Performance-Workshop
Rückblick
Vorlesungsfreie Zeit Wintersemester 2016/17
Im Februar fand der einwöchige Workshop „Körper – Raum – Bewegung“ im Rahmen der Grundlagen / Plastik und Raum statt. Er richtete sich an Studierende die Interesse an Performance, Video und Bewegung haben bzw. auf diesem Gebiet arbeiten. Die Kursteilnehmer kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen und Studienjahren (Bildhauerei / Metall, Zeitbasierte Künste, Bildhauerei / Figur, Textile Künste).
Der Körper im gestalterischen Prozeß stand im Mittelpunkt. Durch Gruppen-, Paar- und Einzelübungen näherten sich die Studierenden den Grundlagen der Darstellenden Kunst.
Anhand der Übungen wurden Reaktionsvermögen, Rhythmusempfinden, Partnersensibilität, Körperbeherrschung, Fantasie, körperliche Aktion, Körperspannung, Vorstellungskraft, Sensorisches Gedächtnis Sprache, Raumgefühl, Koordination, Improvisation etc. trainiert.
Das klingt natürlich erstmal nach viel Theorie. Aber das Gegenteil war der Fall. Von der ersten Stunde an waren wir körperlich aktiv und so wurden auf ganz spielerische Weise die Themen erarbeitet.
Szenisches Arbeiten stand ab der Wochenmitte im Zentrum. Das gegenseitige Beobachten schärfte den Blick auf die eigene Figur. Videoaufzeichnungen der Etüden enthüllten für jeden Einzelnen die Ungenauigkeiten im eigenen Spiel. Das machte es möglich, präziser mit der jeweiligen Szene umzugehen und die schauspielerischen Fähigkeiten zu schulen.
Schon am zweiten Tag stellten sich ein Gruppenzusammenhalt und ein großes gegenseitiges Vertrauen her. Auf dieser Basis konnten wir, ohne Angst und Scheu, ganz frei miteinander umgehen; niemand hatte das Gefühl sich lächerlich zu machen. Und das machte den Workshop zu etwas ganz besonderen: mit unendlich viel Spaß und gleichermaßen höchster Konzentration entdeckten wir, wie unser Körper ganz gezielt einzusetzen ist und was es heißt, mit dem Körper zu gestalten und im Raum zu arbeiten.
Am Ende der Woche waren alle so bei der Sache und in die Materie eingedrungen, dass es schwer fiel aufzuhören und nicht einfach weiter zu arbeiten. Ich denke, der Workshop und die Reaktionen der Teilnehmer haben gezeigt, dass ein großes Interesse und Bedürfnis besteht, sich auch mit diesen Grundlagen im Rahmen des Studiums zu befassen und den Workshop auszubauen.
Axel Müller
Fotos: Etienne Dietzel