ihr Schutz und das angemessene Anwenden und Nutzen faszinierender Phänomene.
Wie wir vorgehen: Wir schauen genau hin, beobachten die Natur, halten die Beobachtungen fest und suchen nach gestalterischen Interventionen. Sei es nun durch ein Produkt, ein interatives Objekt, ein Konzept, ein spannendes Aufklärungsmodul/-modell oder eine informative Ausstellung/Station am Ort der Untersuchung. Welche Rolle könnte hier das Spiel einnehmen?
Am Anfang des Projektes gab es vielfältige Aufgaben. Es wurden Hochbeete angelegt, Pflanzen angezogen, Sammlungen zu einzelnen Konzepten fotografisch festgehalten, Expert*innen interviewt. Auch hatten wir Gäste die uns bestimmte Bereiche in der Natur nahegebracht haben. So erkundeten wir die Franzigmark und den Galgenberg in Halle.
Um genau hinzuschauen wurden in einem Workshop Insekten unter die Lupe genommen und im Maßstab 20:1 im Modell dargestellt.
Die einzelnen Konzepte und Ergebnisse zeigen wir in einer Ausstellung vom 16.07.-31.07.2021 in der Richard-Wagner-Str.3.
Teilnehmer*innen: Laura Klingele, Hannes Koch, Sabeth Niemann, Johanna Rosenkranz, Susanne Schlenther, Florentine Voigt, Lilian Walters, Robert Walther, Sayoon Yang
WILDE STADT UND WIR von Laura Klingele und Florentine Voigt
Wie viele Insekten sterben pro Nacht unter einer Laterne? Hast du dir schon mal die Füße auf heißem Beton verbrannt? Fördern Nasse Füße das Wachstum?
„Wilde Stadt und wir“ ist eine interaktive Ausstellung im Stadtraum. Ortsgebunden werden Themen rund um die Natur, Ökosysteme und
menschliche Einflüsse darauf vermittelt. Die Ausstellung streckt sich über die Stadt und ist wie eine Schnitzeljagd aufgebaut. Mit Karte und Begleitheft können Routen zu den Themen Wasser, Boden und Luft erkundet werden.
Routen und Stationen sind untereinander thematisch vernetzt, um ein Gespür dafür zu entwickeln, dass Zustände sich gegenseitig bedingen und beeinflussen.
MAWUBL von Lilian Walters
Mawubl ein Gartenwerkzeug-Set, das Prinzipien der Natur aufgreift. Die Maulwurfschaufel zum Buddeln im Boden, der Wurmgraber, der, à la Regenwurm, organisches Material von der Oberfläche unter die Erde zieht und das Gießblatt, das in gleichmäßigen sanften Strahlen den Boden bewässert. Mawubl zeigt in abstrahierten Formen, welche Werkzeuge die Natur besitzt und regt zu einem achtsameren Umgang an.
UOTOPOS von Johanna Rosenkranz
Von je her versuchen Menschen (Kinder) die Welt um sich herum zu begreifen, zu beeinflussen und sich vorzustellen, wie sie anders sein könnte. Besser (?). Einige verharren in der Hoffnung eines Paradieses im Jenseits. Andere haben ihre Träume, Visionen und Vorstellung einer anderen Gesellschaft im Diesseits immer wieder versucht zu formulieren oder abzubilden. Der Begriff der UTOPIE beschreibt dabei das Paradoxe dessen. Abgeleitet vom Griechischen οὐ ou „nicht“ und τόπος tópos „Ort, Stelle“, steht die UTOPIE für einen nicht (existierenden) Ort, der ein Ideal für eine zukünftige Gesellschaft von morgen zu beschreiben versucht.
Die Fähigkeit der Menschen diese Träume und Visionen zu entwickeln, ermöglicht auch diese zu diskutieren und gedanklich zu erproben.
Genau da setzt die Gestaltung des Spielteppichs UOTOPOS an. Der Entwurf spannt ein Spagat zwischen konzeptionellem Denken und praktischem Handeln. UOTOPOS ist ein Teppich, welcher aus verschieden „Fliesen“ besteht, welche beliebig kombiniert werden können. So dass sich immer wieder neue Spiellandschaften erzeugen lassen. Die unterschiedlichen Strukturen erzeugen ein haptisches Erlebnis und codieren die jeweiligen Flächen zu Wäldern, Wiesen, Seen, Feldern oder Landebahnen, Straßen, Häfen … Das Quadratische Format erinnert an Landkarten, ermöglicht aber auch diverse Spiele in der pädagogischen Arbeit mit Kindern in Schulen – oder Kindergärten.
Der Teppich soll zum Träumen, Kreieren, Philosophieren, Lümmeln – also zum Spielen anregen.
LOOP TOOLS von Sayoon Yang
HÖRST DU DAS GRAS FLÜSTERN? von Sabeth Niemann
Hörst du das Gras flüstern? ist ein Bilderbuch, welches den Blick auf kleine Dinge, und große Fragen der Natur lenkt. Wie sieht es unter der Erde aus? Warum sind manche Pflanzen eigentlich so riesig,
und manche so viel kleiner als wir Menschen? Hörst du das Gras flüstern? erzählt eine Geschichte von zwei Kindern welche ein scheinbar unbewohntes Haus erkunden. Dabei lebt und wächst auf diesem Grundstück vielleicht viel mehr, als dort, wo jeden Tag der Rasen gemäht wird...
NATIVE PLAY von Susanne Schlenther
Ist ein Vermittlungs- und Gestaltungsansatz, mit dem Kerngedanken, das freie Spiel in und mit der Natur zu fördern. Da vor allem im urbanen Raum ungestörte, kindliche Naturerfahrungen immer seltener möglich sind. Gedacht ist dieser Ansatz für ein ca. 5.500 qm großes Areal einer Kleingartenanlage im Norden der Stadt Halle. Hier hat sich eine Initiative gegründet, die Frei- und Abrissflächen umstrukturieren möchte, um diese sukzessiv in ein Biotop zu wandeln und Menschen für ihre Umwelt zu sensibilisieren.
Verschiedene, bewusst gestaltete Elemente, laden ein und lenken sanft das menschliche Tun. Es entstehen aktive und ruhigere Zonen. Dabei wird wenig von Außen hinzu gegeben, sondern vorhandene Ressourcen, wie Holz, Gestein, Erdemasse und Bauschutt verwendet. Durch die Modellierung des Geländes entstehen Hügel, Täler und Kuhlen die Anreiz bieten, sich darauf zu
Bewegen und neue Perspektiven zu erfahren. Durch die abwechslungsreiche Topographie entsteht auf relativ kleiner Fläche, eine große Diversität. Diese Wiederrum zieht in einem dynamischen Prozess die heimische Flora und Fauna an.
Bretterbohlenstege und Balancierpfade leiten und schützen den Boden. Ein bewachsener Erdwall zu einer Spirale gedreht, drosslet das Tempo und bietet die Möglichkeit für vielfältige Beobachtungen. Im Gebüsch versteckte Holzplateaus bieten Rückzugsraum. Das kreative Vermögen, als ein ebenfalls wichtiger Zugang zur Natur, kann sich im Freiluft Atelier entfalten.
Dieses besteht unter anderem aus großen Steinen mit Mulden und Mahlflächen. Hier kann mit vor Ort gesammelten Materialien experimentiert werden. An Wänden und auf dem Boden Spuren finden und eigene hinterlassen.
Eine Kreisfläche mit Sitzwall lädt zur Zusammenkunft ein. Rund um das Thema naturnahes Gärtnern und Artenschutz, soll es regelmäßig von Expert*innen geführte Workshops und Impuls-Veranstaltungen in der Freiluft Werkstatt geben.
Ein lebendiger Ort, der auf keinen Endzustand beharrt, sondern Menschen jeden Alters als achtsame Gestalter*innen und bewussten Bestandteil der Umwelt fördert und fordert.
"Kreativpotentiale im Dialog - Die T.R.ASHE", von Hannes Koch
Was können wir tun, um weniger Müll zu produzieren? Welche Materialien, die andere wegwerfen können wir wiederverwenden?
Ist alles was in der Tonne landet wirklich Müll?
Die T.R.ASHE wird als Kommunikationselement für eine Workshop Veranstaltung, Kreativpotentiale im Dialog, die im September stattfindet, verwendet.
Jede*r Teilnehmer*in bekommt am Eingang zu der Veranstaltung eine Tasche mit vier gleichen Material-Puzzleteilen. Nun sollen sie sich ihren eigenen Container zusammen bauen. Dafür müssen sie sich Hilfe bei den anderen Teilnehmenden suchen und ihre Puzzleteile so tauschen, dass sie einen Container bestehend aus vier unterschiedlichen Materialien bauen können.
Wenn die Gruppe sich gefunden hat, sollen sie die Tasche nun mit den Puzzelteilen bekleben, sodass ein Container entsteht. Aus den zusammengesetzten Teilen bildet sich eine Frage, die die Teilnehmenden zum diskutieren anregen soll. Die Teilnehmenden sollen sich so kennenlernen und gemeinsam Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit beantworten.
Für den Austausch wird es auf der Veranstatlung ein eigener Raum geschaffen: die Begegnungsdeponie. Dort finden die Teilnehmenden Informationen rund um Materialien und Nachhaltigkeit, sie können diskutieren und zusätzlich an den Wänden ihre Fragen und Gedanken nieder schreiben.
Ein Koorperationsprojekt mit Trash Galore.
"Im Auftrag der Königin" von Robert Walthers
Gesellschaftsspiele haben gerade in der Zeit Corona viel an Bedeutung gewonnen. Darum war für mich von Anfang an klar, dieses Semester ein Brettspiel zu gestalten. Ich habe mich für die Ameise als Spielfigur entschieden. Ziel ist es, mit seiner Ameise Ressourcen zu sammeln und sie sicher zurück zum Ameisenbau zu bringen. Dabei sollte man sich von den Feuerameisen fernhalten, denn diese können Wege blockieren und die Ameisen zurück zum Bau verjagen.
Ganz im Sinne „Im Auftrag der Königin“ müssen die Spielenden Auftragskarten erfüllen, um dafür Punkte zu erhalten. Jeder Auftrag gleicht dabei keinem anderen.
Das Spielbrett ist aus Graupappe und modular aufgebaut. Dadurch entstehen bei jedem neuen Spiel andere Weg-Konstellationen, Ressourcenverteilungen und Startpunkte der Ameisen.
Die Illustrationen sind digital Artworks und die Spielfiguren bestehen aus Holz und sind mit einem Silhouettendruck versehen. Sie haben einen Schlitz, die als Vorrichtung zum aufsammeln der Chips mit den Ressourcen dient.
Das Spiel „Im Auftrag der Königin“ dient dazu, die Welt der Ameise zu erkunden und spielerisch aufzuzeigen, was Ameisen täglich sammeln, um das Wohl der Kolonie zu sichern.
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Modell von Susanne Schlenther aus der Aufgabe: Blow up 20:1 – Schau genau!
Modell von Sayoon Yang aus der Aufgabe: Blow up 20:1 – Schau genau!
Modell von Sabeth Niemann aus der Aufgabe: Blow up 20:1 – Schau genau!
Modell von Laura Klingele aus der Aufgabe: Blow up 20:1 – Schau genau!
Modell von Robert Walther aus der Aufgabe: Blow up 20:1 – Schau genau!