Suffizienz durch Nudging
Mit Nudging als temporäre Strategie lässt sich die...
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Semesterprojekt Teil 2/2
Komplexes Gestalten, Sommersemester 2020
bei Prof. Mareike Gast, Anna Hoffmann, Karl Schikora
ab 3. Studienjahr Bachelor, ab 1. Studienjahr Master
Sufficiency & Circularity:
ein theoretisches Projekt mit dem Ziel, ein Paper zu schreiben,
_um wissenschaftliche Fragestellungen in Bezug auf Materialkreisläufe und Suffizienz zu erörtern
_um Hypothesen für zukünftige Materialkreisläufe (für Biokunststoffe) bzw. für einen suffizienteren Konsum aufzustellen
_um die Rolle des Designs in / mit der Forschung bzw. Forschung durch Design zu diskutieren
Vielversprechende Biokunststoffe befinden sich in der Entwicklung, um der derzeitigen Einbahnstraße Kunststoff zu entkommen: Solche, die (bedenkliche) Standardkunststoffe durch biologisch abbaubare Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen ersetzen; solche, die von Mikroorganismen aus dem CO2 der Luft synthetisiert werden, deren Eigenschaften biotechnologisch vielfältig einstellbar sind; solche, die sich nach Bedarf im Körper oder untergepflügt im Boden auflösen oder abgebaut werden; oder solche, die recycling-freundliche Klebeschichten erlauben, ...
Jedoch hängt die tatsächliche Kreislauffähigkeit dieser Biokunststoffe nicht nur an ihren technologischen Potentialen. Die allgemeine Akzeptanz, die bewusste Nutzung, die Rücknahme- und Recyclingstruktur, das Geschäftsmodell, die Vernetzung aller Akteure und nicht zuletzt die Produktgestaltung sind ebenso entscheidend, ob die verwendeten Materialien tatsächlich zirkulieren – das Design for Cycability.
Eigentlich hätte es Aufgabe dieses Semesterprojekts sein sollen, Konzepte für Anwendungen und Produkte aus zirkulierende Biokunststoffen in regionalen Kreisläufen zu entwickeln. Ausgangspunkt wären Biokunststoffe und -systeme von ausgewählten Forschungsinstituten der Region gewesen. Diese Aufgabe haben wir aus das Semester 2020/21 verschoben, da die Zusammenarbeit mit externen Instituten und das praktische Experimentieren in Zeiten des Corona-Lockdowns nicht möglich war.
Wir nutzten jedoch die zweite Hälfte des Semesters zur theoretischen Vorbereitung auf das Thema.*
Durch intensive Ausflüge in vielfältige Fachliteratur und wissenschaftliche Paper, Workshops mit Expert*innen aus der Wissenschaft, Diskussionsrunden, dem Erstellen von Podcasts und dank Input zum (wissenschaftlichen) Schreiben, stellten die Studierenden Hypothesen zu den Themen Suffizienz und Zirkularität auf und diskutierten eine ausgwählte Hypothese anschließend in einem Paper.
Das Thema Suffizienz folgte der Frage "Wie kann durch Design ein suffizienter Konsum etabliert werden?“ und wurde unterstützt durch Lioudmila Chatalova vom Leibniz Institute of Agricultural Development in Transition Economies (IAMO).
Zum Thema Zirkularität war es Aufgabe, sich mit einem selbst gewählten Kriterium der Kreislauffähigkeit auseinanderzusetzen und konkrete Forderungen und Handlungsempfehlungen für Designer*innen zu entwickeln und zu diskutieren, um Biokunststoffe regional zirkulieren zu lassen. Wir erhielten wertvolle Unterstützung durch Manuel Bickel vom Wuppertal Institut.
Zu beiden Themen sollte schlussendlich ein Ausblick gegeben werden, wie mittels Design ein relevanter Beitrag zu der jeweiligen Forschungsfrage geleistet werden kann, um weitere, noch fehlende Erkenntnisse zu sammeln.
* die erste Hälfte des Semesters setzten wir uns in dem Projektteil PLAN-C mit Problemstellungen der Corona-Pandemie auseinander
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