Rausch

Typografische Ausschweifungen und Grenzgänge — Kompaktwoche in
Schrift und Typografie, betreut von Prof. Andrea Tinnes und Anja Kaiser MA

Rausch, Tina Kaden

»Die Ästhetik aber geht zugrunde, wenn sie nicht die Richtung des Excesses einschlagen darf.« René Schérer

In dieser Kompaktwoche setzten wir uns sowohl mit dem Medium Plakat als auch mit dem Werkzeug Schrift intensiv auseinander. Im Mittelpunkt standen zum einen die typografische Inszenierung des Begriffs »Rausch« auf der 2-dimensionalen Großfläche. Zum anderen setzten wir einen Fokus auf das Thema Schriftgestaltung und erforschten die visuellen Narrationspotentiale von Buchstaben als kraftvolle autonome Bilder. Unter dem Zauber des Dionysischen und mit Lust an typografischen Ausschweifungen und Grenzgängen versetzten wir dabei Buchstaben und ihre Formen in einen rauschhaften Zustand von Sinnestaumel, Euphorie und Ekstase.

Thema:
»Der Rausch ist ein ästhetischer Ausfall, ein Ereignis, das den herkömmlichen Gang der Dinge zerbricht, die Sinne verwirrt, die Zeitlichkeiten verheddert und den Menschen aus der Bahn wirft. […] Der Rausch ist Grausen, Tragödie, Verzückung, Bejahung, Fest, Hervorbringung von Fülle, Daseinsvollendung, Vergöttlichung und Entsubjektivierung – im doppelten Sinne.«
Zirfas, Jörg: eine Ästhetik des Risikos. In: Liebau, Eckart (Autor), Zirfas, Jörg (Autor): Lust, Rausch und Ekstase. 1. Aufl. Bielefeld: Transcript Verlag 2013, S. 12 und S. 22

Aspekte
Die Inszenierung eines Begriffs mit den Möglichkeiten der Typografie
Die Auseinandersetzung mit Kompositionsstrategien auf der 2-dimensionalen Fläche
Die Wahl und Modifikation adäquater Schriften
Die Entwicklung von eigenständigen Buchstabenformen
Das Ausloten experimenteller Prozesse in der typografischen Gestaltung
Das Erforschen von semantischer Typografie und visueller Rhetorik