SS 2018 Komplexes Gestalten
Sterneküche versus Kantine
Projektbetreuung: Gastprof. Mikaela Dörfel und Dipl. Des. Steffi Auffenbauer
Für die Porzellanbranche ist die Gastronomie ein bedeutender Markt, indem sich Produktinnovationen deutlich schneller als im Haushaltsporzellan entwickeln. Die intensive Auseinandersetzung mit der Sparte des sogenannten Profiporzellans mit all seinen Ausrichtungen von Hotel- und Gastronomiegeschirr über die Gemeinschaftsverpflegung bis hin zum Systemgeschirr markiert den Ausgangspunkt des Projektes.
Diskussionen mit verschiedensten Fachleuten sollen Entwicklungskriterien und relevante Parameter bzw. Fragestellungen klären. Antworten zum Porzellan und anderen möglichen keramischen Materialien zu den Schlagworten Stapelbarkeit, Wandstärke, Kantenschlagfestigkeit, Gewicht, Portionsgrößen, Systemgeschirr und Logistik sollen gefunden werden. Darüber hinaus stehen auch soziokulturelle Fragestellungen im Heute und Morgen wie Ernährung, die Definition von Gemeinschaft, die Alterspyramide unserer der Gesellschaft, Vereinheitlichung versus Individualisierung im Fokus der Betrachtung.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung von innovativen Servierkonzepten für die zwei gegensätzlichen Zielgruppen: Topgastronomie versus Gemeinschaftsverpflegung. Die prinzipiellen Unterschiede beider Sparten sollen deutlich gemacht werden. Die Visualisierung der Konzepte erfolgt zeichnerisch sowie modellhaft, und einzelne Servierteile werden in Porzellan gefertigt.
Besuch der Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie INTERGASTRA in Stuttgart. Vier renommierte Porzellanfirmen stellen uns ihr Sortiment für das Profigeschirr vor und diskutieren mit uns über Trends und Tendenzen, Kundenwünsche und die wichtigsten funktionalen Eigenschaften des Hotel-und Gastrogeschirrs.
BAUSCHER Werksführung in Weiden mit Herrn Dietz in einem der hochmodernsten, vollautomatisiertesten Porzellanwerke der Welt. Allein 70000 Teller und 50000 Tassen werden täglich am Standort Weiden produziert. Fotoverbot in der gesamten Fertigung! Nach der Werksführung am Standort Schönwald durch Herrn Oppl (Leiter der Modellentwicklung) schloss sich ein Vortrag von Heike Philipp (Leiterin der Produktentwicklung bei BHS-tabletop ) und einer Führung durch den Showroom in Schönwald an.
Das Porzellanikon ist Europas größtes Spezialmuseum für Porzellan. Claudia Zachow (Kuratorin) führte uns durch die Ausstellungen DESIGN INNOVATIONEN und THEMEN, TREND & TENDENZEN. Neben einer kleinen Branchenübersicht, verwies Frau Zachow auf relevante Gestaltungsparameter, die das Hotel-und Gastronomieporzellan auszeichnen.
Das Porzellanwerk von Rosenthal am Rotbühl in Selb, wurde 1965 durch Walter Gropius gebaut und ist einer der beiden verbliebenen Produktionsstätten Rosenthals. Eine Führung durch Herrn Helgert gab Einblicke in die laufende Produktion des Porzellanwerkes.
Im Rahmen des Semesterprojekts wurden verschiedene Gäste eingeladen, welche uns mit Erfahrungsberichten Einblicke in die Welt der Sterneküche und Kantine gaben.
Judith Anders / BA Keramik-und Glasdesign
SCAENA vs. COMPOSITIO
SCAENA
In Anlehnung an ein Theaterszenario wird die Darstellung einer klassischen Bühne auf das Porzellan projiziert. Wechselnde Gefäße ermöglichen einen individuellen Kulissenaufbau entsprechend der kulinarischen Vorstellung. Die Kompositionen der fünf Geschirrartikel mit dem Platzteller bedienen Speisen verschiedener Konsistenzen und ermöglichen ein exquisites Menüerlebnis. Die Lichtinszenierung als bedeutender und moderner Aspekt für die Atmosphäre in der Topgastronomie greife ich durch eine besondere Farbgestaltung an der Unterseite meiner Gefäße auf. Dezente Farbreflexionen, welche einerseits die Gefäßformen betonen und andererseits die Fläche unterhalb der Gefäße farblich ausleuchten, initiieren ein außergewöhnlich räumliches Ambiente.
COMPOSITIO - Raumsparend Arrangieren
Basierend auf dem Free-Flow System moderner Kantinen entstanden sechs Geschirrartikel. Diese ermöglichen es, den gesamten Tagesablauf einer Kantine zu bedienen. Harmonisch zueinander abgestimmte Viereckformen, raumsparend stapelbar, kommunizieren Anordnung und Nutzung. Die Verschmelzung dieser Grundform hin zu einem verrundeten Fußelement animiert zur haptischen Wahrnehmung. Eine individuelle Zusammenstellung einzelner Komponenten wird dadurch erleichtert und das Arrangieren auf dem Tablett optimiert. Fünf dieser Porzellanartikel sind für die Nutzung im Kontext des Flying Buffet konzipiert. Sie bieten kulinarischen Kleinigkeiten einen geeigneten Schauplatz.
Veronica Andres / BA Industriedesign & Laura Johanna König / BA Keramik- und Glasdesign
BA Abschlussarbeit VIELWEG
VIELWEG - Mehrweg- System um Einweg zu ersetzen
Das Projekt basiert auf einem fiktiven, aber nicht abwegigen Zukunftsszenario: Ab dem Jahr 2025 erlässt die Bundesregierung das endgültige Verbot für den Gebrauch von Einweggeschirr, was eine Alternative erfordert. Der Gestaltungsansatz „Vielweg“ besteht aus einer Serie von stapelbaren Ess- und Trinkgefäßen aus Porzellan und Glas und einer Deckellösung aus einem spülmaschinenfesten und voll recycelbaren Biokomposit. Eingebunden in ein bundesweit angelegtes Pfandsystem dient das System als Ersatz für Einweggeschirr.
Laura Johanna König / BA Keramik- und Glasdesign
BA Abschlussarbeit -YUNO
YUNO
Eine Menage zum Bewahren und Servieren für Inhalte verschiedener Konsistenzen. Inspiriert von der japanischen Tischkultur, in der Soßen und Eingelegtes wie Blumen die eingedeckten Tische zieren. Eine Serie schlichter Zylinder aus Porzellan und Glas. Werkzeuge, angepasst an die Eigenschaften und Forderungen der Inhalte. Zum Komplettieren, Verfeinern und Individualisieren, für Verkostungen und exotische Exponate. Für die Freude am Picken, Naschen und Schmausen. Anwendbar in den unterschiedlichsten gastronomischen Kontexten und Kombinationen der Gefäße. Denkbar zur Beigabe und für Sushi, Snacks zu Getränken zu reichen, um Öle zu verköstigen, Personalisierung zur Suppe zu bieten, zwecks Komplettierung des Hauptganges. Nebenrolle, Begleiter oder Mittelpunkt.
Veronica Andres / BA Industriedesign & Laura Johanna König / BA Keramik- und Glasdesign
BA Abschlussarbeit NAHGUT
NAHGUT
Nahgut ist eine Plattform, die dazu dient regionale Produzenten mit ansässigen Endkunden zu vernetzen, Impulse für grüne Initiativen zu schaffen und um Menschen zum Experimentieren anzuregen. Ein Internetauftritt dient dem Austausch und dem Archivieren von Erfahrungen und dem Bewerben durch die Produzenten und Konsumenten. Außerdem kann bei gezielten Veranstaltungen mit einer mobilen Lebensmittelausgabe, verknüpft mit vielfältigem Informationsmaterial z. B. an Schulen, für bestehende Initiativen geworben oder über Defizite der konventionellen Lebensmittelbeschaffung aufgeklärt werden. Bei unserer ersten Veranstaltung „Hot Karott“ in Kooperation mit der Freiraum Galerie Halle haben wir im Juni 2018 das Projekt getestet, über solidarische Landwirtschaft und unkonventionelle Zubereitung informiert und an 200 Personen saisonales Essen verteilt.
Lena Beigel / MA Product Design and Design of Porcelain, Ceramics and Glass
PLAT vs. SVAE
PLAT
Die Basis der Geschirrserie PLAT bildet die Kombination aus drei Materialien. Der Mineralwerkstoff, ein Verbund aus Gesteinsmehl und Epoxydharz, prägt mit seinen geraden Flächen und klaren Kanten den Charakter des Entwurfes. So entstehen flache Teller mit funktionalen Mustern. Das Porzellan, die geraden Strukturen des Tellerdesigns aufnehmend, bildet sich in Tassen und Schälchen ab. Metall ergänzt als Henkellösung den Porzellanentwurf der Hohlteile. Zudem dient das Relief, formal sichtbar als u-förmiges Oval, als verbindendes formales Element.
SVAE
Das Präsentationssystem SVAE besteht aus einem Mineralwerkstoff, ein Verbund von Gesteinsmehl und Epoxydharz. Dies hat eine porenlose, chemisch beständige und lebensmittelechte Oberfläche und ist zudem thermisch verformbar. Diese besonderen Eigenschaften des Mineralwerk¬stoffs ermöglichen die Entwicklung von geschwungenen Formen, die sich aus einer zweidimensionalen in eine dreidimensionale Fläche wandeln. Durch die hervorragenden Oberflächeneigenschaften, die sich auch schon in Anwendung von Küchen- und Badausstattungen bewährt haben, lassen sich die Svae-Präsenter perfekt in einer Buffetsituation anwenden. Die schwebend anmutende Form gibt den dargebotenen Köstlichkeiten eine luftige Ästhetik.
Eunyoung Cho / BA Keramik- und Glasdesign
CALDERA vs. SENDO
CALDERA - Der kalte Vulkan
Caldera ist ein Gourmetteller für den Genuss kalter Speisen in besonderer Atmosphäre mit einem Gefäßaufsatz, der eine exquisite Speise zusätzlich emporhebt. In der Sterne- und Molekularküche wird oft Flüssigstickstoff oder Trockeneis zum Kühlen von Speisen verwendet: Die Vertiefung des Gourmettellers wird in der Mitte mit Trockeneis befüllt; darüber wird der Gefäßaufsatz gestellt. So entsteht ein atmosphärischer Nebel, der erst um den Aufsatz aufsteigt und atmosphärisch die Speise umhüllt, dann herabsinkt und sich über der Tellerfahne sammelt. Die Gestaltung des Tellers unterstützt formal das Bild des speienden Vulkans und damit die besondere Inszenierung eines kulinarischen Spektakels.
SENDO - Lieferbare Kantine
Das Geschirrset Sendo unterstützt ein Kantinensystem, bei dem vorbereitetes Essen ins Büro geliefert wird. Je zwei große und kleine Sendo Elemente passen auf ein Standard-Tablett. Die einzelnen Geschirrteile können beidseitig genutzt werden: als Teller oder als Schüssel. Die Geschirrteile lassen sich sicher und leicht stapeln. Sendo Gefäße können mit Essen befüllt werden, ohne dass es den Boden der jeweils darüber liegenden Schale berührt. Sendo Gefäße können mit Essen befüllt werden, ohne dass es den Boden der jeweils darüber liegenden Schale berührt. Der Name Sendo kommt von der japanischen Schreibweise des englischen Wortes „to send“. Ich entschied mich für diesen japanisierten Namen, da meine erste Inspiration von japanischen Bento-Boxen kam.
Sarah Heber / BA Keramik- und Glasdesign
CHAPEAU vs. TIDE
CHAPEAU
Ein modulares Ensemble, das Flexibilität, Funktionalität und schlichte Eleganz bei der Inszenierung von Speisen in der Spitzengastronomie vereint. Dem Koch werden bei der Ausgestaltung seiner Kreationen neue Dimensionen zur Verfügung gestellt. „Chapeau!“ bietet die Möglichkeit eine Abfolge von Horsd’oeuvre, Entrées oder Dessertvariationen genau zu orchestrieren. Die Partitur ist vom Auftakt bis zum Schlussakkord vorbestimmt und führt so den Gast ganz automatisch durch die Geschmackskomposition. Das Enthüllen der einzelnen Ebenen sorgt für Überraschungsmomente während des Genusserlebnisses. Die innere Stapelkante ist nicht nur ein schlichtes Dekorationselement, sondern ermöglicht auch ein der Menüfolge angepasstes Arrangement der Teile. Der große Variantenreichtum ermöglicht eine solitäre Nutzung als Teller, Schale oder Cloche und die Stapelung mit bis zu drei Etagen, auf denen sich kleine Köstlichkeiten verbergen können. Zusätzliche integrierbare Module wie Holz- oder Metallgitter und Glasschalen bieten weitere Präsentations-möglichkeiten und schaffen zudem einen spannenden Kontrast zum weißen Porzellan.
TIDE - Ein System für das “Cook & Chill”-Verfahren
Tide ist ein Geschirrprogramm, das auf die speziellen Bedürfnisse des „Cook & Chill“- Verfahrens ausgerichtet ist, also besonders zum Regenerieren vorgegarter Speisen. Größte Herausforderung hierbei war die rationelle Unterbringung angerichteter Speisen in standardisierten Behältnissen, die effiziente Handhabung und Transport erlauben. Ein GN-Behälter 1/1 war während der Entwicklung die Begrenzung, in dem 4 Teller platziert werden sollten. Bei der formalen Gestaltung spielten nicht nur funktionale Aspekte, wie das Erreichen einer möglichst hohen Packungsdichte und Stapelbarkeit, sondern auch ästhetische Gesichtspunkte eine Rolle. Die schließlich gefundene Trapezform mit großen Radien führt zu einer effektiven Platzausnutzung im Behälter und damit zur Sicherung gegen Verrutschen während des Transportes. Durch den schrägen Rand wird darüber hinaus eine komfortable Entnahme der einzelnen Gefäße aus dem Behälter gewährleistet. Weitere modular angepasste Geschirrteile ermöglichen eine flexible Anpassung und die Erweiterung auf andere Anwendungsbereiche neben dem „Cook & Chill“-Verfahren.
Julia Nissen / MA Product Design and Design of Porcelain, Ceramics and Glass
OVO vs. NOUVELLE
OVO
Ovo ist ein minimalistisches, funktionales Basis-Geschirr, welches sich mit seiner modernen Erscheinung in die Gesamtästhetik der Nouvelle Cantine, mit ihrem besonderen Angebot und Ambiente, eingliedert. Die Form basiert auf dem Oval, in starker Annäherung an den Kreis. Die klare Konstruktion, basierend auf dem Prinzip der 90° Drehung zweier Ovale zueinander, ermöglicht subtile formale Details. Die differenzierte Ausformung wird sowohl visuell als auch haptisch während des Gebrauchs begriffen und schafft so eine sinnliche Ebene im alltäglichen Umgang mit diesem Geschirr und rückt es näher an die Wahrnehmung des Nutzers.
NOUVELLE
Ein skulpturales Service, konzipiert für die Spitzengastronomie. Die Basis bildet ein klassisches Oval, dessen Achsenverhältnis dem Goldenen Schnitt entspricht. In Kombination mit dem elliptischen Zylinderabschnitt und der organisch gespannte Fläche entsteht eine subtile und zugleich prägnante Form. Die fünf Teile des Services bieten den Rahmen für die Inszenierung von Speisen und Konsistenzen über mehrere Gänge. Die Form wird nicht nur visuell sondern auch in der Interaktion wie Gießen, Streichen und Löffeln wahrgenommen, und wird so Teil des multisensorisches Erlebnisses des Gasts.
Sylke Pfeiffer / BA Industriedesign
BA Abschlussarbeit PONDSCAPE vs. TOPPINGBAR
PONDSCAPE
Der Gourmetteller pondscape eröffnet dem Moment des Gießens von Flüssigkeiten eine Bühne. Der Teller hat eine erhöhte Fläche zur Inszenierung der Speise. Durch dieses Hochplateau bleiben Komponenten und Soße getrennt. Dem sinnlichen Akt des Eingießens wird mit einer Vertiefung Raum verschafft, von der aus sich die Sauce um das erhöhte Essen verteilen kann. Die Impression erinnert an eine Teichlandschaft. An dieses Bild anknüpfend schafft ein Brückenmodul über die Saucenrinne Fläche für zusätzliche Menüabfolgen.
TOPPINGBAR
Toppings funktionieren wie das Zugeben einer Prise. Sie erfüllen einen dekorativen und geschmackserweiternden Zweck. Indem Gerichte in der Kantine durch Toppings persönlich angereichert werden können, entsteht eine sinnliche Erfahrbarkeit und damit einer Wertschätzung gegenüber dem Gericht. Dieser Ansatz mündete in der Gestaltung einer Auslage für Toppings, die sich auf die verschiedenen Konsistenzen und deren sinnliche Handhabung bezieht. Die Konsistenzen sind in die Gruppen KRAUTIG, KÖRNIG, CREMIG und PULVRIG unterteilt. Entstanden sind je ein Werkzeug und je ein Gefäß.
Mariia Prianichnikova / MA Product Design and Design of Porcelain, Ceramics and Glass
ARCHITECTONIC vs. COZY
ARCHITECTONIC
In a restaurant a chef works as an artist, they create a masterpiece of their own on the surface of a canvas - a plate. At the same time the plate works like a theater stage - it doesn’t just decorate, it heightens and visually underlines the dish. It was exactly the idea of stage that inspired me during the making of restaurant dishware project. The typical plate is a vessel in or on which something is put. I decided to turn this idea upside-down, to in fact turn the very shape of the plate upside-down to make it work as a stage. In my project i tried to make the dishware suitable for restaurants with the most different themes. I decided to work not with one but with several layers. That way the shape of the plate would become a composition of surfaces and edges which can be used differently. Its complex form becomes almost architectural, that’s why my second source of inspiration was modern architecture. To underline the shape of the plate and the play of light and shadow I used a relief. Here, as in my canteen dishware project, relief also plays a practical role by preventing food from sliding across the surface. While developing the plate’s shape I was building off of a standard type of table layout - two people sitting across from each other at an 80x80 table. I decided it would be interesting to make the arrangement of plates themselves make up an interesting composition. That way in the middle of the table they would create a landscape that looks different from different points of view. One after another each layer of the plate is located higher and higher - dinner transforms into a journey, a climb up the mountain. When needed small dessert or snack plates would amplify the composition and create even more options of different layouts. To stop sauce from leaking the plate has boards, and the top surface is slightly indent/concave. Since during firing porcelain will inevitably deform I decided to use it in my project. The plate’s shape is not strictly geometrical, all of its parts bend slightly in during firing which makes it more convenient in use compared to even surfaces.
COZY
In place of an older type of canteen - quick, cheap, unsavory - comes a new type - with exquisite dishes and a cozy atmosphere. Nevertheless, canteen dishware remains the same - white, minimalistic, strict. I decided to create a concept of a dishware that reflects the atmosphere of the new canteen - the atmosphere of coziness and homeliness. New type of canteen tries to replace home kitchen, so I researched what kind of dishware we usually use in the kitchen in our daily life. The time of dinnerware sets has gone - even if we use them we do it on very rare and special occasions. The rest of the time we use a collection of different plates, bowls and cups, purchased separately or received as a gift. All of them look different, so before eating we select dishware according to our immediate needs - based on size, color and our mood. In my project I decided to create such a feeling of diversity and choice. As a counter to the smooth white dishware of a typical canteen I made it colored and relief. A relief is quite different to the touch compared to a smooth surface. It makes one examine it, pay attention to it; it creates an emotional connection. Nevertheless canteen dishware must have such necessary qualities as durability and ease of storage. For this purpose I decided to use relief, the lower side of which would work as an edge, thus making the dishware easily stackable. I chose a palette of sombre homely colors to make the most different combinations of them against each other and the food look good. Since canteen dishware must be inexpensive, to give it color I chose to use semi-transparent glazes for coloring as one of the cheapest ways of manufacturing. On top of that semi-transparent glazes can make a relief stand out.
Anna Wanitschke / BA Industriedesign
BA Abschlussarbeit JADE vs. OLE & OSKAR
JADE
Das Tablett mit Kännchen, Teeschale und Schälchen mit losem Tee, Milch und Zucker wird dem Gast gebracht. Die Kanne mit dem Sieb darin ist gefüllt mit heißem Wasser. Der Deckel kann abgenommen und der lose Tee nach Belieben vom Gast aus dem kleinen Schälchen in das Sieb gegeben werden. Nach der Ziehzeit wird die erste Tasse ausgegossen. Da-durch sinkt der Teespiegel auf unterhalb des Siebes und der Tee zieht nicht weiter. So kann der Gast den Tee genießen, während die Teeblätter unsichtbar in der Kanne verbleiben. Zwei Probleme werden gelöst:
1. Die fehlende Kontrolle des Gastes über die Zubereitung des Tees.
2. Wohin mit den benutzten Teeblättern/Teebeuteln?
OLE & OSKAR - Lösen Kanitnes Probleme
Teller Ole
Besonders ärgerlich für den Essenden in der Kantine ist das fehlende Essen-Platzierungs-Recht, oft ertrinken die Pommes in der Soße. Inspiriert vom Ausspruch: „Ich mag Soße, aber nicht überall“ ist der Spiegel schräg gestellt, sodass die Soße mittels Erdanziehungs-kraft ihren festen Platz hat. Um das schnelle Erkennen der tiefsten Stelle des Tellers für das Platzieren der Soße zu ermöglichen, ist eine leicht eingefärbte Glasur denk-bar. Jene wird sich im Brand an der tiefsten Stelle sammeln und diesen Teil des Tellers etwas intensiver färben.
Becher Oscar
Schön sind Tassen ohne Henkel, aber das erschwert bei Heißgetränken das Halten. Eine andere Art, ein Trinkgefäß anzuheben, ist am Stiel (Weinglas). Es handelt sich hier um eine Synthese: Eine Stieltasse. Der untere Bereich ist hohl, sodass er sich nicht erwärmt und problemlos in der Hand gehalten werden kann.
Julia Wende / BA Industriedesign
BA Abschlussarbeit LONDO vs. DIGITALE DEKORATION
LONDO
Essen ist eine Erfahrung mit allen Sinnen. Um diese Sinne auch am Dessert teilhaben zu lassen, beinhaltet Londo visuell ästhetische, fühlbare und riechbare Elemente. Das dreiteilige Porzellanset, bestehend aus Schale, Cloche und Teller, zeigt neue Dimensionen auf, um Speisen mit allen Sinnen am Tisch zu inszenieren. Das Set ist formal so aufeinander abgestimmt, dass alle Teile auf unterschiedliche Weise kombiniert werden können. Die Schale wird mit der Hand abgehoben und zum Gesicht geführt, so verbindet sich das Aroma des Desserts stärker mit dessen Geschmack. Das leichte Relief am Schalenboden untermalt die sinnliche Erfahrung. Die Cloche als Erhöhung für die Schale bietet zusätzlich die Möglichkeit, weitere Aromen zu servieren. Der Chef kann die Sinneseindrücke mit diesem Set in großartige Dessertkompositionen verwandeln.
DIGITALE DEKORATION - Ein Konzept
In der Gemeinschaftsverpflegung ist eine Vielzahl an Parametern von der Produktion bis hin zur Handhabung des Porzellans praktisch fest vorgeschrieben. Als Erweiterung der engen Rahmensetzung befasst sich das Konzept mit Dekorationsvorschlägen und der Möglichkeit, diese als digital und mobil einlesbare Features (Scanpunkte) für Augmented Reality (verbesserte Realität) zu nutzen. Ähnlich eines keramischen Schiebebildes können so, mit Hilfe verschiedener Computerprogramme, zusätzliche Informationen auf das Geschirr aufgebracht werden. Die angehefteten Inhalte, wie bspw. Nährwertangaben oder Herkunftsorte, lassen sich über eine App, welche auf die Handykamera zugreift, betrachten. Die gezeigten Daten können je nach Bedarf vom Administrator aktualisiert und verändert werden. In der App findet eine Sammlung und Bewertung der Inhalte nach den individuellen Einstellungen des Nutzers statt. Auf diese Weise reagiert das digitale Dekorkonzept auf den Wunsch nach mehr Transparenz und einer bewussteren Lebensführung im Alltag.
In der Einführungsphase des Projektes besuchten wir Fachmessen, hörten studentische Referate, Vorträge von Branchenkennern und bekamen Feedback externer Experten aus dem Bereich Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb. Dadurch gelang es den Studierenden sich in kürzester Zeit eine umfassende Marktübersicht der Porzellanbranche im Bereich Hotel-Gastronomie sowie Gemeinschaftsverpflegung zu erarbeiten. Zudem entwickelten sie Verständnis für Produktionsverfahren sowie Kosten-Nutzen-Faktoren und setzten sich mit möglichen Zielgruppen auseinander.
Gemeinsam wurde ein Briefing unter Beachtung der relevanten Entwurfsparameter zu den verwandten und doch sehr unterschiedlichen Bereichen Sterneküche und Kantine erstellt. Herausfordernd war, die Bandbreite des Marktes zu erfassen, sich in dessen Vielschichtigkeit zu positionieren und darauf aufbauend maßgeschneiderte Konzepte zu generieren, die beide Bereiche abbildeten und trotzdem prinzipielle Unterschiede der Sparten deutlich machten.
Der Designprozess war durch Marktanalyse, Kreativprozesse zur Ideenfindung und von zeichnerischen und modellhaften Entwürfen vielfältigster Art geprägt. Der Anspruch, dabei funktionale, innovative und vor allem auch produzierbare Konzepte zu entwickeln, wurde immer wieder fokussiert.
Die Vielfalt der entstanden Kollektionen für „Sterneküche versus Kantine“ wurde in Form von 3-D Visualisierungen, Gips- oder Schaummodellen und auch in Porzellan und Glas realisiert. Überzeugend sind der komplexe Umfang und die Vielschichtigkeit der Entwurfskonzepte, die innerhalb eines so kurzen Zeitraums auf sehr hohem Niveau entwickelt wurden.
An unsere Studierenden: Hut ab für diese Leistung !
Für die Branche stehen hier ideenreiche und weit entwickelte Produkte bereit – und für die Studierenden ist dadurch ein positiver Einstieg ins spätere Berufsleben ein Stück realistischer geworden.
Gastprofessorin Mikaela Dörfel & Dipl. Designerin Steffi Auffenbauer
Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und Kooperation im Rahmen des Projekts. Jegliche Form von Wissensvermittlung, Beratung, Sponsoring, Unterstützung bei der Umsetzung, sowie hilfreicher Rat war maßgeblich für das Gelingen des Projekts.
BERTRAND LECANTE
Marketing Manager RAK Porcelain Europe S.A.
SVEN BODRY
Director International Sales RAK Porcelain Europe S.A.
SANDRA POPPE
Marketingkommunikation, KAHLA Thüringen Porzellan GmbH
PETER SERRA
Director National Sales, Hotel and Restaurant Service bei Rosenthal GmbH
ANDRÉ SCHEFFLER
Marketing- und Vertriebsleiter national, Porzellanmanufaktur Fürstenberg GmbH
HEIKE PHILIPP
Leitung Produktentwicklung BHS tabletop AG
HERR DIETZ
Werksführung im Porzellanwerk Weiden - BHS tabletop AG
HERR OPPL
Leiter der Modellentwicklung BHS tabletop AG
HERR HELGERT
Produktionsleiter Rosenthal GmbH am Rothbühl
CLAUDIA ZACHOW
Kuratorin Porzellanikon - Staatliches Museum für Porzellan
DR. ANDREAS FABIAN
Designer und Senior Lecturer
SEBASTIAN HERMANN
Gesellschafter und Consultant Reisner & Frank GmbH
INGA SAPPERT
Individuelle Gastrokonzepte
STEFAN LICHTENBERG
Chef Edeka Betriebsgastronomie
MONA BREMBACH
Werkstattleitung Gips
CHRISTINA SALZWEDEL
Werkstattleitung Porzellan
WERKSTÄTTEN DER BURG GIEBICHENSTEIN
Kunsthochschule Halle mit seinen Mitarbeitern
STUDIERENDE
Judith Anders / BA KG
Veronica Andres / Bachelorabschlussarbeit ID
Lena Beigel /MA KG
Eunyoung Cho / BA KG
Sarah Heber / BA KG
Laura Johanna König/ Bachelorabschlussarbeit KG
Julia Nissen / MA KG
Sylke Pfeiffer/ Bachelorabschluss ID
Maria Prianichnikova / MA KG
Anna Wanitschke/ Bachelorabschlussarbeit ID
Julia Wende/ Bachelorabschlussarbeit ID