Normierungen
für Reuse und Recycling

Masterthesis von Konrad Schoch (2019) Masterstudiengang Industrial Design

vorher und nachher

Die Einführung einer Normierung für Bauteile von elektronischen Geräten hat nicht nur Auswirkungen auf ihre äußere Gestalt. Als Intervention hat das Konzept auch Einfluss auf alle beteiligten Akteure.  Was sind die Effekte? Mehrere Hersteller greifen jetzt auf gleiche Bauteile zurück, die in großen Massen hergestellt werden. Ihre Kosten für die Herstellung sind günstiger. Normierte Bauteile sind mit Regeln zu Design for Disassembly leichter für das direkte Reuse geeignet. Teilnehmende Hersteller sparen Rohstoffeinkäufe. Positiv auf die Wiederverwendung von Bauteilen wirkt der Preisanstieg von Metallen und Seltenen Erden. Damit die Hersteller leichter an ihre verbauten Rohstoffe und Bauteile kommen, verändern sie ihr Geschäftsmodell. Unterschiedliche elektronischer Geräte mit gleichen Bauteilen dienen jetzt zudem als Ersatzteillager für andere. Die günstigere Herstellung von Geräten mit vielen normierten Bauteilen wirkt sich auch auf ihren Preis aus. Bei den Sammelstellen herrscht endlich Klarheit über stoffliche Zusammensetzungen. Die Demontage der Geräte ist unkompliziert und Stoffströme deshalb sauber. Ihr Wert steigt, sie sind attraktiv für die Herstellung neuer Geräte. Zudem gehen noch funktionierende Bauteile zurück zum Hersteller, nur das Nötigste wird recycelt. Zuletzt erreichen große Massen an gleichen Bauteilen die Anlagenbetreiber. Die passenden Prozesse können wirtschaftlich umgestellt- und es kann langfristig geplant werden. Das direkte Reuse vor dem Recycling und der Herstellung spart Energie, der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid wird reduziert. Beides: Reuse und Recycling verlangsamen den Abbau von Rohstoffen, die Umwelt wird geschont.