STOFF für die AULA im BAUHAUS DESSAU

Im Hinblick auf das Bauhaus-Jubiläum 2019 „Hundert Jahre Bauhaus“ sollte die schadhafte Bespannung der Aula-Bestuhlung durch eine Nachproduktion ersetzt werden. Der neue Stoff musste dem historischen Vorbild in Struktur, Textur und Faktur sowie der Farbe entsprechen und gleichzeitig den langfristigen Anforderungen an Farbechtheit, Stabilität und Haltbarkeit gerecht werden. Als Vorbild für die Rekonstruktion dienten Stoffproben aus den Nachlässen Gertrud Arndts und Carl Fiegers von 1926, von denen vermutet wird, dass sie dem Originalstoff entsprechen. Vom Original selber ist nichts mehr vorhanden.

Mit dem Ziel die größtmögliche Authentizität des Stoffes zu erreichen, wurden zahlreiche Analysen hinsichtlich des Materials, der Farbe und der Konstruktion durchgeführt: dazu zählten Laboruntersuchungen am TITV Greiz, Laborfärbungen an der Burg Giebichenstein zur Bestimmung des Farbtons, Laborfärbungen in der Färberei Hoftex zum Testen des Färberezeptes, Untersuchungen zur Lichtechtheit im Labor TITV Greiz, sowie Herstellung von Zwirn-Kleinmengen zum Weben von Gewebemusterstücken sowie zur Ermittlung der richtigen Gewebeeinstellungen an der Burg Giebichenstein und zuletzt Durchführung von Abriebtests im Labor TITV Greiz zur Ermittlung des Verhaltens des Gewebes bei einer täglichen Nutzung.

Das Ergebnis entspricht mit großer Nähe in Farbe, Struktur, Oberflächenbeschaffenheit, Gewicht und Festigkeit der Originalvorlage. Vor allem durch die Anpassung der Farbe an das Original, entspricht die Gesamtfarbigkeit viel mehr der zeitgenössischen Beschreibung der Farbstimmung als die vorherigen Rekonstruktionen.