SchriftBild/ Typeface
Jari Schröder
Welche bzw. wie viele Informationen braucht es, bis wir Buchstaben erkennen?
Ab wann ist unser Gehirn in der Lage, Sehinformationen als Text zu identifizieren? Permanent ist es dabei Informationen zu gruppieren, kategorisieren und zu vervollständigen.
Um eine Information als Text einzuordnen, spielen verschiedene Kontraste zum Hintergrund eine Rolle. Um welchen Buchstaben es sich handelt, wird anhand von Knotenpunkten, Spiegelachsen und Kurvenproportionen ausgemacht.
Die Installation “SchriftBild” lädt dazu ein, seine Fähigkeiten der zweidimensionalen Objekterkennung auf die Probe zu stellen.
Über verschiedene Parameter wird der eingegebene Text deformiert. Dabei kann mit Farbigkeit, Kontur, Verzerrung, oder Transparenz gespielt werden. Hierbei entstehen jedes mal neue Bilder, bei denen man eigenständig eine Gratwanderung zwischen Lesbarkeit und abstrakter Grafik steuert.
/ Zeit zu Lesen!
Leselust statt Lesefrust /
Projekt ab 3. Studienjahr BA/ ab 1. Studienjahr MA, Sommersemester 2020
Spiel- und Lerndesign, Prof. Karin Schmidt-Ruhland, KM Martin Hensel
Zeit zu Lesen!
Leselust statt Lesefrust
Verständnis für Text und Wort entsteht durch das Lesen. Immer weniger Kinder verstehen, was sie lesen, ihnen fehlt schlicht die Übung, die Selbstverständlichkeit. Sie verlieren nicht nur ihre Lesekompetenz, sondern auch ihre Kompetenz im Alltag. Durch neue Medien geraten Bücher ins Abseits, dabei gibt es so viele Vorteile sich in Büchern und Texten zu verlieren.
Ein Buch ist ein haptisches Erlebnis und, wie Jean-Paul Sartre schreibt, „der sinnliche Teil des geistigen Lebens“.
Bereits das Vorlesen fördert das Denken und die Konzentration und regt die Fantasie an, es entstehen Bilder im Kopf. Dieser Anreiz durch Vorlesen, das Heranführen an das Lesen, fehlt heute vielen Kindern. Bundesweit gibt es bereits einige Aktionen die darauf aufmerksam machen, so z.B. Veranstaltungen wie der bundesweite Vorlesetag.
Wir stellen uns diese Fragen: Wie kann man Lesebegeisterung oder Leselust fördern?
Oder, wie verwandelt man Lesefrust in Leselust?
Im Projekt geht es um Konzepte und Ansätze die mit dem Lesen direkt zu tun haben, so. z.B. mit den Buchstaben, den Medien wie Buch und Internet und selbstverständlich mit den Nutzer*innen dieser Medien.
Teilnehmer*innen:
Emma Brix, Caroline Donner, Simon Kurze, Hannah Neuß, Susanne Schlenther, Jari Schröder, Theda Vollert, Lilian Walters, Sayoon Yang, Alina Weber, Elisabeth Wolf, Verena Zimmermann
Betreut von:
KM Martin Hensel, Prof. Karin Schmidt-Ruhland
Tierisch nette Nachbarn
Emma Brix
"Tierisch nette Nachbarn" ist ein Leseheft, das speziell für die Bedürfnisse erwachsener LeselernerInnen gestaltet ist. Die Geschichte ist als Chat-Verlauf dargestellt. Das Dialogprinzip unterstützt dabei das Lernen in der Gruppe, die kurzen Sätze und klar gegliederten Absätze kommen den Bedürfnissen unerfahrener LeserInnen zugute.
Im Unterschied zu den meisten für AnalphabetInnen gestalteten Lektüren, wird nicht auf farbige Illustration verzichtet. Viel mehr wird die Gestaltung in den Fokus gesetzt, um Motivation für das Lesen zu schaffen.
Innehalten. Jetzt aber wirklich!
Ein Begleitwerkzeug zur eigenen Positionsbestimmung
Caroline Donner, Susanne Schlenther
Die Hochschule, Werkstätten und Einrichtungen durften nicht besucht werden. Austausch und Input fanden in einem ungewohnten Maß statt. Vieles was als selbstverständlich galt, wurde binnen kurzer Zeit anders. Aber Moment, da ist auch eine Chance.
Wir können bewusst Innehalten, beginnen Sachverhalte und Prozesse zu analysieren.
Von der eigenen Neugier geleitet, füllen sich unsere Notizbücher. Wir führen ein Prozesstagebuch. Wir merken, dass wir uns einen Überblick verschaffen, eigene und gesammelte Kommentare, Zitate, Beobachtungen, Erkenntnisse, ausprobierte Methoden und genutzte Medien aufbereiten und strukturieren möchten. Die Inhalte als Momentaufnahme der eigenen Entwicklung bewahren und die Sinne für die Gegenwart und die Zukunft schärfen.
Dabei soll uns die erste Version des entstandenen Tools helfen. Der Hauptbestandteil des Werkzeuges sind 60 Fragen und Anregungen, welche helfen mit wachen Blick aktuelle und künftige Prozesse zu begleiten. Die Elemente der Schablonen sollen uns dabei unterstützen, sich im eigenen Notizbuch zu orientieren.
Das Tandem-Lesebegleitheft
Hannah Neuss
Das Tandem-Lesebegleitheft ist ein Heft für Grundschulkinder mit Anregungen für kreative Projekte, die das Lesen zu einem interaktiven Erlebnis machen. Zu zweit entdecken Kinder die gelesene Literatur als Inspirationsquelle. Ein Hörspiel machen, ein Bühnenbild zeichnen, Zitate sammeln, einen Stop-Motion-Film drehen... — in 14 verschiedenen Ideen und Aufgaben können Geschichten zum Leben erweckt werden. Für jede erfüllte Aufgabe sammelt das Team einen weiteren Stempel. Der Inhalt des Begleitheftes ist universell und erlaubt eine freie Buchwahl durch die teilnehmenden Kinder. Die örtliche Bibliothek ist Initiator und Ansprechpartner der Leseaktion und später auch Ausstellungsraum für die entstandenen Projekte.
EUGEN OHNEPLAN
Elisabeth Wolf
Es ist Zeit
Theda Vollmer
Das Kinderbuch „Es ist Zeit“ erzählt aus dem Tag eines Schwarms Kraniche, wie sie ihren gewohnten Lebensraum verlassen und eine lange Reise in den Süden beginnen.
Die Tiere sind im Scherenschnitt gearbeitet. Durch die ausgeschnittenen Silhouetten in dem Papier, beeinflusst der Hintergrund der nächsten Seite das Bild. Durch Helligkeits- und Farbkontraste ensteht dann auf der nächsten Seite, mit genau demselben Ausschnitt, ein neues Bild. So ist die ganze Geschichte miteinander verwoben.
Zwei Ameisen auf Reisen
Verena Zimmermann
Zwei Ameisen auf Reisen ist ein Bilderbuch mit Gedichten für Kinder. Verschiedene Tiergedichte von Ringelnatz bis Janosch laden ein, in die Welt der Poesie zu tauchen. Alle Gedichte sind zusätzlich in Brailleschrift übersetzt und die Tiere sind taktil illustriert. Dadurch ist der gesamte Inhalt auch für blinde Kinder zugänglich und erweitert das Buch um weitere sinnlich erfahrbare Ebenen. Durch diese inklusive Umsetzung können sehende und blinde Kinder sowie Erwachsene gemeinsam das Buch lesen. Orientiert habe ich mich dabei an den Konzepten des Universal Designs, was für mich zu einem wichtigen Gestaltungsprinzip geworden ist.
BuchBuchBuch
Lilian Walter / Sayoon Yang
ist eine Plattform im digitalen Raum, die zum Lesen anregt und durch eine interaktive Maske den Nutzer_innen das Veröffentlichen eigener Lesebeiträge und Empfehlungen ermöglicht.
Die verspielte BuchBuchBuch Typographie auf der Startseite macht die Besucher_innen neugierig auf das, was sich hinter den Buchstaben verbirgt: Bücher, Bücher, Bücher.
Kurze vorgelesene Textbeispiele lassen kleine Einblicke in die Werke zu. Hat ein Buch das Leseinteresse geweckt, so kann man sich dieses über die Eselsohrfunktion im Nutzer_innenprofil speichern. Möchte man selbst eine Empfehlung geben, kann man die integrierte Aufnahmefunktion der Webseite nutzen.
Kinder_Karten Post kriegt, wer Post schickt!
Alina Weber
Kinder_Karten ist ein Konzept, um hallenser Kindergärten bzw. Kindertagesstätten miteinander in Austausch zu bringen. Dazu gibt es ein 12-teiliges Brief- und Karten-Set, das sich farblich und thematisch an den Jahreszeiten orientiert. Kurze Fragen regen dazu an, Eindrücke, Gewohnheiten und Geschichten aus dem Kindergarten-Alltag zu teilen, sowohl in Text- als auch in Bildform. Immer in der ersten Woche des Monats wird ein Brief losgeschickt – und es kommt ein anderer an. Während ErzieherInnen von dem Einblick in die Arbeit anderer Einrichtungen profitieren, erleben die Kinder vor allem Aufregung, Vorfreude und Involvement beim Versenden der eigenen und Empfangen der anderen Briefe. Das Konzept ist in Kooperation mit ErzieherInnen entstanden.
Literatur Museum Gleimhaus – Kinder und Jugendbuch Ausstellung
Simon Kurze
In Kooperation mit dem Literatur Museum Gleimhaus in Halberstadt, habe ich ein Konzept für eine für Herbst 2021 geplante Ausstellung zum Thema Kinder- und Jugendliteratur erarbeitet. Die Idee zu der Ausstellung hatten die Museumspädagogin Frau Wiermann und die Bibliothekarin Frau Loose aus dem Gleimhaus. Dabei habe ich zuerst die Räumlichkeiten Vorort untersucht, Grundrisse studiert, zusammengeführt und ein Modell vom Gleishaus gebaut. Die Räume haben wir in Kategorien der vorzustellenden Büchergruppen eingeteilt, welche von den „Kinderbuchlassikern“ bis zu den „Nicht-immer-heile-Welt-Büchern“ der jüngeren Literatur reichen. Die große Anzahl an ausgewählten Büchern führte zu der Entscheidung keine einzelnen Themen der Literatur aufzugreifen, sondern eine zusammenführende Gestaltung zu entwickeln die auch die vielen Räume des Museums verbindet. Dabei entstanden Ausstellungsmodule welche sich an dem Motiv des aufgeschlagenen Buches orientieren. Die sogenannten Buchboxen können flexibel als Interieur eingesetzt werden und bilden die Grundlage der im Foyer benötigten Objekte. Zusätzlich ist für den vorhanden Kinderraum des Gleimhauses der Entwurf einer Leseecke mit integrierter Hörstation entstanden. Die Buchboxen und die Leseecke sollen aus beschichteten Multiplex gefertigt werden. Das robuste Material und die schlichten kombinierbaren Körper ermöglichen eine universelle Verwendung, dadurch kann das Ausstellungsmobiliar auch nach der Sonderausstellung weiter verwendet werden.