Suffizienz durch Nudging
Mit Nudging als temporäre Strategie lässt sich die Bereitschaft für Suffizienz innerhalb der Gesellschaft verankern.
von Alena Stuhr
– ein Paper zum Thema Sufficiency –
Vorliegendes Paper geht der Frage nach, wie eine Gesellschaft im Wandel hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise unterstützt werden kann. Ziel der gesellschaftlichen Transformation ist hier Suffizienz, die Verringerung von Konsum und damit einhergehend von Ressourcenverbrauch. Ein möglicher Ansatzpunkt wird bei Konsumierenden gefunden: Ausgehend davon, dass der Mensch wider seines Wissens oft nicht ökologisch handelt, untersucht das Paper das Potential von Nudges als Unterstützung. Nudging hat die Fähigkeit, mit geringem Aufwand Konsument*innen zu einer Verhaltensveränderung zu motivieren und das ohne Verbote. Die Schattenseite ist die Bevormundung von Individuen; bei Ausnutzung des Prinzips sogar eine Manipulation in eine Richtung, die nicht mit den eigenen Werten einhergeht. Deswegen können Nudges nicht ohne eine breite öffentliche Diskussion über ihre moralische Verantwortbarkeit auskommen. Vor allem müssen Nudges von der Mehrheit gewollt und als Unterstützung gestaltet werden. Sie können nicht verallgemeinert beurteilt werden, ihre Wertung ist von der jeweiligen Ausarbeitung abhängig. Hier, bei der Gestaltung in der Praxis, kann das Design ansetzen. Wo es zunächst keine Balance zwischen effektiver Wirkung und Bevormundung gibt, findet das Design durch seine Art zu experimentieren, die nicht rationaler Natur sind, neue Lösungen.