Unordnung, Anna Hoffmann

SoSe 2011, Prof. Bettina Göttke-Krogmann, Emotionen, Inspirationen, Assoziationen

Unordnung, Anna Hoffmann

Unordnung, Anna Hoffmann

Blau ist der Himmel, Blau ist das Universum, Blau steht für Raum und   
Unendlichkeit.
Chaos war nach der griechischen Mythologie der Urzustand des Universums.
Aus diesem Chaos, welches für den Zustand völliger Unordnung und
Verwirrung steht, entstand der Begriff Unordnung.
Der Mensch lebt in einem festen System mit variablen Regeln, Gesetzen,
Rangordnungen, Listen, Abhängigkeiten, Buchstaben und Nummern.  
Diese dienen theoretisch einer Vereinfachung von Abläufen. Die Unordnung
umfasst  alles, was sich diesem geschaffenen System enthält und wird
negativ gewertet. Wer sich dieses System nicht aneignet oder widersetzt
gilt als „Störenfried“ oder „Chaot“.
Allerdings hängen Ordnung und Unordnung immer voneinander ab.
Ordnung braucht Unordnung. Ordnung bedeutet Unordnung. Denn wer
Ordnung schafft zerstört gleichzeitig ein anderes Ordnungssystem. Der
Lyriker Stanislaw Jerzy Lec sagte dazu: „Was ist Chaos? Es ist jene Ordnung,
die man bei der Erschaffung der Welt zerstört hat.“ Die Natur beweist uns
immer wieder basierend auf dem Prinzip von Leben und  Sterben, dass es
keine Unordnung gibt, nur Ordnungen die der Mensch nicht erfassen kann.
Im Semesterprojekt zum Thema „Blues“ habe ich mich mit der zwiespältigen  
Bedeutung der Farbe Blau auseinandergesetzt. Ein Stoff kann auf den ersten
Blick leicht und zart aussehen, doch eine Berührung dessen ist unangenehm
und passt nicht zum Äußeren. Materialien passen in Kombination nicht
zueinander. Bereits fertige Stoffe habe ich wieder zerstört und zu neuen
Mustern verarbeitet. Auch der Zufall spielt eine Rolle etwa beim Farbauftrag.                                                                                                       
Da es nicht möglich ist wahre Unordnung bewusst zu erschaffen, so war mein
Ziel ein Gefühl davon durch das äußere Erscheinungsbild zu vermitteln.