Anna Schröder, Nach Strich und Faden
Anna Schröder, Narben
WiSe 2010/11, Prof. Göttke-Krogmann, Nach Strich und Faden wird gezeichnet, gewebt, gestrickt, getaped, geflottet, gespannt, gestickt.
Narben als Zeitzeichen, als Zeichen von Bewegung und Leben, als Bruch, als Rest vergangener Verletzungen, als Geschichte, als Kulturmerkmal, als Zeichen von Stärke, als einschnittige Erfahrung oder einschlägiges Ereignis, als Überbleibsel von Durchtrenntem, nicht wieder perfekt zusammen gewachsenem, als Erkennungsmerkmal, als Erinnerung, als Folge von Unachtsamkeit, als Unglück, als Missgeschick, als Naturschauspiel, als Schmuck.
Die Narbe hat viele Gesichter und ist dabei immer ein Zeichen, eine Spur von Bewegung und Lebendigkeit. Damit wird ihre einseitige Betrachtung als ein Hinweis auf Schmerz und Unglück hinfällig.
Diese Gedanken und Bilder haben mich bei der Arbeit am Webstuhl und an der Strickmaschine inspiriert, sowie Einfluss auf die Auswahl der Materialien gehabt.
Verwendet habe ich unter anderem Schußmaterialien wie: Leder, chirurgisches Nahtmaterial, Buchbinderleinen, Gummi und Abstandsgewebe (nachtraglich eingenäht). Die Arbeiten sind an der Strickmaschine und an verschiedenen Webstühlen entstanden (Dreherwebstuhl, Selektron, Tastenwebstuhl, Kontermarschwebstuhl mit Doppelgewebe und Faltengewebekette).
Anna Schröder, Nach Strich und Faden