mutual affairs

cooperating with mycelium


Semesterprojekt
Komplexes Gestalten, Wintersemeser 2021/22
bei Prof. Mareike Gast, Andi Wagner, Karl Schikora
ab 3. Studienjahr Bachelor, ab 1. Studienjahr Master

Myzel, das fadenartige Geflecht von Pilzen, stellt eine neue, eigene Materialklasse dar. Man schätzt, dass auf der Erde sechs Millionen Arten existieren – mit unterschiedlichsten Eigenschaften. Einige wachsen in 5-10 Tagen zu einem stabilen Geflecht. Andere produzieren Antibiotika. Wieder andere schmecken wie Hühnchenfleisch. Einige Arten könnten PET enzymatisch abbauen. Alle sind intelligent. So können die letztgenannten das PET auch in gemischtem Müll erkennen und auswählen. Zudem kommuniziert Myzel auf verschiedene Arten und Weisen mit seiner Umwelt. Gezielt beeinflusst Myzel seine Umgebung. Gezielt beeinflussen ebenso beispielsweise Termiten das von ihnen kultivierte Myzel, um bestimmte Eigenschaften und Produkte zu erreichen.

Was wäre, wenn wir unsere Beziehung zu Myzel intensivieren? Was wäre, wenn wir Myzel nicht nur in klassische Formen wachsen lassen, sondern seine Adaptionsfähigkeit, seine Intelligenz nutzen? Was wäre, wenn wir Myzel-Symbiosen auf andere Kontexte übertragen? Welche Rolle kann Myzel in Kreisläufen spielen?
Wir untersuchten die vielfältigen Formen und Eigenschaften von Myzel. Wir erforschten die ästhetischen Qualitäten von myzelbasierten Produkten. Wir betrachteten die unzähligen Symbionten von Myzel, die verschiedenen Wechselwirkungen und Beziehungen von Myzel mit anderen Organismen und der Umgebung.

Es entstanden Produkte, Systeme und Materialien, die Myzel als Partner begreifen und/oder sich dessen Partnerschaften zum Vorbild nehmen.

Ergebnisse