gaudiopolis NOW / WUNSCHMASCHINE
Gaudiopolis ist für uns die Geschichte einer gelebten Utopie, entstanden aus der totalen, gesellschaftlichen Krise und Zerstörung. Nun fragen wir uns: Was bleibt von Gaudiopolis – was ist gaudiopolis NOW? An was denken die Besucher*innen, wenn sie sich mit der Geschichte der Kinderrepublik beschäftigen? Was sind aktuelle Utopien und Wünsche?
Im Erträumen einer perfekten Welt reflektieren wir (gesellschaftliche) Missstände. Durch das Austauschen unserer Wünsche können wir in einen Dialog treten über unsere Vorstellungen von einem guten Leben. Durch die Partizipation der Besucher*innen wird die Wunschmaschine zu einem lebendigen Wunscharchiv und bietet die Möglichkeit, in einen indirekten Austausch zu treten. Durch sie stehen unsere Wünsche und Utopien in den Raum geschrieben.
gaudiopolis NOW
Der Utopie der Budapester Kinderrepublik folgend, versuchten wir uns im Selbstversuch eines Seminars möglichst selbstbestimmt und gleichberechtigt zu organisieren. Inspiriert von Themen, die die Beschäftigung mit der Kinderrepublik aufwarf, entstanden verschiedene Formate als Zu- und Ausgänge zur Ausstellung "Gaudiopolis – Attempts at a Joyful Society", die vom 9.3. bis 1.7.2018 in der GfZK in Leipzig zu sehen ist.
MEDITATION
Sa 07.04.2018 | Sa 28.04. | Sa 02.06. (jeweils von 16 - 18 Uhr, GfZK)
WALKS
Mi 04.04.2018 um 16 Uhr | Sa 05.05. um 20 Uhr | Mi 06.06. um 16 Uhr | Sa 30.06. um 14 Uhr (jeweils ca. 1 h, GfZK)
gaudiopolis NOW sind: Barbora Belzova, Jana Bouillon, Alexandra Friedrich, Klara Goiny, Luise Hellmann, Eva Charlotte Jautz, Saaski November, Marcus Pape, Elisabeth Rändel, Lena Seik, Luise von Rohden
Es entstand während einer Zusammenarbeit zwischen Mitarbeiterinnen der Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK, Leipzig) und Akteur*innen der Burg Giebichenstein.
gaudiopolis NOW / WALKS
Die im Rahmen von gaudiopolis NOW entwickelten Walks sollen Zugänge zu der Ausstellung "Gaudiopolis – Attempts at a Joyful Society" schaffen, indem sie Fragen aufwerfen, zum Austausch anregen und Erfahrungen provozieren. Themen wie Selbstbestimmung, Freiheit und Regeln, Hierarchie und Miteinander werden während des gemeinsamen Gehens aktiv oder passiv untersucht. So steuern wir über Umwege auf Themenfelder der Ausstellung zu und landen schließlich auch physisch in den Räumen der Galerie für Zeitgenössische Kunst.
Hierzu greifen wir auf die Technik des Umherschweifens zurück, die von der Situationistischen Internationale entwickelt wurden. Die dabei intendierte Aneignung von öffentlichen Räumen, das Hinterfragen von Hierarchien und normativen oder architektonischen Grenzen schafft einen Link zur Selbstermächtigung und einer “von unten kommenden” Organisation und Umnutzung, die auch in der Kinderrepublik Gaudiopolis grundlegend waren. Spielerisch regen wir zum Erfahren, Hinterfragen und Austauschen an und setzen darauf, dass das (Spazieren)Gehen Denkprozesse in Bewegung bringen kann.
gaudiopolis NOW / MEDITATION
Was braucht es, um eigenverantwortlich und selbstbestimmt den Alltag bestreiten und darüber hinaus Wünsche und Ideen verwirklichen zu können? Wie kann eine Gruppe gemeinsam und zusammen-wachsen, in Zwiespalt geraten und sich einigen? Mit welchen Schwierigkeiten und Möglichkeiten sind wir als Einzelne*r im Gefüge einer Gruppe konfrontiert? Und wie finden wir uns in der Vielfalt einer Gemeinschaft überhaupt und immer wieder zurecht?
In den vergangenen Monaten ging es in regelmäßigen Treffen unserer Gruppe aus Mitarbeiterinnen der Kunstvermittlung der GfZK und Akteur*innen der Fachrichtung Kunst (Lehramt), Kunstpädagogik der Burg Giebiechenstein unter der Überschrift gaudiopolis NOW um diese und andere individuelle, wie kollektive Fragen der Freiheit und Selbstbestimmung.
Im Prozess der Selbstorganisation unserer Treffen konnten wir uns darüber austauschen, Ideen sammeln, Konzepte entwickeln und dabei beobachten, wie eng jene Fragen letztlich mit den Themen Eigenverantwortung und Selbstfürsorge, aber auch Achtsamkeit und Mitgefühl verknüpft sind.
Begleitend zur Ausstellung "Gaudiopolis - Attempts at a Joyful Society" öffnen wir darum die Räume der GfZK für (erste) Berührungen mit Meditation und achtsamer Begegnung. Hierin wollen wir üben, die Vielschichtigkeit des Seins bewusster wahrzunehmen, unseren Gedanken, Gefühlen, Sinneseindrücken und Handlungsimpulsen Zeit und Raum zu geben, und ohne den Druck von Sollen und Müssen mit uns selbst und miteinander authentisch in Kontakt zu treten.
zur Ausstellung "Gaudiopolis - Attempts at a Joyful Society"
9.3. bis 1.7.2018 / GfZK, Karl-Tauchnitz-Straße 9-11, D-04107 Leipzig
Öffnungszeiten Di - Fr: 14-19 Uhr, Sa - So: 12-18 Uhr, mittwochs freier Eintritt
gaudiopolis NOW entstand im Rahmen des Seminars "zwischendrin: Gaudiopolis" (WS2017_18), initiiert von Alexandra Friedrich, Lena Seik (GfZK) und Luise von Rohden (Burg Giebichenstein)
zur Ausstellung "Gaudiopolis - Attempts at a Joyful Society"
9.3. bis 1.7.2018 / GfZK, Karl-Tauchnitz-Straße 9-11, D-04107 Leipzig
Öffnungszeiten Di - Fr: 14-19 Uhr, Sa - So: 12-18 Uhr, mittwochs freier Eintritt
gaudiopolis NOW entstand im Rahmen des Seminars "zwischendrin: Gaudiopolis" (WS2017_18), initiiert von Alexandra Friedrich, Lena Seik (GfZK) und Luise von Rohden (Burg Giebichenstein)