ZEITENWENDE , Viviana Losacco

Das Baumsterben nimmt in Deutschland seit 30 Jahren stetig zu. Jedes Jahr gehen Bäume auf einer Fläche von mehr als 3.000 Quadratkilometern verloren. Dadurch hat sich die vom Baumsterben betroffene Waldfläche seit 1984 verdoppelt. Durch die extremen Sommer und zu wenig Regen werden Bäume immer schwächer und kippen schnell um, ideale Bedingungen für die Vermehrung von Borkenkäfern und Schadorganismen.

„Zeitenwende“ ist ein Versuch die Eindrücke meiner Sommerwanderung in einem halb gerodeten Wald in einem getufteten Teppich zu vereinen und darzustellen. Das Ziel ist mit seiner Installation im öffentlichen Raum mehr Menschen auf die Dringlichkeit dieses Thema aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Durch ihn wird die Geschichte von einem Kampf zwischen den Bäumen und den Umständen die sie angreifen erzählt, inspiriert vom Zusammenleben von Baumrinde, Flechten, Moose, Pilzen.

Die Komposition von länglichen Einkerbungen in dunklen Farbtönen mit größeren „schuppigen“ Flächen und knalligen, flauschigen Moos-Familien bestimmt das dreidimensionale, lebendige Erscheinungsbild.

„Zeitenwende“ wird zwischen Bäumen gespannt, wie von Seite zur Seite gerissen, schräg hängend, der untere Teil liegt müde auf einem Ast, die Ecken berühren fast den Boden.

Die Farbe des Seils zitiert die Markierungen die auf den beschädigten, bereits verstorbenen Bäumen zu finden sind, die nur darauf warten abgeschnitten zu werden.

Photo credits: Viviana Losacco 
Assistenz: Elisa Bannasch

Größe: 1,40 x 2,40 m