Gesten / Lena Neduck
Atelier 2 Präsentation / Klasse Prof. Stella Geppert / Sommersemester 2021
Gesten
Lena Neduck
Atelier 2 Präsentation im Juli 2021
Klasse Prof.in Stella Geppert
Eine Geste reicht von einem kleinen Zucken, über ein Handzeichen, bis hin zu einer umfassenden Bewegungsabfolge. In ihrer Ganzkörperlichkeit ist sie Ausdruck der individuellen Persönlichkeit. In der malerischen und insbesondere der zeichnerischen Auseinandersetzung untersuche ich Bewegung in ihrer Abbildung und vielmehr den eigenen Körper im Prozess des Malens und Zeichnens. Mich interessiert der Einfluss des eigenen Körpers in der Malerei im Sinne der Geste des Pinselstrichs sowie die entstehenden Spuren des Körpers, welcher in der Bewegung zeichnet. Er ist somit Gegenstand der Auseinandersetzung und gleichzeitig ausführendes Werkzeug. Das Zeichnen ist dabei ein Akt des Sichtbarmachens von Bewegungsmustern und ein Festhalten eines sonst flüchtigen, vergänglichen Moments oder Zeitabschnitts. Nicht nur die Linien und deren Überlagerungen und wechselnden Intensitäten eröffnen hierbei eine Dimension der Zeitlichkeit, auch das Papier weist deutliche Spuren der Abnutzung oder Einschreibungen des Untergrunds auf,die durch das sich ständig wiederholende Darüberfahren mit den Bleistiften erzeugt werden. Auch wenn alle Arbeiten einen Bezug zur eigenen Körperlichkeit aufweisen, geben sie diesen auf unterschiedliche Art und Weise zu erkennen. Das Nachempfinden des Entstehungsprozesses wird zunehmend erschwert, sobald sich Körperumrisse auflösen und die Linie selbst in den Fokus rückt. Dadurch gewinnt die Zeichnung an sich an Bedeutung, indem eine Auseinandersetzung mit dem Zeichnen als eigenständiger Handlungsvollzug, als körperliche Bewegung erfolgt.
© Bilder und Text: Lena Neduck, 2021