PRÄSENZEN

Ich halte alte Fotografien in den Händen, die älteste ist aus dem Jahre 1892. Die darauf abgebildeten - mir fremden - Personen sind wohl nicht mehr am Leben. Doch irgendwie sind sie noch ein Teil dieser Welt, schließlich wirken sie durch das Foto auf den Betrachter. Ein eigenartig intimes und wehmütiges Gefühl entsteht.
Ich schaue mir die teilweise winzigen Fotos sehr genau an, unter der Lupe halte ich Beobachtungen fest. Ich beginne zu zeichnen, zu malen. Anfangs ist noch ein "höflicher Abstand" da: Ich wage es nicht, den schwarzweißen Figuren Farben zu geben. Mit der Zeit beginne ich, zu spielen. Es entstehen bizarre Bildgefüge. Figuren treffen aus verschiedenen Kontexten aufeinander. Manchmal landet auch ein Selbstportrait im Bildgefüge.

In PRÄSENZEN erprobe ich mich nicht nur in der Malerei - sondern gehe eine Beziehung mit den Menschen auf den Fotos ein.

Unsere Präsenzen begegnen sich plötzlich in einer Parallelwelt, die sich meine Leinwand nennt.