FE*MALE

Wintersemester 2021/22 • Semesterprojekt • ab 3. Studienjahr und MA Textildesign
Betreuung: Prof. Bettina Göttke-Krogmann, Anna Gronemeyer geb. Schröder (künstlerische Mitarbeiterin), FemPower

photo credits: Rubinowitz

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Woran liegt es, dass es bei Frauen geradezu vorausgesetzt wird, dass sie für das Textile talentiert sind, während Männer so selten Zugang dazu finden? Warum haben sich die jahrhundertealte Zuschreibungen nicht längst aufgelöst, seitdem für die Arbeitswelt nur noch selten viel Körperkraft nötig ist? (Warum studieren so wenig Männer Textildesign?)

Zu einfach ist es, den Erwartungen zu entsprechen, den manifestierten Verhaltensmustern zu folgen. Dazu kommt das Gefälle in der Wertschätzung der zugeschriebenen Aufgaben durch die patriarchalen Strukturen. Entsprechend vermeintlicher Gegensätze von Frau und Mann werden immer noch viele Bereiche mehrheitlich den Geschlechtern zugeordnet, die deutlich von dieser Hierarchie geprägt sind. Auch wenn sich die Grenzen auflösen, so arbeitet der Mann nachwievor häufig mit dem starken harten Material wie Stein oder Metall, dominiert in der Kunst die klassischen Felder Malerei und Bildhauerei und beherrscht die Architektur, er steht für Rationalität. Dagegen agiert die Frau meist noch mit Weichem wie Textilien oder leicht formbaren Ton, betreibt damit Kunsthandwerk, macht ein wenig Design und steht für Emotionalität. Letzteres fungiert leider eher im Hintergrund und wirkt damit minderwertiger als Ersteres, der Kopf steht immer noch über dem Bauch. Diese Hierarchie muss in jeglicher Form aufgelöst werden - zum einen die Zuschreibungen, aber vor allem auch die unterschiedliche Bewertung.

In den letzten Jahren hat die Debatte um die Vielfältigkeit der Geschlechter Fahrt aufgenommen. Durch die wachsende Öffentlichkeit des Themas werden viele Energien freigesetzt, viel mehr Menschen, die sich nicht eindeutig einem Geschlecht zugehörig fühlen, haben den Mut, zu sich zu stehen, sich zu zeigen. Mit der Folge, dass es auch für andere Menschen viel einfacher geworden ist, den persönlichen Neigungen nachzugehen, die von der Erwartung abweichen. Es wird ein großes Feld eröffnet zwischen den binären Definitionen der Geschlechter. Es entwickelt sich gesellschaftlich eine Chance, die viel mehr Vielfalt und aufregende Transformationen bietet. Die Mehrdeutigkeiten, die in früheren feministischen Protesten vermieden wurden, um sich überhaupt als Frau zu behaupten und um starke Präsenz zu zeigen, sind heute möglich. Der festgeschriebene Gegensatz von männlich und weiblich wird aufgelöst – es entsteht viel Spielraum für eine fluide Gestaltung.

Woran liegt es, dass es bei Frauen geradezu vorausgesetzt wird, dass sie für das Textile talentiert sind, während Männer so selten Zugang dazu finden? Warum haben sich die jahrhundertealte Zuschreibungen nicht längst aufgelöst, seitdem für die Arbeitswelt nur noch selten viel Körperkraft nötig ist? (Warum studieren so wenig Männer Textildesign?)

Zu einfach ist es, den Erwartungen zu entsprechen, den manifestierten Verhaltensmustern zu folgen. Dazu kommt das Gefälle in der Wertschätzung der zugeschriebenen Aufgaben durch die patriarchalen Strukturen. Entsprechend vermeintlicher Gegensätze von Frau und Mann werden immer noch viele Bereiche mehrheitlich den Geschlechtern zugeordnet, die deutlich von dieser Hierarchie geprägt sind. Auch wenn sich die Grenzen auflösen, so arbeitet der Mann nachwievor häufig mit dem starken harten Material wie Stein oder Metall, dominiert in der Kunst die klassischen Felder Malerei und Bildhauerei und beherrscht die Architektur, er steht für Rationalität. Dagegen agiert die Frau meist noch mit Weichem wie Textilien oder leicht formbaren Ton, betreibt damit Kunsthandwerk, macht ein wenig Design und steht für Emotionalität. Letzteres fungiert leider eher im Hintergrund und wirkt damit minderwertiger als Ersteres, der Kopf steht immer noch über dem Bauch. Diese Hierarchie muss in jeglicher Form aufgelöst werden - zum einen die Zuschreibungen, aber vor allem auch die unterschiedliche Bewertung.

In den letzten Jahren hat die Debatte um die Vielfältigkeit der Geschlechter Fahrt aufgenommen. Durch die wachsende Öffentlichkeit des Themas werden viele Energien freigesetzt, viel mehr Menschen, die sich nicht eindeutig einem Geschlecht zugehörig fühlen, haben den Mut, zu sich zu stehen, sich zu zeigen. Mit der Folge, dass es auch für andere Menschen viel einfacher geworden ist, den persönlichen Neigungen nachzugehen, die von der Erwartung abweichen. Es wird ein großes Feld eröffnet zwischen den binären Definitionen der Geschlechter. Es entwickelt sich gesellschaftlich eine Chance, die viel mehr Vielfalt und aufregende Transformationen bietet. Die Mehrdeutigkeiten, die in früheren feministischen Protesten vermieden wurden, um sich überhaupt als Frau zu behaupten und um starke Präsenz zu zeigen, sind heute möglich. Der festgeschriebene Gegensatz von männlich und weiblich wird aufgelöst – es entsteht viel Spielraum für eine fluide Gestaltung.