Julia Himmelmann
„Der Mond ist ein Loch“

Diplom Plastik, Studienrichtung Keramik, 2019

Julia Himmelmann
„Der Mond ist ein Loch“
Foto: Julia Himmelmann

Julia Himmelmann
„Der Mond ist ein Loch“
Diplom Plastik, Studienrichtung Keramik, 2019


Mutter Erde

Sie greift in den feuchten schlickrigen Ton, nimmt etwa eine handvoll des kalten Matsches in ihre Hand und formt sie langsam zu einer warmen und üppigen Wurst. Prall, fruchtbar, anschmiegsam, zerbrechlich und schließlich unter der Aufladung von großer Hitze hart und dicht gebrannt.


Das Geschlecht der Kunst im 21. Jahrhundert

Die Kunst des 21. Jahrhunderts befindet sich in einer Identitätskrise. Ihre Geschlechteridentität scheint sich in einem heillosen Durcheinander aufzulösen.
Die heutigen Phallusdarstellungen zeigen den Phallus nicht in seiner ursprünglichen empor-strahlenden Kraft sondern drohen die selbstverständlichen phallozentrischen Merkmale zu zersetzen. Die Bedrohung der Geschlechtsidentität der Kunst liegt heute nicht mehr in der Erweiterung der Geschlechtlichkeit um das Vulvische. Heute ist die Kunst von der schleichenden Auflösung der phallischen Merkmale überhaupt bedroht. Sie wandeln sich in eine schlappschwänzige und verunsicherte Geschlechtlichkeit. Ihre Performance ist eine irritierende. Sie ist dekorativ und unsicher in ihrer Identität und Aufgabe.Unter die erhabene Form des Phallus mischt sich eine Konnotation des Anschmiegsamen.

 

Die Diplomverteidigung fand am 24.04.2019 im Innenhof der Unterburg Giebichenstein, Seebener Straße 1, 06114 Halle/Saale statt.