Exkursionsseminar nach Poznań: Architektur der NS-Zeit im besetzten Polen

Das neoromanische Schloss in Poznań wurde 1905-1910 für König Wilhelm II. gebaut und steht für die Germanisierungspolitik unter preußischer Herrschaft im damals geteilten Polen. Der Umbau in den Jahren 1941-1944 sollte an diese Symbolik anknüpfen und versuchte, das Schloss zu einem Repräsentationsort der NS-Herrschaft zu machen. Dieser Geschichte widmet sich im Herbst und Winter 2024/2025 die Ausstellung „Allmachtsphantasien. Architektur und Alltag unter deutscher Besatzung“ im heute im Schloss befindlichen Kulturzentrum ZAMEK (poln. „Schloss“). Die Exkursion nimmt diese Ausstellung zum Anlass, um den Verknüpfungen von Architektur und Besatzungspolitik, Vertreibung und Vernichtung der polnischen Bevölkerung, dem Einsatz von Zwangsarbeit und der Shoa nachzugehen.

Ergänzend sind Besuche weiterer Kunstinstitutionen in Poznań geplant, wie der Galeria AT und dem Nationalmuseum.

Literatur

• Designing the New East. Architecture, Spatial, and Urban Planning in Poland under German Occupation, 1939-1945, Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung Bd. 70, Nr. 4 (2021).
• Paradowska, Aleksandra: ‚Hitler’s Officials at Home‘ in Germany-Occupied Poland, in: Umění, Vol. 69 (1) 2021, S. 44-66.
• Gutschow, Niels: Ordnungswahn. Architekten planen im „eingedeutschen Osten“ 1939-1945, Basel u. Berlin 2001.
• Jaskot, Paul B.: The Architecture of Oppression, London 2000.