Foto: Bettina Göttke-Krogmann
Böden
WiSe 2012/13, Prof. Bettina Göttke-Krogmann; Ein erster Boden wird real, ein zweiter Boden wird Vision - ein Projekt in Kooperation mit der Firma Xentrys aus Leuna
TEXTILDESIGN ab 4.Studienjahr + Master Wintersemester 2012/13
„Bleib niemals am Boden, steh auf und mach weiter“ sagte Max Schmeling, Boxweltmeister im Schwergewicht in den dreißiger Jahren - wir gehen zu Boden und machen dort weiter!
Der Boden gilt als Selbstverständlichkeit. Er steht in ständigem Kontakt mit uns, wir stehen in ständigem Kontakt mit ihm. Der Boden kann genau die nötige Bodenhaftung vermitteln, die man braucht, um diese in der sich immer schneller bewegenden Welt nicht zu verlieren. Er bildet das Fundament für den eigenen Standpunkt, steht für Beständigkeit und Absicherung.
Aber er bietet auch das Spielfeld für vielfältige Wahrnehmungen - für das Fühlen mit den Füßen und dem ganzen Körper, für Irritationen und Täuschungen, für das Erleben von smarten Eigenschaften wie Licht oder Wärme, für Farbveränderungen oder Materialwechsel.
Und er kann noch mehr können: er kann die Gesundheit positiv beeinflussen: wir stehen den ganzen Tag auf harten Böden, für die unsere Körper gar nicht gemacht ist - Ziel könnte ein Boden sein, der auf das Körpergewicht Rücksicht nimmt, der schwingt, federt oder massiert. Oder er kann durch verschieden ausgerichtete Zonen auf die unterschiedlichen Anforderungen reagieren. Oder er ist einfach absolut umweltverträglich. Oder, oder.
Es soll für das Projekt „doppelbödig“ gearbeitet werden: d.h. es gibt zwei Projektteile, die sich ergänzen können, aber nicht müssen:
Der „erste Boden“ ist textil und wird konventionell in Zusammenarbeit mit der Garnfirma Xentrys und einer Teppichweberei entwickelt. Dazu gibt es eine Exkursion in die Firmen, zwei Workshops und die Option, die Garne und das Tufting bei Xentrys zu entwickeln und die Webteppiche als Muster fertigen zu lassen.
Der „zweite Boden“ kann aus allem sein - aus Textil, Beton, Gummi, Vinyl, Metall. Leder usw. oder auch aus verschiedenen Materialien kombiniert. Er kann dreidimensional sein, mehrere Funktionen haben, sich auflösen, sich verhärten, usw. Er kann zur Energiequelle werden, es können unterschiedliche Module sein, er kann ein Territorium markieren, interaktiv sein oder sich verändern, usw. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Die Ergebnisse des „doppelten Bodens“ werden auf dem Stand von Xentrys auf der Domotex in Hannover im Januar ausgestellt.
Foto: Anna Schröder
Foto: Sabine Straube
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