Nichtstillhaltenkönnen - zeichnend im Zoo

Kompaktwoche für Studierende des 2. Studienjahres WS 2010/11 – Prof. Thomas Heger

Simon Kirsch, MMVR

Simon Kirsch, MMVR

Tiere haben ihren eigenen Kopf. Immer wenn sie still halten sollten, damit eine Zeichnung
vollendet werden könnte, sind sie schon wieder weg! Das ist die Erfahrung vieler
zeichnender Zoobesucher. Wir machen die Not zur Tugend.

Wir suchen die Herausforderung dem gerade Beobachteten blitzschnell hinterher zu
zeichnen. Wir suchen die Übereinstimmung, besser die Gleichzeitigkeit von Schauen und
Zeichnen.

In den meisten Fällen sind die Modelle des Zeichners unbewegt. Der Zeichner hat genug
Gelegenheit zur Beobachtung und ausreichend Zeit zum Formaufbau. Er hält durch die
Zeichnung quasi die Zeit an. Durch Zeitdruck und permanente Veränderung mussten die
Gestalter immer wieder die neuen Eindrücke korrigieren und überzeichnen. Daraus
resultieren dynamische Linienknoten bis hin zu fast unlesbaren kalligraphischen
Suchbildern.
Unschärfezonen oder rhythmische Formwiederholungen sind auch kennzeichnend für die
Suche Zeit sichtbar zu machen. Der Weg zur Abstraktion wird hier fast automatisch bereitet.

Es sollen verschiedene Möglichkeiten zur spontanen Umsetzung gesucht werden und eine
individuelle Lösung dieses Form- und Gestaltungsproblems. Eine Auswahl der entstandenen
Arbeiten wird bei der Ausstellung im Zoo in Halle 2011 gezeigt.

Teilnehmerzahl: 28