Bei dem Firmenbesuch wurde wir von dem Geschäftsführer Andreas Müller durch alle Produktionsschritte geführt. Zu Beginn werden die Griffteile für Rasierpinsel und -hobel aus unterschiedlichen Materialien in CNC-Maschinen hergestellt. Im Anschluss werden die Oberflächen der Griffe mit einer Politur, Ölung oder Galvanisierung veredelt. In der Pinselhaarverarbeitung werde sowohl synthetische wie auch natürliche Haare zuerst im richtigen Verhältnis gemischt und in die richtige Richtung ausgerichtet. Danach werden sie abgewogen, gebunden und verklebt. Diese Prozesse finden sowohl händisch als auch maschinell statt. Dann werden die einzelnen Produktbestandteile, die sowohl intern als auch extern gefertigt wurden, händisch zusammengefügt und anschließend das Mühle-Logo aufgebracht. Die fertigten Produkte werden nun verpackt und von hier aus versandt.
MÜHLE SHAVING
– viele Besuche und Gespräche, eine grafische und eine praktische Analyse –
von Hannah Tuchel, Lisa-Marie Halvax und Lion Sanguinette
Mühle ist ein Familienunternehmen, welches von Otto Johannes Müller 1945 gegründet wurde und mittlerweile von seinen Enkelkindern Andreas und Christian Müller geführt wird. Die Manufaktur liegt im idyllischen Spitzengrün, mitten im Erzgebirge. Die Region ist von traditionsreichen Handwerkskultur geprägt, deren Einflüsse sich in dem Unternehmen Mühle wiederfinden lassen. Dies zeigt sich nicht nur im Herstellungsprozess, in der Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben und dem Involvieren handwerklicher Fähigkeiten der Mitarbeiter*innen, sondern auch in der Kommunikation und dem Engagement in der Vermittlung von Rasur-Praktiken in Form von Rasur Workshops.
Neben dem zweitägigen Firmenbesuch haben wir uns mit Analysen aus der Idematapp zu Materialien und Herstellungsprozessen, einer Umfrage, dem Kontaktieren von Ebay-Kunden und praktischen Experimenten einen Überblick über das Unternehmen Mühle und zum Thema Rasur, verschafft. Um mehr über Zulieferer zu erfahren, haben wir ein Galvanikwerk besucht und nach den Materiallieferanten recherchiert.
Des Weiterem haben wir die Abnutzung des Kunsthaares und der Rasierklingen untersucht. Für diesen Intensivtest haben wir einen Rasierpinselkopf an einer Bohrmaschine und 3D-Drucker angebraucht, welcher an einem Stück Leder abgenutzt werden sollte. Die anfallende Flüssigkeit und Rasierschaum, versuchten wir anschließend, im BioLab auf Mikroplastikpartikel zu untersuchen. In diesem Verfahren konnten wir kein Mikroplastik nachweisen, jedoch eine starke Abnutzung der Haarspitzen.
Intensivtest des Rasierpinsels mit 3D-Drucker
herzlichen Dank für die Zusammenarbeit an Andreas Müller