zwischendrin: Kunst_Handwerk
Ausgehend von der Ausstellung Kunst_Handwerk wurden verschiedene Vermittlungssituationen entwickelt, die von Besucher*innen in der GfZK (Leipzig) ausprobiert werden konnten.
Wie kann Kunstvermittlung aussehen, wenn wir uns nicht physisch treffen können? Wenn wir nicht gemeinsam vor Ort den Ausstellungsobjekten begegnen? Welche Möglichkeiten gibt es, miteinander ohne physischen Kontakt in Beziehung zu treten – analog und digital? Wie können vorhandenen Möglichkeiten humorvoll und pragmatisch genutzt werden? Um was geht es uns?
Das Sommersemester 2020 musste wegen der Covid-19-Pandemie weitestgehend digital stattfinden. Auch die Ausstellung Kunst_Handwerk in der Galerie für Zeitgenössische Kunst blieb zeitweise geschlossen. Vermittlungsangebote konnten auch nach ihrer Öffnung im Sommer nur eingeschränkt stattfinden.
Das Seminar bot einen Reflexionsraum, in dem ausprobiert und diskutiert wurde, was Kunstvermittlung in dieser Situation bedeuten kann. Dabei schauten wir uns gemeinsam verschiedene Beispiele an, wie Museen und Kunstvermittler*innen auf die Gegebenheiten reagierten und versuchten sie kritisch zu reflektieren. Wir nutzten unsere eigene Seminar-Kommunikation als Experimentierraum für verschiedene Formate.
Ausgehend von diesen Auseinandersetzungen und der Ausstellung Kunst_Handwerk entwickelten wir im Seminar verschiedene Vermittlungssituationen, die von Besucher*innen in den Ausstellungsräumen der GfZK einzeln genutzt werden konnten.
Die Ausstellungsbegleiter*in
Jule Kessler, Sophia Roggenkamp, Gesa Wagner, Liliane Weismann
Eindrücke, Assoziationen, Informationen, Gedanken, Augenblicke, Austausch. Manchmal besuchen wir Ausstellungen allein und uns fehlt eine Gesprächspartner*in.
Die Ausstellungsbegleiter*in konnte vor Ort mittels QR-Code gestreamt und gedownloadet werden. Mit dem eigenen Smartphone und Kopfhörern konnte so der Rundgang durch die Ausstellung von subjektiven, assoziativen Gesprächen begleitet werden.
Überlieferungen von Alltagshandwerk
Rebekka Barth, Charlotte Ehrt
(Kunst-)Handwerk beruht auf Traditionen, auf der Weitergabe von Wissen und dem Erlernen von Fähigkeiten. Auch im Alltag begleiten uns Traditionen und von anderen erlernte Handlungsweisen – oft unbewusst. In der Ausstellung konnten Besucher*innen eine persönliche Tradition überliefern, indem sie auf einer Postkarte alltägliche oder wiederkehrende Handlungen skizzierten. Zum Beispiel eine spezielle Art, die Wäsche aufzuhängen, wann und wie das Anbaden im Frühjahr vollzogen wird oder eine allmorgendliche Tätigkeit, um den Tag gut zu beginnen. Dazu sollte die Handlung möglichst präzise beschrieben und Gegenstände, Zeit, Ort oder Zweck notiert werden. Im Gegenzug konnte eine der schon von anderen Gästen notierten Überlieferungen mitgenommen und erlernt werden.
Who Made This Art?
Philippa Jochim, Yaroslavna Romanycheva
„Who Made This Art?“ ist ein Labyrinth, das Fragen zur Autor*innenschaft in der Kunst und im Alltag stellt. Kann man eine Idee als die einer einzelnen Person bezeichnen? Was beeinflusst dich? Wie viele Menschen sind am gesamten Prozess beteiligt? Und warum steht am Ende meistens nur ein Name da?
entstanden im Rahmen eines Seminars im Sommersemester 2020 im Studiengang Kunstpädagogik / Kunst (Lehramt) der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in Kooperation mit der GfZK Für Dich Leipzig
initiiert von Johanna Krümpelbeck, Lena Seik (GfZK für Dich) und Luise von Rohden (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)
© Fotoarchive Klasse Robert Klümpen 2020