Stephan Ott und Jessica Krejci, Institute for Design Research and Appliance (IfDRA), Frankfurt
Das beim Rat für Formgebung/German Design Council angesiedelte Institute for Design Research and Appliance (IfDRA) wird seit seiner Gründung im März 2020 von Stephan Ott geleitet. Es versteht sich als Schnittstelle, Vermittler und Berater für die unterschiedlichen Exponenten aus Theorie und anwendungsorientierter Praxis. Gemeinsam mit Jessica Krejci hat Ott mit Expert*innen aus Unternehmen, Hochschulen und Designagenturen gesprochen und sie zu ihrem Verständnis von Designforschung und ihrem Arbeitsalltag befragt. Der Vortrag gibt neben verschiedenen Definitionen, Methoden und Perspektiven auf das Thema Einblick in das weite Berufsfeld von Designforscher*innen und legt offene Fragestellungen, die bezeichnend für die Erfahrung und den Wert von Design und Designforschung sind, dar.
Gestaltung forscht
Symposium zum Potenzial von Designforschung für Gestalter*innen
Das Innenarchitekturprojekt Von einst über heute bis morgen lädt am Dienstag, dem 12. Oktober 2021, zum digitalen Diskurs über die aktuelle Praxis von Designforschung ein.
Wir fragen nach der Bedeutung des Forschungsbegriffs im Design, nach dessen Selbstverständnis und dessen Methoden. In drei aufeinanderfolgenden Beiträgen stellen Akteur*innen ihre Perspektiven auf das Thema vor und suchen anschließend das Gespräch über Potenziale von Designforschung für unsere gestalterische Praxis. Wir freuen uns auf einen inspirierenden Vormittag und einen offenen transdisziplinären Austausch.
9:00Uhr - Stephan Ott & Jessica Krejci
Institute for Design Research and Appliance (ifDRA), Frankfurt am Main
Was kann Designforschung?
10:15Uhr - Anita Kaspar & Fynn-Morten Heyer
Kooperative für Darstellungspolitik, Berlin
Forscherisches Entwerfen in Ausstellungsprojekten
11:30Uhr - Dr. Bianca Herlo
Design Research Lab der UdK, Berlin
Warum wir partizipative Designforschung brauchen
Das Symposium findet hochschulöffentlich im digitalen Raum statt. Gäste sind willkommen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Aus technischen Gründen ist die Veranstaltung auf 100 Teilnehmende begrenzt. Wir bitten um vorherige Anmeldung, um konkreter planen zu können. Anmeldungen und Fragen an gestaltungforscht(at) burg-halle. de
Eine Veranstaltung im Rahmen des Semesterprojekts Von einst über heute bis morgen, Prof. Rita Rentzsch/ KM Janna Nikoleit, Innenarchitektur, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Kooperationsprojekt mit dem Forschungsmuseum Schöningen
Anita Kaspar & Fynn-Morten Heyer, Kooperative für Darstellungspolitik, Berlin
Die Kooperative für Darstellungspolitik (Jesko Fezer, Anita Kaspar, Andreas Müller, Fynn-Morten Heyer, Maximilian Weydringer) gestaltet vor allem im kulturellen Bereich Ausstellungen. In diesem Rahmen forscht sie zur Repräsentation politischer und kultureller Anliegen in der Öffentlichkeit. Sie versteht die räumliche Gestaltung von Betrachter*innenverhältnissen als Beitrag zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung, als kulturelles Verfahren der Befragung und Überzeugung. Die darin angelegte Politik der Darstellung eröffnet diskursive soziale Räume. In ihrem Symposiumsbeitrag reflektiert die Kooperative anhand einer Auswahl ihrer Projekte ihre forscherischen Gestaltungsmethoden.
Dr. Bianca Herlo, Design Research Lab der UdK, Berlin
Bianca Herlo ist Designforscherin, Gestalterin und Dozentin mit den Schwerpunkten Civic Design und Social Design. Im Fokus ihrer Arbeit stehen Fragen nach sozialer und digitaler Teilhabe und nach der Rolle von Designforschung im Kontext des digitalen Wandels. Herlo ist Leiterin der Forschungsgruppe “Ungleichheit und digitale Souveränität“ am Weizenbaum-Institut/UdK Berlin und seit 2021 Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und -forschung (DGTF). In ihrem Vortrag reflektiert Herlo anhand konkreter Beispiele ihrer Designforschung die Rolle der partizipatorischen Gestaltung für neue Wissensarten. Sie betrachtet dabei transdisziplinäre Prozesse, in denen Akteure aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam neue Formen der Wissensproduktion generieren.
© Foto: David Gauffin