Rosa Pause, 8. Semester BA / Abschlussarbeit
HIN GABE - Variationen eines repetitiven Dekors
Durch das manuelle Arbeiten entstehende Unregel-mäßigkeiten machen meine Porzellangefäße zu Einzelstücken, die meine Wertschätzung für den Werkstoff ausdrücken. Organisch-fließende Formen bieten dem komplexen Dekor Raum zur Entfaltung. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Werkstück und die erforderliche Konzentration bei der Arbeit geben mir Ruhe, Ausgeglichenheit und Befriedigung. Manchmal auch etwas Stolz.
SS 2016 Komplexes Gestalten
MEINE LIEBESERKLÄRUNG AN PORZELLAN
5.-8. Semester _ BA _ Keramik-/ Glasdesign,
2. Semester_ MA _ Product Design and Applied Art (Porcelain, Ceramics and Glass)
Meine Liebeserklärung an Porzellan
Porzellan ist ein fragiler und wundersamer Werkstoff, ein künstlich geschaffener, eine große Kultur- und Zivilisationsleistung! Ausgehend vom alten China entwickelte er sich zum globalen Phänomen der Begierde und Bewunderung. Und es entfachte ein ungeheures westliches Innovationsstreben. Im 20. Jahrhundert wurde es schließlich Alltagsgut und Standard unserer Tisch- und Wohnkultur.
Heute ist es bedroht, seine „Produktionsbiotope“; seine Macher und Könner sterben aus. Wir verlieren Wissen, Erfahrungen, Fertigkeiten und die damit verbundene Wertschätzung: Heute können Dinge optional aus vielen Werkstoffen nahezu identisch hergestellt werden. Die Sinnlichkeit, die Schönheit und Kunstfertigkeit des Machens gehen immer mehr verloren: der Zauber des Narrativen, das verspielte Ornament, die galante Floskel, die feine Oberfläche, das kühle, präzise Understatement des Geschirrs!
Wir möchten mit diesem Projekt eine starke individuelle Beziehung zum „Partner“ Porzellan entwickeln. In Form von Inspirationslaboren (Porzellanwelten Leuchtenburg, Porzellanikon Selb), originellen Themen- und Materialsammlungen und letztendlich sehr persönlichen gestalterischen Statements (liebevolle Gestaltungsstudien) wollen wir Beiträge zu einer neuen Wertschätzung des Porzellans leisten.
Entwickle Deine starke Beziehung!
Deine Liebeserklärung an Porzellan!
Studierende:
Katharina Mellinghoff _ Abschlussarbeit BA / KG
Julia Wilke _ Abschlussarbeit BA / KG
Rosa Pause _ Abschlussarbeit BA / KG
Lisa Scherer _ Abschlussarbeit BA / ID
Frederike Nelles _ BA / KG
Bo Kyung Kim _ MA / KG
Lena Hensel _ MA / KG
Yuting Guo _ MA / KG
Dingqi Chen _ MA / KG
Betreuer:
Prof. Hubert Kittel
Katharina Mellinghoff, 8. Semester BA / Abschlussarbeit
RENDEZVOUS - weich umschmeichelt hart
Ein Stelldichein zwischen Porzellan und Gestrick das ist meine spielerische, experimentelle Auseinandersetzung im Kontext von angewandter Kunst und Design. Das Gestrick durchdringt und bespannt
die fein polierte, unglasierte Oberfläche meiner Porzellankörper. Unterschiedliche Lochstrukturen ermöglichen sehr variable Qualitäten der Durchdringung von Textil und Porzellan.
Mit freundlicher Unterstützung
Strick chic GmbH Apolda
Fadenliebe Das Strickcafe in Halle
Julia Wilke - 8. Semester BA / Abschlussarbeit
KRISTALLWELTEN - Meine Faszination Kristallglasuren
Begeistert vom Kosmos der Kristalle, beschäftigte ich mich mit dem pointierten Einsatz von Kristallglasuren auf Porzellangefäßen. Die Kritik an der konventionellen Formensprache liegt meinem Konzept
zugrunde, daher suchte ich nach zeitgemäßen formalen Lösungen und entwickelte eine Vasengruppe sowie ein Dosen-Set. Der reduzierte Umgang mit der Glasur steht im Kontrast zum Freiraum und betont
die Kostbarkeit. Eine besondere Herausforderung stellte die Anwendung der Glasur auf Porzellan im Hochtemperaturbereich dar.
Mit freundlicher Unterstützung Porzellan-Manufaktur Meissen
Margarita Raivitch, 8. Semester BA / Abschlussarbeit
PARFUMIO - Porzellan und Duft
Ich beabsichtigte, den Werkstoff Porzellan abseits von Geschirr und alltäglichen Gebrauchsobjekten zu erkunden. Die Kulturgeschichte des Flakons, die Beziehung von Porzellan und Duft ermöglichte mir, mich
vor allem mit den sinnlichen Aspekten des Materials zubeschäftigen. Die Vorstellung des bei sich Habens, des am Körper Tragens eines kleinen Porzellanobjektes war mir wichtig. Mit den Mitteln der Doppelwandigkeit und der Durchbruchtechnik möchte ich die handwerkliche Komplexität zeigen und zugleich Neugierde wecken nach dem geheimnisvollen Gefäß und seinem Inhalt.
Lisa Antonie Scherer, 8. Semster BA / Abschlussarbeit
FIGURATIVE SINNLICHKEIT - organisch – dynamische Gefäßstudien
Meine Liebe zum Porzellan entspringt dessen Materialität und meiner bisherigen Erfahrung. Diese verbinde ich mit meiner sinnlichen Form-
auffassung. Das Greifen und Erfühlen der fließenden Form resultiert aus meiner intuitiven, händischen Objektentwicklung in Ton und Gips. Die dynamische Silhouette animiert zum begreifen, anfassen. Figurative Assoziationen entstehen und sind von mir erwünscht.
Frederike Nelles, 6. Semester BA
DIE WÄRMFLASCHE - Wohlfühlobjekt mit Kulturgeschichte
Um mein „Lieblingsstück“ mit ins Bett nehmen zu können, entwickelte ich – anknüpfend an historische Vorbilder – ein wärmendes, körperfreundliches Porzellanobjekt. Begeistert von der Kultur(geschichte) der Wärmflasche versuchte ich eine zeitgemäße Designlösung zu finden. Mein Objekt ist Bettwärmer und Wohlfühlobjekt zugleich, nicht nur für Porzellanliebhaber.
Bo Kyung Kim, 2. Semester MA
STILL - Feine Oberflächen
Zu Beginn meines Projekts fertigte ich über 400 Glasurproben an. Davon wählte ich ca. 30 aus und glasierte damit unterschiedlichste Körper. Mein Ziel war es, im Weißbereich stille, feine Mattglasuren zu entwickeln. Eine große Inspiration ist für mich das keramische Lebenswerk von Hans Coper, seine Formenwelt begeistert mich – ebenso seine besondere Behandlung der Oberflächen. Diese Forminspirationen und meine Glasurwelten versuchte ich am Ende meines Projektes in einer Gefäßgruppe zusammen zu führen.
Lena Hensel, 2. Semester MA
TRÄUMEN FÜR DIE AELTESTE - Experimente mit Textil und Porzellan
Inspiriert durch die traditionelle Handwerkstechnik des Spitzenbelegens entdeckte ich einen faszinierend lichten und fragilen Materialkosmos, durch den ich das Material Porzellan neu kennenlernte. Wieviel Licht und Feinheit, Zufall und Fragilität in diesem seltsamen Transformations-prozess von weichem Textil in hartes Porzellan steckt – damit beschäft igte ich mich in diesem Semester.
Mit freundlicher Unterstützung
Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur in Rudolstadt
Modespitze Plauen GmbH
Dingqi Chen, 2. Semester MA
DOSEN - FANTASIEN - Fetisch oder Gebrauchsgegenstand
Mein Gestaltungskonzept bietet zahlreiche Variationen eines alltäglichen, konventionellen Gegenstands der Dose an. Mit nur geringen Veränderungen und Manipulationen – oft unsichtbar – habe ich bewusst die traditionelle Handhabung ignoriert. So entstehen Momente der Überraschung, des Humors, der Ironie…
Neugierde wird geweckt, teilweise werden ganz neue Funktionen entdeckt.
Yuting Guo _ 2. Semester MA
PORCELAIN LIGHT - Eine Bühne für Kostproben
Mich interessiert am Porzellan vor allem die Sinnlichkeit des Materials und seine Nähe zu Papierwerkstoffen. Mich fasziniert z.B. die Dünnwandigkeit, die Transluzenz, der weiße Scherben und eine Anmu-
tung des Schwebens. Ich nutzte Porzellanfolien (Kera-flex, dünnes Weichporzellan), um kleine Präsentationsflächen zu entwerfen. Simple Einschnitte und minimale Verformungen bieten eine Aufnahme für
kleine, feine Kostproben. Im Kontrast dazu stehen die massiven Sockel und Plateaus.